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Die Stadt Freilassing an der Grenze zu Salzburg - jahrzehntelang DAS Einkaufszentrum der Salzburger - kann mit Fug und Recht als Eisenbahnerstadt bezeichnet werden. Zum einen ist das an der 1860 eröffneten Maximiliansbahn (München - Rosenheim - Freilassing - Salzburg) gelegene Freilassing ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Neben der bereits erwähnten Maximiliansbahn (Hauptbahn München - Salzburg) zweigt von Freilassing nach Süden hin die Strecke nach über Bad Reichenhall nach Berchtesgaden sowie nach Norden hin die Strecke über Laufen - Tittmoning - Garching nach Mühldorf ab. Beides Nebenbahnen, die aber im Taktverkehr (stündlich bzw. zweistündlich) befahren werden. Zum anderen war Freilassing seit Beginn des Eisenbahnzeitalters in dieser Gegend ein wichtiger Stützpunkt der Staatsbahn mit Lokschuppen, Bahnbetriebswerk sowie einer Lehrwerkstätte. Noch in den 1980er Jahren wurden mehr als 1.000 Beschäftigte im Bahnbetriebswerk, im Bahnhof selbst, in der Bahnmeisterei und Fahrleitungsmeisterei sowie der Lehrwerkstätte gezählt. Für die Bahnbediensteten wurden auch zahlreiche heute noch existierende Wohnblöcke nördlich des Bahnhofs entlang der Schienen errichtet. Bedingt durch einen Strukturwandel (Privatisierungen, Zusammenlegungen von Einheiten) wurde 1994 das Bahnbetriebswerk und dann 1998 die Lehrwerkstätte aufgelöst. Die nun funktionslos gewordenen Objekte mit dem 20 gleisigen Lokschuppen im Zentrum wurden glücklicherweise sofort in die bayerische Denkmalliste aufgenommen und die Stadt Freilassing kaufte 2003 den Grund von der DB. Ein Kooperationsvertrag mit dem Deutschen Museum in München wurde geschlossen, wodurch sich die Möglichkeit ergab, dass hochwertig Exponate des mit Platzmangel kämpfenden Museums in München nun in Freilassing grosszügig präsentiert werden können. Die Lokwelt wurde im September 2006 für das eisenbahninteressierte Publikum geöffnet. Neben einer Dauerausstellung der Exponate auf 17 der 20 Gleise werden Sonderausstellungen, Sonderfahrten und Veranstaltungen mit und ohne Eisenbahnbezug (zuletzt "150 Jahre Eisenbahn Rosenheim-Salzburg") in der Lokwelt abgehalten. Seit kurzem gibt es auch eine Modellbahnanlage sowie eine Parkbahn befindet sich im Aufbau. Räumlichkeiten können gemietet werden, es gibt auch Seminarräume - sicher eine richtige Entscheidung, um für die Restaurierungsarbeiten notwendige Gelder lukrieren zu können. Notwendige Unterstützung erhält die Lokwelt durch den Verein Freunde des historischen Lokschuppens 1905 Freilassing e.V. Der Rundschuppen wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts, genauer gesagt 1902 bis 1905 errichtet. Besonderer Blickfang ist die grosse Drehscheibe von 1924 mit einem Durchmesser von 23 Metern sowie der dazugehörigen Oberleitungsspinne. Besonders nächtens, wenn man den Lokschuppen mit dem Zug passiert, ergibt sich durch die Beleuchtung ein imposantes Bild.
U.a. finden sich folgende Exponate in der Lokwelt (Quelle Lokwelt-Webseite):
Öffnungszeiten des Museums: Freitag, Samstag und Sonntag jeweils von 10-17 Uhr Eintritt: 4,50 Euro Link zum Museum: www.lokwelt.freilassing.de Lokaltip in der Umgebung: Gasthaus Zollhäusl >>> Weitere Informationen zur Eisenbahngeschichte Freilassings bietet das Stadtmuseum Freilassing (Gratiseintritt) >>>
Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info > redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF; Erstmals online publiziert: 12. November 2010; Änderungen: - |
Last modified
Sonntag, 24. Mai 2015 22:13:38 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
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