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DEEF-Blog 2017: Zum neuen Fahrplan 2018 in Salzburg

3 Wochen nach Präsentation des Neuen Fahrplans der ÖBB für 2018 durch CEO Andreas Matthä präsentierte man in der neu umgebauten ÖBB Club Lounge in Salzburg auch die Highlights des Fahrplans 2018 für das Bundesland Salzburg.

 

Nachfolgend die Pressemeldung des SVV (Salzburger Verkehrs Verbund)  vom 30.11.2017 im Original - mit Kurzkommentaren von DEEF in rot:

 


Der neue Fahrplan 2018 – „Wir setzen größtes ÖV-Paket der letzten Jahre um.“

 

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Land bestellt zusätzliche 260.000 Zug-Kilometer bei den ÖBB

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Mit der S2 künftig direkt auf den Westast

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Neue MEX-Busse für eine schnelle Verbindung vom Flachgau in die Stadt

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Anpassungen beim Obus – Kundenwünsche werden umgesetzt

 

pressekonferenz fahrplan 2018 Salzburg

Am Podium der PK (v.l.) Brandl (Salzburg AG), Spanner (ÖBB), Mayr (Landesrat Verkehr), Frommer und Gfrerer (SVV)
 

Am 10.12.2017 treten europaweit die aktualisierten Fahrpläne für Bus und Bahn in Kraft. Im Bundesland Salzburg bedeutet der Fahrplanwechsel vor allem eine Ausweitung der Angebote im Schienenverkehr. Im Flachgau werden neue Express-Busse in die Stadt eingeführt. Die Obuslinie 3 wird bis Salzburg Nord verlängert. Damit ergeben sich neue Umsteigemöglichkeiten vom Regionalbus in das städtische Obus-System.


Landesrat Hans Mayr: „Wir setzen mit Fahrplanwechsel das größte Maßnahmenpaket der letzten Jahre für noch mehr öffentlichen Verkehr um. Ab Fahrplanwechsel wird noch mehr in zusätzliche Bus- und
Bahnverbindungen investiert“.

 

Drei Millionen Euro entfallen auf die Bestellung zusätzlicher Züge für die zweistündliche Verlängerung der S-Bahn S3 von Schwarzach-St. Veit nach Saalfelden sowie für zusätzliche Züge am Nordostast zwischen Salzburg und Straßwalchen und deren Verlängerung auf den Westast bis Freilassing.


Zusätzliche Mittel werden auch für den Ausbau der Taktfahrpläne im Zentralraum investiert, insbesondere auf den Buskorridoren Mattsee-Salzburg (Linie 120), Straßwalchen-Salzburg (Linie 130), Mondsee-Salzburg (Linie 140) und Bad Ischl-Salzburg (Linie 150). Im Lungau kommt es ebenfalls zu einer deutlichen Ausweitung des Busangebotes.


Land erhöht Leistungsbestellung bei ÖBB auf 660.000 Zugkilometer


Im Schienennahverkehr werden 260.000 zusätzliche Zug-Kilometer bestellt. „Am Nordostast zwischen Salzburg und Straßwalchen werden zusätzliche Züge (140.000 Zug-km) für mehr Direktverbindungen in die Stadt sorgen. Ab Fahrplanwechsel werden pro Stunde drei statt bisher zwei Nahverkehrszüge den Nordostast bedienen“, erklärte Landesrat Hans Mayr. Durch die Fertigstellung des dritten Bahngleises über die Saalach können die Züge der S2 nun auch direkt über den Westast bis Freilassing geführt werden. Die S-Bahn Haltestellen Mülln-Altstadt, Aiglhof, Taxham-Europark und Liefering werden so aus dem Flachgau direkt und ohne Umsteigen am Hauptbahnhof erreicht. Im Frühverkehr kommt mit Abfahrt um 6:32 Uhr in Straßwalchen und Ankunft um 6:56 Uhr in Salzburg Hbf. eine sehr attraktive zusätzliche Pendlerverbindung aus dem Flachgau hinzu.
 

pressekonferenz fahrplan 2018 Salzburg

Verkehrslandesrat Hans Mayr, Allegra Frommer (SVV)

 

