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Zugzielanzeige in der Unterführung am Laibacher Hauptbahnhof Die Konzession für die normalspurige Lokalbahn von Laibach (slowenische Ljubljana) nach Stein in Oberkrain (slowenisch Kamnik) erfolgte im Jahre 1889, die Fertigstellung der "Steiner Bahn" erfolgte bis 1891. Die Strecke wird nach wie vor in Dieseltraktion betrieben und war ursprünglich 22,5 km lang. Nach 1918 wurde die Strecke vom Bahnhof Kamnik zum heutigen Endpunkt Kamnik Graben verlängert und hat somit eine Länge von 23,6 km. Die Eisenbahn hat auch zum gewerblich-industriellen Aufschwung Kamniks wesentlich beigetragen.
Ausgangspunkt der Steiner Bahn ist Laibach, der Hbf ist immer mit Leben gefüllt (mehrere Kneipen, südliches Flair) Stein in Krain (oder wie es heute heißt, Kamnik) ist ein nettes Städtchen mit ca. 30.000 Einwohnern nördlich von Laibach und südlich der Steiner Alpen, einem Teil der Südlichen Kalkalpen im Anschluss an die Karawanken. Zahlreiche Laibacher schlafen in Kamnik bzw. zahlreiche Kamniker arbeiten oder studieren in Laibach - die Steinerbahn hat also ausreichend Fahrgäste zu transportieren, Tendenz steigend. Als eine der ältesten Städte Sloweniens hat Stein bzw. Kamnik einen mittelalterlichen Stadtkern, weiters könnten bei entsprechender Vermarktung auch 2 Burgen, eine Burgruine sowie die Bibliothek des Franziskanerklosters Touristen anlocken.
Stein in Oberkrain bzw. Kamnik, ein nettes Städtchen und auch für Slowenienbesucher immer eine Reise wert Die Steinerbahn wird im Stundentakt bedient, allerdings - kurioserweise - nur Montag bis Samstag. Am Sonntag erfolgt der Transport der Fahrgäste durch Autobusse, wobei festgestellt werden konnte, dass auch am Sonntag zahlreiche Fahrgäste zwischen Kamnik und Laibach unterwegs sind.
Großer Andrang am Sonntag beim "Kam Bus" nach Kamnik am Laibacher Busbahnhof vor dem Hauptbahnhof. Hier muss man schon fordern: Zugverkehr 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr! Die Fahrt dauert ca. eine Dreiviertelstunde, eingesetzt werden Dieseltriebzüge aus Deutschland aus den 1980ern, die jedoch dem Fotographen und Eisenbahnreisenden das Privileg ermöglichen, ungehindert Fotos aus dem Zug schiessen zu können. Dafür nimmt man auch gerne mal in Kauf, nicht klimagefrostet durch die Lande zu reisen. Die Stationen:
Der Triebwagen, der von Kamnik kam, hat ca. 5 Minuten Aufenthalt in Laibach, dann geht es wieder zurück nach Kamnik Graben. Aufgrund der hohen Fahrgastzahlen fahren die Triebwägen in Doppeltraktion. Im Bild Triebwagen 713-115. Die Baureihe 713 ist in Slowenien weit verbreitet und wurde in den 1980er Jahren in Deutschland in Donauwörth von der Firma MBB - Messerschmitt Bölkow Blohm - hergestellt
Zuglaufschild aussen am Triebwagen - dass die Triebwägen aussen voll mit Graphittis sind versteht sich von selbst. Oftmals ist der ganze Waggon oder Zug komplett bemalt. Ganzkörper-Tattoos also
Innen Wohnzimmeratmosphäre und sehr sauber - man darf sich in Slowenien nicht vom ersten (Aussen-) Eindruck täuschen lassen
Zugkreuzung im Bahnhof Ljubljana Črnuče
Bahnhofsgebäude von Trzin
Das Streckenende in Kamnik Graben ist erreicht
Das Gleis führt in einem Bogen noch ca. 300 m weiter in einen Betrieb
hinein.
Hektometerstein im Endbahnhof Kamnik Graben
Nette Mädls gibt bei den Slowenischen Bahnen im Schaffnerdienst - hier Erinnerungsfoto Dr. Populorum und die fesche Schaffnerin in Kamnik Graben
Von Kamnik Graben fuhr ich im Führerstand retour nach Kamnik Mesto, von dort ging es zu Fuß durch die Altstadt zum Hauptbahnhof von Kamnik (Stein in Oberkrain)
Kamnik Mesto direkt im Stadtzentrum, das Bahnhofsgebäude direkt am Tunnelportal. Der Tunnel ist schätzomativ gute 100 m lang. Das Bahnhofsgebäude wird offenbar von einer sozialen Einrichtung genutzt
Triebwagen 715-110 erreicht den Bahnhof Kamnik Mesto (22.4.2016)
Der Bahnhof von Kamnik mit wartendem Triebwagen 715-110
Stärkungsmöglichkeit in einem echten Speisewagen, der früher in Jugoslawien gelaufen ist und vom Besitzer des Bahnhofsbuffets aus Bosnien antransportiert wurde. Der Junior führt das Buffet mit Gastgarten und Innenbewirtschaftung. Ich genoss ein Pivo und dazu eine Lepinja mit Cevapi :-) Einkehrschwung lohnt auf alle Fälle! Zum Pivo: Es gibt prinzipiell in fast allen Lokalen zur Auswahl entweder Lasko Pivo (aus Lasko) oder Union (aus Laibach). Meist sind beide vorrätig. Fassbier scheint in Slowenien unbekannt zu sein!
Hektometerstein 22,5 im Bahnhof Kamnik
Medaillon in der Wand des Bahnhofs am Hausbahnsteig - leider wurde das Namensschild entfernt. Wer er wohl ist bzw. war? Ein Gründer oder Gönner dieser Bahnlinie aus dem 19. Jahrhundert?
Kircherl und Anwesen entlang der Strecke bei der Rückfahrt nach Laibach
Aufnahmsgebäude von Homec
Aufnahmsgebäude mit Fahrdienstleiter Bahnhof Jarše-Mengeš
Einfahrt in Laibach, links das Gelände des Slowenischen Eisenbahnmuseums
Laibach - Links: Slowenische Eisenbahn SZ: http://www.slo-zeleznice.si/
DEEF Beitrag Eisenbahnmuseum Laibach: http://www.dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org/eisenbahnmuseumlaibach_slowenien.htm
DEEF Beitrag Wocheinerbahn: http://www.dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org/wocheinerbahn.htm
Immer wieder ein Erlebnis, die junge beschwingte Stadt Laibach mit schöner Altstadt und interessantem Burghügel, erschlossen durch eine Standseilbahn Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info > redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org Bericht von: Dr.
Michael Populorum, Chefredakteur Railway Research Austira / DEEF;
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Donnerstag, 07. Juli 2016 23:17:31 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
Railway Research Austria 2009-2020