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Irgendwann in naher Zukunft wird man nicht mehr umhin können, auch Verkehrsdienstleistungen bei der Eisenbahn in Österreich auszuschreiben, auch wenn sich manche "Genossen" noch so streuben sollten. Nachfolgende PA der Westbahn GmbH erreichte uns vor wenigen Tagen, sie sei hier für unsere Leser ungekürzt wiedergegeben:
Die verschwenderische Direktvergabe in der Ostregion oder:
Fazit:
Bei sachlicher Betrachtung kann man eigentlich nur ein Befürworter verpflichtender Ausschreibungen von Verkehrsdienstleistungen sein, denn wie jedem einfachen Kaufmann klar sein muss: Wenn nicht ausgeschrieben wird, wenn man keine Vergleichsangebote einholt, dann kann der Lieferant eigentlich verlangen was er will, denn man hat ja keinen Vergleich und im Fall der Verkehrsdienstleistungen wird dann einfach der Steuerzahler zur Kasse gebeten. Und da geht es um Milliarden Euro, die einfach ohne Einholung von Gegenangebot einem Anbieter, den ÖBB, zugeschaufelt werden. Das kann doch bitte nicht wahr sein!
Von solch paradiesischen Zuständen kann jeder kleine Unternehmer nur träumen, denn in der Privatwirtschaft wird bei jedem noch so kleinen Projekt bzw. Auftrag um einige hundert Euro mindestens ein Gegenangebot eingeholt und derjenige Lieferant oder Produzent wird dann den Auftrag erhalten, der bei gleicher Leistung weniger Geld verlangt, dh. derjenige wird zum Zug kommen, der seinen unternehmerischen Gewinn, der ja vom Finanzamt vorgeschrieben wird, knapper bzw. besser kalkuliert hat. Diesen Faktor "Gewinn" scheinen manche Totalverweigerer von Ausschreibungen ja nicht zu behirnen, wenn immer mit dem Märchen argumentiert wird, das alternative (private) Anbieter ja de facto die gleichen Produktionskosten hätten und dann eben nur beim Personal und bei der Qualität und Sicherheit eingespart werden kann. Mit dieser kleingeistigen Mär muss endlich aufgeräumt werden und Aufklärung betrieben werden: Es ist der kalkulierte GEWINN, der den Preisunterschied vor allem ausmacht und nicht, dass dann die Mitarbeiter versklavt werden. In diesem GEWINN sind natürlich auch die hohen Managergehälter und Bonuszahlungen inkludiert - hier kann wirklich ohne Scheu eingespart werden!!
Bei der Jahrestagung der ÖVG 2017 in Salzburg berichtete der ehem. Verkehrsplanungschef für Bayern, Ministerialdirigent i.R. Dieter Wellner, der federführend bei den Ausschreibungen der Verkehrsdienste in Bayern involviert war, dass sich die Ausschreibungen in Bayern bewährt haben. Bei gleichen Kosten konnten in Bayern die Verkehrsdienste um 50% gesteigert werden. Also 50% mehr Angebot für die Fahrgäste bei gleichen Kosten allein durch Ausschreibungen - und da verweigert man sich auch von staatlicher Seite her in Österreich immer noch den Ausschreibungen??! Ihre Meinung? redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org
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Alle Beiträge geben die Meinung des jeweiligen Autors wieder. Beiträge (Blogs) von anderen Autoren (Bloggern) sind gerne willkommen. Die Beiträge dienen dazu, die Öffentlichkeit zu informieren und zu sensibilisieren. Der investigative Journalismus soll zu einer Verbesserung der Dienstleistungen im Eisenbahnsektor Anstoß geben und ist nicht Selbstzweck sondern dem Wohle der Eisenbahn verpflichtet Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur und Leiter DEEF; Erstmals Online publiziert: 12. Dezember 2018; Ergänzungen: - |
Last modified
Mittwoch, 12. Dezember 2018 10:12:12 +0100
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
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