S3-Verlängerung vom Schwarzach-St. Veit bis Saalfelden


Im Pinzgau werden die Züge der S3 zweistündlich von Schwarzach-St. Veit bis Saalfelden verlängert. Die Züge bleiben in allen Haltestellen stehen. Eine Untersuchung im Vorjahr hatte ergeben, dass das nun umgesetzte Konzept S3-Verlängerung einer Binnen-S-Bahn zwischen Bruck-Fusch und Saalfelden vorzuziehen ist. Gemeinsam mit den Regionalexpresszüge zwischen Schwarzach-St.Veit und Wörgl verkehren ab dem Fahrplanwechsel zwischen den regionalen Pinzgauer Zentren Zell am See und Saalfelden somit an Werktagen je Richtung 3 Nah- und Regionalverkehrszüge innerhalb von 2 Stunden. In den Hauptverkehrszeiten wird diese Zuganzahl sogar auf 4 Züge in 2 Stunden ausgeweitet.


Mit neuem Fahrplan 2017/18 werden 120.000 Zug-Kilometer für die S3-Verlängerung bei den ÖBB bestellt. Im Dezember 2016 gab es mit einer Bestellung von 40.000 Zug-Kilometern für die Stufe 1 der S3-Verlängerung im Pinzgau bereits einen Vorgriff. „Bis 2016 machte die Landesbestellung für den Schienennahverkehr 360.000 Zug-Kilometer pro Jahr aus. Ab Fahrplanwechsel werden es 660.000 Zug-Kilometer pro Jahr sein. Die direkte Landesbestellung der Schienenleistung am ÖBBNetz hat sich damit beinahe verdoppelt“, erklärte Landesrat Hans Mayr. Ergänzend zur Bestellungsausweitung des Landes bei der S-Bahn im Pinzgau bestellt der Bund die Verlängerung einer Regionalexpress-Verbindung von Saalfelden am Steinernen Meer nach Wörgl und
retour an Wochenenden.

 

Ein Schritt in die richtige Richtung, allerdings sollte das unsägliche Kirchturmdenken "an den Bundesländergrenzen enden die Züge" endlich wieder! überwunden werden. Der Anschluss zur Tiroler-S-Bahn liegt in Hochfilzen und nicht in Saalfelden. Und des gibt dazwischen auch noch das Tourismusgebiet Leogang, das man so benachteiligt.

 

Immer noch nicht hat man kapiert, dass man in Maishofen-Saalbach einen voll funktionsfähigen Intercitybahnhof (gebaut für die Ski-WM in Saalbach) mit großem P&R Bereich hat, der bis dato kaum bespielt wurde. Selbst S-Bahnen ließ man durch den Bahnhof durchfahren. Hier bietet sich eine Bahn-/Bus-Drehscheibe an, warum läßt man die Busse durch das voll verstaute Zell am See fahren anstatt hier den Umstieg zu organisieren. Ein bißchen Kreativität darf man auch von Politikern und Planern erwarten!

 

 

intercity bahnhof maishofen saalbach eisenbahn s-bahn pinzgau

Der Intercity-Bahnhof Maishofen-Saalbach, errichtet 1990 für die alpine Ski-WM in Saalbach, bietet sich als Umsteigeknoten ins Glemmtal an, wird aber bis dato aber kaum bespielt und auch fast alle S-Bahnen fahren hier durch - ein grobes Versäumnis von Politik und Planern

 

 

 

Der ÖBB Cityjet kommt nach Salzburg


Ab dem Fahrplanwechsel werden in Salzburg zunächst 2 neue Nahverkehrszugsgarnituren vom Typ ÖBB Cityjet unterwegs sein und für ein neues Fahrgefühl im Nahverkehr sorgen. Diese modernen  Fahrzeuge bieten den Pendlern verstellbare Komfortsitze, Steckdosen, ein Fahrgastinformationssystem, Niederflur-Einstiege, Klimaanlage, LED-Beleuchtung, Steckdosen und Leselampen. Die beiden Fahrzeuge werden vorerst auf der S2 zwischen Freilassing und Straßwalchen zum Einsatz kommen. Im Frühjahr wird diese Flotte dann um 4 weitere Fahrzeuge auf insgesamt 6 ÖBB Cityjets erweitert. Ab diesem Zeitpunkt werden auch die Kunden im Pongau und Pinzgau von den Komfortzügen profitieren.

