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Die Strassenbahn in Ulm - 1 Linie, bald aber 2

Die Universitätsstadt Ulm mit 119.000 Einwohner, eine wirtschaftlich prosperierende und überdurchschnittlich wachsende Agglomeration am südöstlichen Rand der Schwäbischen Alb in Baden Württenberg an der Grenze zu Bayern, hat seit 15. Mai 1897 einen Strassenbahnbetrieb. Waren es anfangs 2, dann zwischenzeitlich in den 1930/40 Jahren 4 Linien, so ist der Strassenbahnbetrieb mit heute 1 Linie einer der kleinsten in Deutschland. Aber er wächst und soll auch weiter wachsen.

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Combino Nr. 46 "Johannes Kepler" vor dem Ulmer Hauptbahnhof (14. August 2015)

Der letzte grosse "Meilenstein" wurde am 21. März 2009 gesetzt, als das bis dahin 5,5 km lange Streckennetz durch die Verlängerung der Linie 1 in den Ulmer Stadtteil Böfingen auf 10,2 km anwuchs. In diesem Verlängerungsbereich liegt auch die größte Neigung des gesamten Strassenbahnnetzes von Ulm, nämlich bei 77 Promille entlang der "Böfinger Steige" nach der Haltestelle Donauhalle.

Das aktuelle Streckennetz mit einer Länge von 10,2 km ist meterspurig und von Beginn an elektrifiziert. Insgesamt werden 19 Haltestellen bedient. Eingesetzt werden seit 2003 10 Triebwagen des Typs Combino NGT 6 UL vom Hersteller Siemens. Die 5-teiligen Niederflur Gelenktriebwagen sind klimatisiert, wie übrings auch die Dieselbusflotte. Im Zusammenhang mit der Errichtung einer 2. Linie wurden bereits weitere 12 Niederflurstrassenbahnen vom Typ Siemens Avenio M (Nachfolgemodell der aktuell eingesetzten Triebwägen) bestellt - sie sollen ab 2016 ausgeliefert werden. Für Sonderfahrten sind 3 Oldtimer in der einzigen Remise hinterstellt. Betreiber sind die Stadtwerke Ulm (SWU).

Bedeutendster und von der Optik her auch auffälligster Umsteigeknoten ist die Station Ehinger Tor. Dieser Umsteigeknoten soll in ein paar Jahren dann auch von der Linie 2 bedient werden, die von der Wissenschaftsstadt am Eselsberg im Nordwesten bis zum Kuhberg im Südwesten verlaufen wird. Der Spatenstich soll Ende 2015 erfolgen, die Eröffnung der Linie 2 ist für 2017/2018 geplant.

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Netzplan Strassenbahn Ulm (Quelle: Wikipedia gemeinfrei, user Grauer Elefant)

Interessant wäre es sicher auch, dass die Städte Ulm in Baden Württemberg und Neu Ulm in Bayern über die trennende/verbindende Donau hinweg wieder mit einer Tram verbunden werden, so wie es die Linie 2 bis 1944 tat, bevor die Strassenbahnlinie ebenso wie 81 Prozent der historischen Altstadt 1944 von den Terrorbombardements der Englisch-Amerikanischen Bomber ("Moral Bombing Strategie" = Kriegsverbrechen!)  vernichtet wurden.

Einen Ansatz dazu gab es bereits in den 1990er Jahre seitens der Stadt Ulm, die einen Ausbau der Strassenbahn anhand eines "Fünf-Linien-Konzepts" vorschlag. Dieses wurde jedoch in einem Bürgerentscheid mit 51% (aber nicht signifikant) abgelehnt und seither seitens der Stadtregierung nicht mehr ins Spiel gebracht.

Nota bene: Hier in Salzburg wäre man froh, wenn die zuständige Stadtregierung endlich die seit 20 Jahren versprochene Stadtbahn (Verlängerung unterirdisch vom Bahnhof in den Süden der Stadt) anpacken würde, aber hier drückt sich die Stadtregierung vor der Verantwortung und nicht die Bürgerschaft!

Übrigens verkehrte in der Stadt Ulm vom 14. Mai 1947 bis zum 23. Oktober 1963 ein Oberleitungsbus (Obus, Trolleybus), der danach durch Dieselbusse (Daimler Benz ist ja nicht weit) ersetzt wurde.

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Die Linien in Ulm sind Teil der Donau-Iller-Nahverkehrsverbund-GmbH, kurz DING

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Combino Nr. 42 "Agathe Streicher" in der Haltestelle Theater Richtung Söflingen

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Moderne Abfahrtsanzeigen in der HS Theater

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In der Wendeschleife Endhaltestelle Söflingen

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Combino Nr. 47 "Jörg Syrlin" erreicht den Enhalt Söflingen

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In der anderen Endhaltestelle Böfingen Ostpreußenweg; Fahrscheinautomat

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Alle Strassenbahntriebwagen tragen Namen von mehr oder minder bekannten Ulmer Bürgern

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Innenraum des Combino, klimatisiert

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Umsteigeknoten Ehinger Tor

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Combino Nr. 50 "Resi Weglein" bei der Einfahrt in die Station Ehinger Tor

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Moderne klimatisierte Gelenkbusse von Mercedes sind in Ulm im Einsatz

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Auf der denkmalgeschützten Neutorbrücke über die ausgedehnten Bahnanlagen des Ulmer Hbf, im Hintergrund das Wahrzeichen von Ulm, das Ulmer Münster mit dem höchsten Kirchturm der Welt

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Anreise mit dem "Fugger Express" von München aus. ET 440 033-9 ist am Stumpfgleis 4 des Ulmer Hauptbahnhofs angekommen (14.8.2015). Achtung: Das Bayernticket gilt zwar bis Ulm Hbf., Strassenbahn und Busse sind allerdings nicht inkludiert!!
Eine Tageskarte Single kostet 5.- Euro

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Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur Railway Research Austira / DEEF;  Erstmals Online publiziert: 16. August 2015; Letzte Ergänzung:

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Last modified  Sonntag, 16. August 2015 16:37:45 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung # Railway Research Austria 2009-2020 

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