|
||||||||||||||||||||||||||||||||
2 Triebwagengenerationen nebeneinander im Endbahnhof Köflach - links der jahrzehntelang bewährte VT 70 bzw. 5070, rechts ein nagelneuer Stadler Triebwagen der BR 5063 am 1. Mai 2012 Die Köflacher Bahn ist eine 40 km lange normalspurige, nicht-elektrifizierte Bahnstrecke in der südwestlichen Steiermark von Graz Hbf. über Lieboch, Voitsberg, Bärnbach nach Köflach. Betreiber der Strecke ist die GKB Graz-Köflacher Bahn- und Busbetrieb GmbH, welche auch die "Wieserbahn" (Graz) - Lieboch - Deutschlandsberg - Wies-Eibiswald betreibt.
Kurzer Steckbrief Streckenlänge: Graz Hauptbahnhof - Lieboch - Köflach 40,3 km (vlg. die Flügelbahn "Wieserbahn" Graz - Lieboch - Wies-Eibiswald 66 km) Eröffnung: 3. April 1860 (Vgl. Wieserbahn 8. April 1873) Errichtet von: "Voitsberg-Köflach-Lankowitzer Steinkohlengewerkschaft" / „K. k. privilegierte Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft" Eigentümer: Republik Österreich, vormals seit 1928 ÖAM Österreichische Alpine Montangesellschaft. Davor Voitsberg-Köflach-Lankowitzer Steinkohlengewerkschaft / „k. k. privilegierte Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft" Betreiber: GKB Graz-Köflacher Eisenbahn und Busbetrieb GmbH, die grösste öffentliche Privatbahn Österreichs (Name seit 2004, vorher diverse Namensänderungen). Vorher: 1.9.1878 - 31.12.1923 "K.k. priv. Südbahngesellschaft", ab 1.1.1924 für kurze Zeit die BBÖ, danach GKB in Eigenregie Funktion (en): Heute primär Personenverkehr (Pendler/Schüler als S-Bahn "S 7" im Grazer Schnellbahnnetz), vormals Anschluss des Braunkohle-Bergbausgebietes Köflach, Voitsberg.
Spurweite / Ein-/mehrspurig: Normalspur 1435 mm, einspurig Traktionsart / Elektrifizierung: Nicht elektrifiziert, Dieselbetrieb, vormals Dampf (heute zeitweise Nostalgiefahrten mit Dampf) Zugfrequenz / Fahrzeit: An Werktagen 21 tägliche Verbindungen Graz - Köflach, dh. stündlich mit Verstärker in der "Rush Hour" morgens und abends. Sonn- und Feiertage nur 2stündliche Verbindung mit bescheidenen 6 Zügen, wobei der letzte Zug nach Köflach in Graz Hbf bereits um 19.03 abfährt. Das erscheint verbesserungswürdig. Stand Juni 2011 Die Fahrzeit Graz Hbf.- Köflach beträgt 51 bis 59 Minuten. Rollendes Material: Dieseltriebwagen VT 70 sind Geschichte das Rückgrat der Flotte bilden nun die neuen Stadler GTW, verstärkt werden diese durch lokbespannte Wendezüge mit Doppelstockwagen. Zugsicherung: Durchgehende Gleisfreimeldung (Bahnhöfe und Strecke) sowie Streckenblockung der Bauart ZG 62 Besondere Kunstbauten (Tunnels, Brücken): 2 Tunnels, nämlich Kremser Tunnel (103 m) sowie der erst 1952 im Zuge einer Streckenverlegung errichtete Rosental Tunnel (244 m).
Kremser Tunnel Ostportal (oben) und Kremser Tunnel Westportal (unten)
Rosental Tunnel Ostportal (oben) und Rosental Tunnel Westportal (unten)
Übergänge zu anderen Strecken / geplante Strecken bzw. verworfene Projekte: In Lieboch Übergang zur Flügelstrecke nach Wies-Eibiswald. Vom Endbahnhof Köflach gab es früher durch einen Tunnel eine Verbindung zum Bergbau "Franzschacht" (Tunnel 1965 zugeschüttet).
Das Bahnhofsareal Köflach mit den beiden Heizhäusern links und dem Streckenende im Hintergrund, wo es geradeaus in den Tunnel (Stollen) zum Bergbau ging
Vom Endbahnhof Köflach liegen Gleise zum Glashersteller Stölzle Oberglas Werk Köflach
Das Gleis scheint seit einiger Zeit nicht mehr benutzt worden zu sein (August 2017)
Von Bärnbach zweigt die 1,8 km Güterbahn nach Bärnbach-Oberdorf (Oberdorf in der Steiermark) zur Glasfirma Stölzle-Oberglas ab.