 

öbb city jet siemens desiro mainline salzburg hbf

Der ÖBB City Jet (Siemens Desiro ML) bei seinem Erstbesuch in Salzburg am 16.3.2015 zwecks Pressebesichtigung

 

 

Der Desiro ML mag ja ein modernes Fahrzeug sein, aber als Allheimittel für eine sonst bescheidene Verkehrspolitik ist er auch nicht. Und das Land Salzburg ist eindringlich aufgefordert, nicht einfach blindlings Anschaffungen zu tätigen, ohne endlich den gesamten Nahverkehr offiziell auszuschreiben. Durch Ausschreibungen könnte man sicher noch deutlich mehr Verkehrsleistungen für die Fahrgäste anbieten ohne dafür mehr Geld ausgeben zu müssen. Man braucht nur nach Bayern zu schauen, wo alleine die Ausschreibung bewirkte, dass man um 50% mehr km anbieten konnte und das um den gleichen Betrag, den man davor ohne Ausschreibung der DB zahlen musste.

 

pressekonferenz fahrplan 2018 Salzburg

Christian Spanner, ÖBB Regionalmanager für Salzburg, LR Mayr, Frommer

 


Bahnhof Neumarkt-Köstendorf wird zum InterCity-Bahnknoten aufgewertet

 

Der Bahnhof Neumarkt-Köstendorf wird zum überregionalen Fernverkehrsknoten aufgewertet. Künftig bleiben auch die Railjet-Intercity Züge der ÖBB stehen. Damit ergeben sich zusätzliche schnelle Direktverbindungen von und nach Salzburg. Ziele östlich von Salzburg wie Vöcklabruck, Wels, Linz oder Wien sind künftig vom Flachgau aus schneller und direkt erreichbar. „Die REX-Züge aus Braunau sind mit einer idealen Umsteigezeit von fünf Minuten stündlich an die Abfahrtzeiten des Fernverkehrs Richtung Linz und Wien angeknüpft“, sagte Christian Spanner, Regionalmanager der ÖBB-Personenverkehr AG.

 

Noch ist von einem wirklichen Bahnknoten nichts zu sehen, es fehlen sämtlichen Infrastruktur- und Dienstleistungseinrichtungen, die man bspw. in der Schweiz bei Umsteigebahnhöfen gewohnt ist. Und warum man von einem Intercity-Bahnknoten spricht, wo doch schon seit 1 Jahr nur mehr Railjets fahren, ist nicht einleuchtend.
 

bahnhof neumarkt-köstendorf westbahnstrecke eisenbahn salzburg

Hier in Neumarkt-Köstendorf hält ab Dezember 2017 der Railjet. Ausser einem schönen alten aber tw. versperrten Aufnahmsgebäude aus dem vorvorigen Jahrhundert gibt es aber dort weit und breit keine Service- und Dienstleistungseinrichtung. Das mindeste wäre ein Kiosk nach Schweizer Vorbild

 

 

Mit dem MEX-Bus über die Autobahn direkt in die Mitte der Stadt


Der Salzburger Verkehrsverbund weitet gemeinsam mit Gemeinden und dem ÖPNV-Verband Flachgautakt II das Busangebot aus. Zusätzlich zu den bestehenden Buslinien werden die drei MEXLinien MEX 120, MEX 130 und MEX 140 eingeführt. MEX steht für "Mitte Express" – die Busse werden über die Westautobahn geführt und fahren die Stadt über die Abfahrt Salzburg Mitte an. MEX 120 fährt in Salzburg Nord auf die A1 auf, MEX 130 in Eugendorf und MEX 140 in Mondsee. „Über die neue Linienführung werden die Fahrziele in Lehen, wie die Christian-Doppler-Klinik, die Messe oder die Schulen der Herz-Jesu-Missionare, das Christian-Doppler-Gymnasium und die Handelsschulen bei der Lehener Brücke, rasch, direkt und umsteigefrei erreicht“, erklärte Allegra Frommer, Geschäftsführerin der Salzburger Verkehrsverbund GmbH. Auch nach Liefering ergeben
sich deutlich attraktivere Fahrzeiten als bisher.


Taktverkehre auf Buskorridoren im Zentralraum werden immer dichter


Das Konzept der Taktfahrpläne auf den Buskorridoren im Flachgau wird weiter konsequent umgesetzt. Die Linie 150 wird wochentags im Halbstundentakt zwischen Salzburg und St. Gilgen und im Stundentakt zwischen Salzburg und Bad Ischl geführt, am Wochenende gibt es ebenfalls eine Angebotserweiterung. Der Halbstundentakt wird auch auf den Buslinien 120 (Mattsee – Salzburg) und 130 (Straßwalchen – Salzburg) umgesetzt. Die Linie 132 (Berndorf – Neumarkt) wird künftig im Stundentakt geführt.

