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WESTbahn wünscht sich faktenorientierte Auseinandersetzung beim Thema Wettbewerb
Als WESTbahn fordern wir: Die Beweiserbringung, dass private Anbieter einen Verkehr günstiger und besser durchführen können, muss durch eine Ausschreibung zugelassen werden. Auch das Argument, dass heimische Arbeitsplätze durch Wettbewerb gefährdet sind, ist nicht belegbar. Erstens brauchen private Unternehmen genauso Mitarbeiter und zweitens sind von einer Privatisierung die Mitarbeiter der Infrastruktur, die heute bei weitem den größten Anteil an Eisenbahnmitarbeitern ausmachen, ohnedies nicht betroffen. Die Angstargumente sind nicht belegbar.
Quelle: PA der WESTbahn vom 6.7.2017
Fazit: Die Forderungen der WESTbahn sind aus unserer Sicht nicht nur berechtigt sondern auch notwendig in Hinblick auf einen freien und fairen Markt, der zum einen mehr und bessere Angebote für die Fahrgäste bringt und gleichzeitig die Steuerzahler entlastet. Es ist nicht einzusehen, dass in der Privatwirtschaft auch bei noch so kleinen Beträgen mehrere Angebote eingeholt werden müssen, jeder noch so kleine Handwerksbetrieb sich Ausschreibungen stellen muss und somit bestmöglich kalkulieren muss, aber andererseits Aufträge in Millionenhöhe oder gar Milliardenhöhe im Eisenbahnsektor einfach ohne Ausschreibungen frei an einen Monopolisten vergeben werden dürfen. Auch wenn die direkten Kosten (bspw. Trassenentgelte, Personalkosten) bei allen Anbietern ähnlich gelagert sein mögen, so kommt immer noch ein Posten hinzu, nämlich der Gewinn und den kann ein Monopolist, wenn er von vorhinein weiß, er wird bedient, er bekommt den Auftrag zu 100 Prozent, dann kann dieser Monopolist seinen Preis einfach um eine entsprechende Gewinnmarge (für Boni-Zahlungen von Managern etc.) erhöhen.
Bei der Jahrestagung der ÖVG 2017 in Salzburg berichtete der ehem. Verkehrsplanungschef für Bayern, Ministerialdirigent i.R. Dieter Wellner, der federführend bei den Ausschreibungen der Verkehrsdienste in Bayern involviert war, dass sich die Ausschreibungen in Bayern bewährt haben. Bei gleichen Kosten konnten in Bayern die Verkehrsdienste um 50% gesteigert werden. Also 50% mehr Angebot für die Fahrgäste bei gleichen Kosten allein durch Ausschreibungen - und da verweigert man sich auch von staatlicher Seite her in Österreich immer noch den Ausschreibungen??!
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Last modified
Donnerstag, 19. Oktober 2017 08:35:28 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
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