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Die Eisenbahnstrecke von Traunstein an der Maximiliansbahn München - Rosenheim - Salzburg gelegen nach Ruhpolding ist eingleisig, elektrifiziert und insgesamt 13,206 km lang. Die maximale Neigung beträgt 20 Promille. Sie wurde am 17. August 1895 eröffnet und im Jahr 1955 (3.11.) elektrifiziert. Der Baubeginn war übrigens am 6. Juli 1894Die ursprünglich angedachte Weiterführung der Lokalbahn nach Reit im Winkl und weiter ins Tirolerische über Kössen nach Kufstein (Unterinntalbahn) wurde nie verwirklicht, bis Reit im Winkl gab es jedoch eine zeitlang eine Waldbahn, die auch für den Personentransport genutzt wurde.
Die Züge nach Ruhpolding fahren in Traunstein von Gleis 1a ab, welches im Bogen liegt. ET 426 533-6 "Ruhpolding" am 28.7.20115 abfahrtsbereit im Bahnhof der "Großen Kreisstadt" Traunstein nach Ruhpolding Betreiber der Strecke ist aktuell die DB Tochter Südostbayernbahn, die mit Elektrotriebwägen der Baureihe 426 einen Stundentakt (teilweise mit Verdichtungen) anbietet. Die Fahrzeit beträgt ca. 20 Minuten, wobei im Bahnhof von Siegsdorf zeitweise Zugkreuzungen stattfinden. Die Stationen:
Im Inneren des ET 426, selbstverständlich mit 1. Klassebereich. Der Triebwagen war nachmittags sehr gut belegt, Schüler, Pendler, Ausflügler etc., alles vertreten. Eine äusserst wichtige Strecke im Nahverkehr
Die Weiße Traun ist ein ständiger Begleiter bei dieser Zugfahrt
Warten auf den Gegenzug in Siegsdorf
Da ist er - Zugkreuzung im rückgebauten Bahnhof Siegsdorf mit schönem Aufnahmsgebäude
Der Fahrdienstleiter muß warhlich noch Hand anlegen bei seiner Arbeit
Haltepunkt Höpfling. Will man aussteigen so muß man seinen Wunsch an der Sprechstelle bei der Tür dem Triebfahrzeugführer bekanntgeben
Eisenärzt, ehem. Bahnhof. Der Name erinnert an den ehem Erzabbau in der Gegend
Halt auf Verlangen - Haltepunkt Biebelöd
Die beiden an diesem Tag (28. Juli 2015) eingesetzten Triebwagen - 426 533-6 "Ruhpolding" und 426 530-2 "Siegsdorf"
Komplett rückgebaut der ehem. Bahnhof Ruhpolding zu einem Haltepunkt - nur 1 Gleis mit einem Prellbock am Ende
Wäre heute sicher interessant - die Weiterfahrt nach Reit im Winkl bis Kufstein
Schönes Aufnahmsgebäude, leider etwas ohne Leben innen
Ehem. Gütermagazin
Blumen am Bahnhofsgebäude - wie es sich für eine Fremdenverkehrsgemeinde gehört :-)
ET "Siegsdorf" kurz vor der Einfahrt in Ruhpolding
Die Waldbahn nach Reit im Winkl:
Ca. 400 m östlich des ehem. Staatsbahnhofes und heutigem Haltepunkt Ruhpolding befand sich der Ausgangsbahnhof einer Waldbahn nach Reit im Winkl, die als Folge von großen Windwürfen anno 1919 von der Forstverwaltung errichtet wurde. Sie war meterspurig und hatte ein Länge von 23 km. Die provisorische Betriebsaufnahme bis zum Haltepunkt Seegatterl erfolgte im November 1922, am 19. Juli 1923 konnte die Betriebsaufnahme auf der Gesamtstrecke erfolgen.
Neben dem Güterverkehr erfolgte auch Personentransport. Der Personenverkehr wurde bereits am 31. Oktober 1931 eingestellt, der öffentliche Güterverkehr am 17. Dezember des gleichen Jahres. Für Forsttransporte wurde die Bahn noch bis 1937 weiterbetrieben. 1940 wurde die Bahn abgebaut.
Vom Haltepunkt Bibelöd gab es ein normalspuriges Verbindungsgleis zum Bahnhof der Waldbahn.
Einige Relikte und Marken in der Landschaft sind heute noch ersichtlich. So die original erhaltene Brücke über die Urschlauer Achen im Ortsgebiet von Ruhpolding an der "Waldbahnstraße" (siehe Foto unten, DEEF/Dr. Populorum 2015)
Sonderfahrten:
Im 3. Reich von 1933 bis 1945 verkehrten Sonderzüge der Aktion "Kraft durch Freude" (KdF) bis Ruhpolding.
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 150-Jahr-Jubiläum der Maximiliansbahn Rosenheim - Salzburg gab es 2010 auch Sonderfahrten auf der Strecke nach Ruhpolding mit einer verkürzten TEE-Garnitur, Wagen, wie sie bspw. beim Trans Europ Express "Rheingold" der letzten Generation eingesetzt wurden. Ein herrliches Vergnügen muß das gewesen sein im Vergleich zu den "luxusarmen" Zügen der Gegenwart á la Railjet oder ICE.
Diesellok 218 105-5 in TEE Lackierung rot-beige (RAL 1001) zieht am 1. 8. 2010 2 TEE-Waggons 1. Klasse von Ruhpolding kommend in den Bahnhof Traunstein. Am Zugsende hängt ....
.....hehe, die 103 184-8, welche die exotische Komposition dann nach Ruhpolding zurückziehen wird
Arrive a Ruhpolding - Sonder-TEE am 1. August 2010
Fazit: Eine landschaftlich netten Bahnfahrt. Beschleunigungsmaßnahmen wären dringend notwendig, und auf so einer stark frequentierten Bahnlinie muß der Zug unbedingt Vorrang haben und nicht bei manchen Eisenbahnkreuzungen "unterwürfig" im Schritttempo fahren müssen und dabei pfeifen wie auf einer Bimmelbahn.
Trans Europ Express - welch´herrliches Eisenbahnzeitalter das war bis in die 1980er Jahre....Wohnzimmer und Gourmet-Tempel auf Schienen, heute höchstens Abstellkammer und Fast Food Bude :-( Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info > redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur Railway Research Austira / DEEF; Erstmals Online publiziert: 31. Juli 2015; Letzte Ergänzung: |
Last modified
Freitag, 31. Juli 2015 21:04:53 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
Railway Research Austria 2009-2020