 

Die Erschließung der Fläche mit Öffis ist in unseren Breiten bis dato ja desaströs gewesen und ist es nach wie vor in vielen Bundesländern in Österreich, wo es tw. überhaupt keinen Öffentlichen Verkehr am Wochenende gibt. Hier gilt es bspw. in die Schweiz oder nach Südtirol zu blicken und dann könnte Salzburg eine Vorzeigeregion in Österreich werden.

 

pressekonferenz fahrplan 2018 Salzburg

Moderierte die PK - Johannes Gfrerer (SVV)

 


Lungau: 100.000 zusätzliche Bus-Kilometer bestellt


Heuer erfolgte die Ausschreibung der gesamten Busleistungen im Lungau durch den Salzburger Verkehrsverbund. Das bisherige Angebot wird um rund 100.000 zusätzliche Bus-Kilometer erweitert. Künftig gibt es einen 2-Stunden-Takt der Buslinie 280 von Tamsweg über Obertrauern nach Radstadt. Der Direktbus 270 von Salzburg nach Tamsweg über die Tauernautobahn mit Abfahrt 15.18 Uhr wird künftig ganzjährig angeboten.

 

Der Lungau ist ja wahrlich ein Stiefkind in punkto Anbindung an den Öffentlichen Verkehr Richtung Salzburger Zentralraum. Langfristig sollte man das verwirlichen, was unsere Vorfahren angedacht haben, nämlich eine Eisenbahnanbindung. So ist der Salzburger Lungau nur Richtung Steiermark halbwegs brauchbar mit ÖPNV vernetzt durch die schmalspurige Murtalbahn, die aber selbst dringend auf eine Ertüchtigung (Elektrifizierung) wartet. Ein 2-Stunden-Takt klingt brauchbar, bliebt nur zu überprüfen, ob die Anschlüsse zu den Zügen in Radstadt passt und ob der Takt auch in den Randzeiten und am Wochenende funktioniert.

 

Stadtverkehr Salzburg - Obus und Autobus

 

salzburg obus doppelgelenk hess

Wurde bereits im Jahr 2012 in Salzburg getestet und für gut befunden aber nicht angekauft - ein Doppelgelenk-Obus. Aktuell läuft wieder ein "Probebetrieb" - werden wenigsten jetzt mit Jahren Verspätung solche Obusse angeschafft oder wieder nicht?? Die Stadt Linz hat eben 20 Stück angekauft - aber Salzburg?

 


Die Obuslinien 4 und 8 tauschen einen Teil der Linienführung


Beim Obus kommt es zu Linienanpassungen. „Die Obuslinien 4 und 8 tauschen zwischen der Esshaverstraße und dem Ferdinand-Hanusch-Platz die Streckenführung. Damit erreicht man einerseits von der Messe schnellstmöglich die Altstadt, andererseits kann die Linie 4 beschleunigt werden“, erklärte Peter Brandl, Bereichsleiter Verkehr bei der Salzburg AG. Obuslinie 8 künftig täglich zum Messezentrum
Die Obuslinie 8 wird künftig auch an Sonn- und Feiertagen und Schultagen immer bis zum
Messezentrum geführt. Damit können die Nutzer der P&R-Anlage Messe noch regelmäßiger und
komfortabler in die Altstadt gelangen. Und der Bereich der Bessarabierstraße erhält eine direkte
Verbindung zum Hauptbahnhof.

 

Da sollten schon deutliche Vorteile existieren wenn man den Fahrgästen zumutet, sich neue Nummern und Fahrtstrecken merken zu müssen


Obuslinie 3 wird bis Salzburg Nord verlängert
 

Die Obuslinie 3 wird bis zum Verkehrsknoten Salzburg Nord verlängert. Dort besteht eine Umsteigemöglichkeit zu den Regionalbuslinien von/nach Richtung Mattsee/Obertrum/Elixhausen. Die Obuslinie 5 wird an Schultagen zur Hauptverkehrszeit wieder bis Itzling Pflanzmann geführt, was Schülerinnen und Schülern der HTL ein Umsteigen am Hauptbahnhof erspart.

