Bahnportrait Ostschweiz: Die Frauenfeld-Wil-Bahn

Allgemeines
Die Frauenfeld-Wil-Bahn (fwb) ist eine Privatbahn im Osten der Schweiz, welche schmalspurig (Meterspur) seit 1887 durch das Murgtal verläuft und die beiden Städte Frauenfeld (Hauptort des Kantons Thurgau mit 24.000 Ew.) und Wil (Stadt im Kanton St. Gallen mit 23.000 Ew.) verbindet. Als Dampfstraßenbahn am 1. September 1887 in Betrieb gegangen hat diese moderne Regionalbahn auch heute noch teilweise den Habitus einer Überlandstraßenbahn.

Daten & Fakten
Betriebseröffnung 1. September 1887
Elektrifikation 21. November 1921
Betriebsart Adhäsionsbahn
Spurweite 1000 mm (Meterspur)
Stromsystem Gleichstrom 1200 V
Betriebslänge 17,432 km
Gleislänge Haupt- und Nebengleise 19,841 km
Weichen 27
Doppelte Kreuzungsweichen 1
Grösste Neigung 46 ‰
Kleinster Kurvenradius 40 m
Brücken 4, Gesamtlänge 50 m
Längste Brücke 13 m
Bahnübergänge 72
Unterführungen 6
Überführungen 2
Bahnhöfe und Haltestellen 15

Die Stationen der Frauenfeld-Wil Bahn
Wil (km 0,0; 571 m.ü.d.M.)


Schweizerhof (km 2,35; 531 m)
Münchwilen (km 3,89; 516 m)

Münchwilen Pflegeheim (km 4,66; 509 m)
Rosental (km 6,50; 487 m)
Wängi GB (km 7,95; 474 m; Betriebsstelle)
Wängi (km 8,27; 470 m)
Wiesengrund (km 9,01; 465 m)

Jakobstal (km 9,81; 469 m)
Matzingen (km 11,49; 447 m)
Weberei Matzingen (km 12,62; 440 m)
Murkart (km 13,92; 431 m)
Lüdem (km 15,13; 423 m)
Frauenfeld Marktplatz (km 16,85; 417 m)
Frauenfeld (km 17,45; 405 m)
Stand 31.12.2013, Quelle: 127. Bericht des Verwaltungsrates über die Geschäftsführung im Jahr 2013 Frauenfeld-Wil-Bahn AG.
Der Betrieb
Die Betriebsführung erfolgt durch die Frauenfeld-Wil-Bahn AG, die sich aktienmäßig mehrheitlich im Besitz des Bundes, der beiden Kantone Thurgau und St. Gallen sowie der Anrainergemeinden.

Im Jahr 2013 konnten 1,3 Millionen Fahrgäste befördert werden, was einer neuerlichen Steigerung gegenüber 2012 von 2,4 Prozent entspricht. Der Kostendeckungsgrad beträgt 59%.
Die Gesamt-Strecke wird im Halbstundentakt bedient, schwerpunktmäßig wurde 2014 ein Viertelstundentakt eingeführt. Die FWB ist als S15 in das S-Bahn-System St. Gallen integriert und tariflich Teil des Verbundes Ostwind. Die Fahrt auf der Gesamtstrecke dauert übrigens 29 Minuten.



2013 das Jahr der Innovationen
2013 konnten auch neue Fahrzeuge in Betrieb gehen, nämlich 5 fabrikneue GTW aus dem Stadlerwerk Bussnang. In diesen modernen Fahrzeuge ist auch wieder jeweils ein abgetrennter Bereich für die Fahrgäste 1. Klasse vorhanden. Die Triebwagen der Generation Be 4/4 11, 12, 13 und 15 wurden an die Chemins de fer du Jura (CJ) verkauft. Der Triebwagen Be 4/4 14 und der Steuerwagen Bt 112 wurden von der Aare Seeland mobil AG (Asm) übernommen. Die Triebwagen Be 4/4 16 und 17 wurden im Jahr 2014 revidiert und mit dem Zugsbeeinflussungssystem «ZSI 127» ausgerüstet. Sie bleiben auf dem Netz der FWB als Reserve im Einsatz.
Die Fahrzeuge präsentieren sich seit 2013 im neuen „Zebra-Design“ und wurden auf die Namen „Frauenfeld“, „Wil“, „Münchwilen“, „Wängi“ und „Matzingen“ getauft.

Weiters konnte 2013 der Werkstättenbau mit Waschanlage in Wil abgeschlossen werden. Die Sanierung der zahlreichen Bahnübergänge wird die FWB auch weiterhin beschäftigen, 2013 konnten 24 Übergänge saniert werden.

Seit 2013 wird auch die Betriebsführung zentral durchgeführt und zwar über die Betriebszentrale (BZ) der Appenzeller Bahnen in St. Gallen, wofür man mit den AB einen Kooperationsvertrag unterzeichnete. In Folge wurde die Verkaufsstelle Matzingen geschlossen – Tendenzen also, wie man sie auch von Österreich her kennt.


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Text / Fotos / Videos copyright DEEF / Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum
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Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway & Mobility Research Austria / DEEF
Erstmals Online publiziert: / page first published 5. Jänner 2015; Seiten-Relaunch 4.9.2025; Letzte Ergänzung / page last modified 4.9.2025