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Namibia ist ein seit 1990 unahängiger Staat im Südwesten des afrikanischen Kontinents, der zuvor von 1884 bis 1919 als Kolonie des Deutschen Kaiserreichs den Namen "Deutsch-Südwestafrika" und nach dem Verlust der Kolonie in Folge des 1. Weltkriegs und Besetzung durch Briten und Südafrika und nachfolgend als Völkerbundmandat unter der Verwaltung Südafrikas bis zur Unabhängigkeit den Namen "Südwestafrika" trug. Die deutsche Vergangenheit ist auch im heutigen Namibia allgegenwärtig und bis heute ist die deutsche Sprache wenn auch nicht mehr offizielle Landessprache so doch eine wichtige Verkehrssprache. Der Bahnbau der Deutschen stellt auch den Nukleus des Schienennetztes im Südwesten Afrikas dar, wobei der Bau aufgrund wirtschaftlicher und militärischer Überlegungen erfolgte und - um Zeit und Kosten/Material zu sparen - mit den vorhandenen Mitteln erfolgte. So wurden die meisten Linien anfangs mit dem vorhandenen 600mm Feldbahnmaterial gebaut und betrieben und erst in späteren Jahren meist auf 1067 mm ("Kapspur") umgespurt. Der Bau erfolgte unter Einbeziehung einer Eisenbahnbrigagde der deutschen Schutztruppen. Bis zum 1. Weltkrieg entstanden unter deutscher Federführung folgende Strecken (Quelle Wikipedia, Jahr der vollständigen Inbetriebnahme): 1902: Bahnstrecke Swakopmund–Windhuk, 600
mm, 1911 im Abschnitt Karibib–Windhuk auf 1067 mm (Kapspur) umgespurt.
Nach dem kriegsbedingten Abzug der Deutschen Einmarsch/Annektierung Deutsch-Südwestafrikas durch Engländer und Südafrikaner, wobei sich Veränderungen im Eisenbahnnetz wie folgt dokumentieren lassen (Quelle Wikipedia, Jahr der vollständigen Inbetriebnahme) 1914: Walfischbucht–Swakopmund in
1067-mm-Spur
Die Betriebsführung der Bahnen in Südwestafrika erfolgte von 1915 bis 1990 durch die South African Railways, seit der Unabhängigkeit durch die TransNamib Holding Ltd.
Heute hat die Eisenbahn in Namibia vor allem Bedeutung im Güterverkehr, während der Personenverkehr eher ein Schattendasein fristet. Im Unterschied zu den meisten europäischen Ländern, wo man unter einem Taktverkehr meist eine stündliche bis zweistündliche Frequenz versteht, beschränkt sich der "Taktverkehr" in Namibia auf 1-3 Verbindungen pro Woche. Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist extrem niedrig, die wenigen Fahrten erfolgen meist in der Nacht und sind deshalb auch für Touristen nicht unbedingt interessant. Die Länge des Streckennetzes - vornehmlich Kapspur - beträgt heute ca. 2.400 km, wobei auf folgenden Strecken regelmässiger Personenverkehr stattfindet:
Eine weitere internationale Linie ist in Planung bzw. Bau, nämlich von Tsumeb über Ondangwa nach Oshikango und von dort weiter eine Verbindung zum angolanischen Netz. Weiters wird eine länderübergreifende, primär dem Kohletransport dienende Bahn unter Einbeziehung von Südafrika und Botswana (Betschuanaland) angedacht. Als "Paradezug" der Namibischen Eisenbahn kann der „Desert Express” angesehen werden, der zwischen Windhuk und Swakopmund verkehrt.
Im Empfangsgebäude des Bahnhofs von Windhuk, im alten wilhelminischen Stil erbaut, befindet sich das zentrale Eisenbahnmuseum Namibias. Die Impressionen vom Aussenbestand dieses sehenswerten Museums sowie vom Bahnhof Windhuk hat ein guter Freund, Marco Strödike, der stolze Südwester, für DEEF geschossen - Danke Marco!
>> DEEF bleibt am Ball > Der Bericht über Südwest / Namibia wird ausgebaut... Anm.: Die Angabe von Ortsnamen erfolgt meist in der ursprünglichen deutschen Schreibweise Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info > redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF; Erstmals online publiziert: 30. September 2010; Änderungen: - |
Last modified
Sonntag, 24. Mai 2015 22:13:38 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
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