 

Die Verlängerung der Linie 3 dürfte wohl sinnvoll sein

 

pressekonferenz fahrplan 2018 Salzburg

Peter Brandl Salzburg AG, Spanner ÖBB

 

 

„Lepibus“ auch für die Badesaison 2018 gesichert


Für Badefreunde kann schon eine Vorschau auf die nächste Badesaison gegeben werden: Die Linie 23 wird auch 2018 von 1. Mai bis 9. September bis zum Freibad Leopoldskron verlängert und bedient zusätzlich die Halstellen Schloß Leopoldskron und Karl-Höller-Straße.

 

Wäre es nicht vielleicht auch sinnvoll, diesen Stadtteil auch das ganze Jahr über mit einem öffentlichen Verkehrsmittel zu erschließen? Warum fährt der 23er nur im Sommer? Und warum fährt der 23er am Sonntag und abends von Sam kommend nur bis zum Hauptbahnhof??

 


Bundeslandweit für Zug und Bus

Einführung der Seniorennetzkarte „Edelweiß-Ticket“


Ab 10.12.2017 hat die neue Seniorennetzkarte „Edelweiß-Ticket“ Gültigkeit. Der Vorverkauf läuft bereits knappe zwei Monate. Bisher wurden bereits 1.500 Stück verkauft. Das Ticket kostet 299,- Euro im Jahr und gilt in allen öffentlichen Verkehrsmitteln in Stadt und Land Salzburg.

 

Dieses Edelweiß-Ticket könnte ein Verkaufshit werden - wo bleibt allerdings das Österreichticket nach Schweizer Vorbild? Seit Jahren wird davon geredet, allerdings eingeführt bis dato immer noch nicht. Es ist bspw. nicht einzusehen, dass man zwar mehr als 2.600 Euro für eine Österreichcard 1. Klasse hinblättern darf, im konzerneigenen Postbus die Karte allerdings überhaupt nicht anerkannt wird, nicht einmal einen Rabatt bekommt man beim Postbus. Da sollten sich die Verkehrspolitiker aber gewaltig schämen!

 

Fazit:

Das Bundesland Salzburg gibt pro Jahr - so wurde berichtet - 5,6 Mio Euro für den ÖPNV aus, also für Bestellungen von Verkehrsdienstleistungen bei den diversen Anbietern, allen voran den ÖBB. Wiewohl die diversen Maßnahmen als Bekenntnis zum Ausbau des ÖPNV gewertet werden können, so scheint doch einiges von voreiligem und nicht ganz durchdachten Aktionismus zu zeugen.

 

Dass mehr Züge auf der S2 unterwegs sein werden und man mit Fahrplanwechsel auch dann 4x pro Stunde mit S-Bahn und Regionalzügen nach Freilassing fahren kann, ist ja sehr erfreulich, allerdings würde man sich als Kenner des Schweizer Eisenbahnsystems auch hier bei uns wünschen, dass diese Züge dann in einem Takt - also immer zur gleichen Minute - verkehren würden. Doch da hapert es gewaltig!

 

Auch die Mattigtalbahn zählt zu den Verlierern beim neuen Fahrplanangebot, werden doch einige Haltestellen geschlossen bzw. nur mehr temporär bedient (grobe strategische Planungsmängel!), der Fahrzeitgewinn ist allerdings marginal (Braunau - Friedburg 42 Minuten statt 43 Minuten, Braunau - Sbg. Hbf 1 Stunde 10 statt 1 Stunde 15) und könnte ohne Haltestellenschliessungen bewerkstelligt werden, wenn man endlich mal alle Eisenbahnkreuzungen höherwertig durch Blinklicht oder Schranken absichert und der Dieseltriebwagen auf der schnurgeraden und brettlebenen Strecke nicht mehr mit 60-70 km/h dahinzuckeln muss sondern mit 100-120 km/h!

 

mattigtalbahn haltestelle teichstätt

Die Haltestelle Teichstätt - übrigens mit neuem P&R Parkplatz - wird ab Fahrplanwechsel kaum mehr bedient und Gäste des weitum bekannten Gasthauses Ledl direkt neben der Haltestelle müßten dann einen mindestens halbstündigen Fußmarsch auf sich nehmen. Oder gibt es einen Shuttlebus? Jedenfalls ein Planungsdesaster der Extraklasse :-(

 

 

Zu den Verlierern, zumindest in dieser 1. Phase der neuen Maßnahmen, zählen auch Stationen wie Steindorf und Seekirchen, wo speziell am Sonntag deutlich weniger Verbindungen als bisher realisiert werden. Auch fährt die S2 in keinem wirlichen Takt, also im Abstand von 30 Minuten und das ist sehr negativ zu beurteilen, das ist in jedem Lehrbuch der modernen Verkehrsplanung nachzulesen.

