Die Bayerische Oberlandbahn (BOB) Teil 6: Tegernseebahn über Gmund nach Tegernsee

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- Teil 1: Die Bayerische Oberlandbahn – Überblick >>>
- Teil 2: Die BOB auf der alten bayerischen Maximiliansbahn von München Hbf nach Holzkirchen >>>
- Teil 3: BOB Flügelstrecke 1: Holzkirchen – Miesbach – Schliersee – Bayrischzell >>>
- Teil 4: BOB Flügelstrecke 2+3: Holzkirchen-Schaftlach >>>
- Teil 5: BOB Flügelstrecke 2: Schaftlach – Bad Tölz – Lenggries >>>
- Teil 6: BOB Flügelstrecke 3: Schaftlach – Gmund – Tegernsee >>>
Kurz nachdem die vordere Triebwagengarnitur in Schaftlach Richtung Lenggries abgefahren ist bekommt auch die hintere Garnitur grünes Licht zur Fahrt über Gmund zum Endbahnhof Tegernsee. Dabei geht es ca. 100 Meter retour (in Schaftlach wird ja gestürzt), dann zweigt das Gleis scharf nach rechts ab.
„In tiefster Ehrfurcht ersterbend“, erbaten die Bürgermeister des Tegernseer Tales die Zustimmung Sr. Kgl.Hoheit, des Prinzen Carl, zum Bau einer Eisenbahn. Der Prinz, Schloßherr zu Tegernsee, Onkel des Märchenkönigs Ludwig II. und Romantiker aus tiefstem Herzen, sagte Nein. Er verabscheute das Getöse des heraufziehenden technischen Zeitalters.
Aber die Sehnsucht der Menschen nach einem Bahnanschluß blieb. Der Prinz starb, nach einem Sturz vom Pferd. Wenige Tage nach seinem Tod trat der berühmte Erzgießer Ferdinand von Miller, Vater der Münchner „Bavaria“, auf den Plan. Seine „Eisenbahn-Actiengesellschaft Schaftlach-Gmund“, die spätere Tegernsee-Bahn Aktiengesellschaft schaffte den Durchbruch – und so kam vor hundert Jahren auch Tegernsee zum Zug.
Aus: Michael Heim und Helge Hufschläger: Ein Tal und seine Bahn. Wie Tegernsee zum Zug kam.
Die Konzessionierung und der Bau der Bahnstrecke erfolgte in 2 Etappen:
1882 erteilte König Ludwig 2. der „Eisenbahn-Actiengesellschaft Schaftlach–Gmund“ die Konzession für Bau und Betrieb einer Bahnstrecke von Schaftlach nach Gmund. Diese wurde am 1. August 1883 eröffnet. 1896 wurde die Konzession erweitert für die Verlängerung der Bahnstrecke bis Tegernsee. Am 1. Mai 1902 war es soweit, die Eisenbahn war in Tegernsee angekommen. Daher wurde der Name der Eigentümergesellschaft auch folgerichtig in „Eisenbahn Aktiengesellschaft Schaftlach – Gmund – Tegernsee (EAG)“ umbenannt. Nach einer weiteren Umfirmierung 1942 in „Tegernsee-Bahn Aktiengesellschaft (TAG)“ trägt die Eigentümergesellschaft der Bahnstrecke seit 1983 den heutigen Namen „Tegernsee-Bahn Betriebsgesellschaft mbH (TBG)“. Der Fahrbetrieb auf der Strecke ist seit 1998 an die BOB verpachtet.
Aktuell wird die Errichtung einer sogenannte „Ringbahn um den Tegernsee“ (Gmund – Bad Wiessee – Kreuth) seitens des Betreibers BOB angedacht. Dies wäre sowohl für Mutter Erde als auch für den Tourismus ein wahrer Segen!

Die Stationen der Tegernseebahn
Schaftlach km 0,0; 757 m
Moosrain km 4,7
Gmund (Tegernsee) km 7,7; 735 m
St. Quirin (aufgelassen) km 10,2
Tegernsee km 12,3; 759 m




Das Aufnahmsgebäude in Gmund ist original von 1883 erhalten und steht unter Denkmalschutz. Das Aufnahmsgebäude strahlt Gemütlichkeit aus und zeigt sich als zweigeschossiger Bau mit überstehendem Flachsatteldach. Die zu den Gleisen gewandte Seite prägt ein Giebelrisalit. Fenster- und Türrahmen zeigen Formen der Neorenaissance.




















Einige Fotos von der herrlichen Naturlandschaft am Tegernsee




Einkehrtipp: Herzogliches Bräustüberl Tegernsee – da muss man gewesen sein! Gute Bayrische Küche, süffiges Bier und dennoch günstige Preise (auch 2025 noch).

Links
Betreiber BOB / BRB >>>
Tegernsee-Bahn Betriebsgesellschaft mbH >>>
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Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: / page first published 22. Jänner 2011; Seiten-Relaunch 10.8.2025; Letzte Ergänzung / page last modified 10.8.2025