Auch hier scheint sich nicht mehr viel zu tun, offenbar bevorzugt man heute den LKW (Foto August 2013)
Zahlreiche Gleisreste findet man noch von der ehem. Anschlußbahn von Graz-Köflacherbahnhof in die Brauerei Reininghaus. Eisenbahnrelevante Sehenswürdigkeiten: Eisenbahnmuseum Lieboch (TEML) im umgebauten Heizwerk (u.a. dienstälteste Dampflok der Welt)
Das TEML direkt am Liebocher Bahnhof
Die Stationen (Haltestellen, Bahnhöfe, in km von Graz Hauptbahnhof):
Ein VT 70 im alten Grazer Hbf am 30.4.2009
Ein neuer Stadler Triebwagen der GKB am modernisierten Grazer Hbf (30. 8. 2013)
Eine Komposition aus VT 70 biegt vom Köflacher Bahnhof kommend in den Grazer Hauptbahnhof ein (24.2.2011)
VT 70 (5070 007-7) am 16.7.2009 im Köflacher Bahnhof der GKB
Der mächtige Bahnhofskomplex beherbergt auch die Direktion der GKB
Werkstätten und Depot am weitläufigen Areal des Köflacher Bahnhofs, links ein VT 70, rechts ein neuer Stadler Triebwagen BR 5063 (25.2.2011)
Bahnhof Graz Straßgang, oben mit einem VT 70 (24.2.2011)
Der Eisenbahnknoten Lieboch mit vorbildlich renoviertem Aufnahmsgebäude. Oben mit einem VT 70 (18.6.2010), unten mit einem neuen Stadler Triebwagen (1. Mai 2012)
Dosto meets Neuen Stadler - Bahnhof Voitsberg (9.7.2015)
Ein Musterbeispiel für perfekte Renovierung und Modernisierung, der GKB-Bahnhof Voitsberg. Man sollte die ÖBB-Verantwortlichen einmal zur GKB auf Fact Finding Mission schicken :-)
Sehr zu empfehlen das neue Bahnhofsrestaurant in Voitsberg! Anderswo werden sie geschlossen, hier entstand ein neuer eisenbahnaffiner Gourmet-Tempel :-)
Stadler Triebwagen fährt von Köflach kommend in den Bahnhof Bärnbach ein; nach rechts ziehen die Gleise als Güterstrecke Richtung Bärnbach Oberdorf (30.8.2013)
Die Mehrfach-Traktion VT 70 wird sogleich von Köflach kommend in den Rosentaltunnel eintauchen
Eine eindrucksvoll wirkende VT 70 Mehrfachtraktion fährt in den Endbahnhof Köflach ein (24.2.2011)
VT 70 5070 004-4 am 24. Feber 2011 um die Mittagszeit im Bahnhof Köflach
Eine kleine Streckenbeschreibung (Quelle GKB)
Die Linien der GKB beherrschen den
südwestlichen Teil der Steiermark. Sie durchziehen die reizvolle
Landschaft eines wald- und obstreichen Hügellandes und enden am Fuße des
steirisch-kärntnerischen Grenzgebirges, der Kor- und Gleinalpe.
Einfahrt in den Kremser Tunnel
Aneinandergedrängt durchqueren Straße, Bahn und Fluß die windungsreiche Talenge bis die Bahnlinie schließlich durch einen 103 m langen Tunnel am Fuße der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Burgruine Krems die Engstelle verläßt und direkt in das Voitsberger Becken im Bereich der Haltestelle Krems in Steiermark einmündet. Entlang des Voitsberger Beckens wird die Bezirkshauptstadt Voitsberg erreicht. Zwischen den Bahnhöfen Voitsberg und Bärnbach überquert die Strecke zweimal die Kainach. Im Bahnhof Bärnbach, von dem aus die einst größte Kohlensortieranlage Österreichs bedient wurde und von dem aus auch die meisten beladenen Kohlengüterzüge der GKB geführt wurden, zweigen noch heute einzelne Anschlußbahnen und eine kurze Nebenbahnstrecke in das eigentliche Ortszentrum von Bärnbach (Oberdorf in Steiermark) ab. Kurz nach dem Bahnhof Bärnbach wird der 244 m lange Rosentaltunnel durchfahren, der erst im Jahre 1952 in Zusammenhang mit einer Linienverlegung infolge der weiteren Erschließung von Braunkohlenlagern in diesem Bereich notwendig geworden war. Endpunkt der Linie ist der Bahnhof Köflach, Heimatstadt unzähliger Wirtschaftsbetriebe und des Bundesgestütes Piber (Geburtsort der berühmten Lipizzanerpferde).
Fotos Archiv DEEF / Dr. Michael Populorum Quellen / Weblinks: GKB www.gkb.at Steirische Eisenbahnfreunde / Technisches Eisenbahnmuseum Lieboch (TEML) DEEF Beitrag Die GKB >>>
Stadler Triebwagen als S7 abfahrbereit in Graz Hbf Richtung Köflach (1.5.2012) Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info > redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF; Erstmals online publiziert: 26 Juni 2011; Änderungen: 29. Juni 2018 |
Last modified
Dienstag, 03. Juli 2018 21:35:29 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
Railway Research Austria 2009-2020