 

bahnhof steindorf bei straßwalchen westbahnstrecke mattigtalbahn jenbacher 5047

Wird ab Fahrplanwechsel Dezemeber 2017 Geschichte sein - Dieseltriebwagen 5047 von Braunau nach Salzburg beim Halt im Bahnhof Steindorf b. Straßwalchen. Ob das nur eine vorübergehende Maßnahme ist oder dauerhaft bleiben soll, das wird die Zukunft zeigen

 

Hier wäre es wohl sinnvoller gewesen, zuerst die infrastrukturellen Voraussetzungen für die Umsetzung eines echten Halbstundentaktes zu tätigen und dann das Projekt nach Fertigstellung aller Voraussetzungen als Ganzes zu eröffnen anstatt diese phasenweise Umsetzung. Der merkt man zwar irgendwie den Willen zur Optimierung des ÖPNV an, allerdings wirkt vieles überhastet und nicht wirklich durchdacht. Aber bei der Erstellung und Umsetzung von professionellen Masterplänen war und ist man in Österreich immer schon schwach gewesen, aber dafür stark im hüftschussartigen Aktionismus.

 

Eine Ausschreibung des Schienen-ÖPNV ist hinkünftig ein "must", weil damit deutlich mehr Leistung zum gleichen Preis lukriert werden kann. Denn man sollte wissen, dass die ÖBB alles andere als günstig produzieren und jeder kleine Unternehmer weiß, wenn man Mitbewerber hat, dann muss man knapp kalkulieren. Die ÖBB werden vom Staat nach wie vor wie eine geschützte Werkstätte behandelt und ohne Ausschreibungen und ohne Überprüfung, ob die von den ÖBB verlangten Preise marktüblich sind, werden Milliarden ohne Preisvergleich an die ÖBB überwiesen. Höchst intransparent und im Grunde eine unverantwortliche Verschleuderung von Steuergeldern!

 

Im innerstädtischen Obus- und Autobusnetz gibt es - so scheint es mir zumindest auf den ersten Blick - keinen großen Wurf dafür einiges an Herumdoktorei, wobei ich zu bezweifeln wage, dass das auf Wunsch der Fahrgäste passiert, so wie es in der PA vermerkt ist.

 

Von immenser Bedeutung ist nach wie vor die Umsetzung der seit Jahrzehnten geplanten Regionalstadtbahn, wobei aktuell im Rahmen der Bürgermeisterwahl die Zeit günstig scheint. Hier ist allerdings darauf zu achten, dass das Projekt so umgesetzt wird, wie es die Experten vor 2 Jahren dringend empfohlen haben, nämlich mit einer unterirdischen Stadtquerung in einem Tunnel. Alles andere - wie bspw. das schon wieder auftauchenden inkompetente Geschwätz von einer oberirdischen Straßenbahnlösung - soll als das behandelt werden was es ist - inkompetentes Geschwätz und daher zu negieren und einfach nicht zu beachten.

 

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 euregiobahn studie salzburg landesrat mayr innenstadttunnel   

Im Frühjahr 2015 wurde die Euregiobahn-Studie präsentiert und von Experten zum wiederholten Mal die Verlängerung der Lokalbahn unter der Stadt durch in einem Tunnel bis Alpenstraße und weiter nach Hallein dringend zur Umsetzung empfohlen! Was ist seither passiert? Nichts, es gibt bis dato nicht einmal eine Planungs- und Errichtungsgesellschaft. Dazu ein gut gemeinter Tip - für die Umsetzung unbedingt auswärtige Experten (bspw. aus Deutschland) beauftragen und keine heimischen Möchtegern-Planer, die meist nur Eigeninteressen verfolgen und im politischen Sumpf der Stadt gefangen sind

 

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Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF;  Erstmals Online publiziert: 1. Dezember 2017; Ergänzungen: -

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Last modified  Samstag, 02. Dezember 2017 09:45:04 +0100
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung # Railway Research Austria 2009-2020 

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