Unter diesem Titel fand am 28. März 2017 im Alten Rathaus zu Linz das
von der ÖVG – Österreichische Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft –
ausgerichtete ÖVG-Forum statt. Experten aus Österreich, Deutschland und
der Schweiz berichteten über Defizite sowie Erfolgsmodelle in diesem
Kontext in den einzelnen Ländern.
Wie zu erwarten war zeigen sich besonders in Österreich gewaltige
Defizite, weniger im Wissen aber umso mehr im Handeln, in der Umsetzung.
Die Beiträge im Einzelnen:
Rechtliche Rahmenbedingungen mit Nebenwirkungen und Erfordernisse der
Zukunft. (RA Dr. Hanno LIEBMANN, Saxinger Chalupsky & Partner
Rechtsanwälte, Wien)
Finanzierung, Organisation und Steuerung des ÖPNV sowie
Handlungsnotwendigkeiten für die Zukunft. (Dr. Karoline MITTERER, Zentrum
für Verwaltungsforschung (KDZ), Wien)
Zusätzliche Einnahmenpotentiale für den ÖV erschließen. (Dipl.-Ing.
Meinhard ZISTEL, VDV, Köln)
Herausforderungen der Zukunft für Regionen, Städte und Betreiber. (Dir.
Ing. Mag. Albert WALDHÖR, GF LINZ LINIEN GmbH)
Erfahrungen und Erfolgsmodelle aus Deutschland. (Christoph SCHAAFFKAMP, GF
KCW GmbH, Berlin)
Erfahrungen und Erfolgsmodelle aus der Schweiz. (Dir. Ueli STÜCKELBERGER,
Verband öffentlicher Verkehr, Bern)
Zum Abschluss
fand eine Talkrunde mit dem Header "Den ÖPNV in Österreich neu gestalten.
Wie geht das?" statt. Diskutanten waren:
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OSR Mag. Dr.
Thomas WENINGER, MLS, Generalsekretär Städtebund, Wien
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LR Mag. Günther
STEINKELLNER, Verkehrslandesrat, Land OÖ
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Dr. Jutta
RINNER, MBA, Vorstandsdirektorin Konzernservice & Verkehr der LINZ AG
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Christoph
SCHAAFFKAMP, GF KCW GmbH, Berlin
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Dr. Karoline
MITTERER, Zentrum für Verwaltungsforschung (KDZ), Wien
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Fazit:
In mindestens 2 Punkten waren sich die Experten einig,
woran es liegt, dass zwischen IST-Zustand und SOLL-Zustand im ÖPNV
(besonders in Österreich) sich noch so gewaltige Klüfte auftun.
Prinzipiell weiß man zwar, wie ein optimaler ÖPNV auszusehen hat,
allerdings
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fehlt es am echten Politischen Willen der Umsetzung mit einer adäquaten
finanziellen Bedeckung
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sind in Österreich die rechtlichen Grundlagen derart „hinterwäldlerisch“ –
RA Liebmann bot den Anwesenden haarsträubende Beispiele aus dem
Österreichischen Eisenbahngesetz – dass oftmals keinerlei Rechtssicherheit
bestehe.
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Direktor Waldhör, GF der Linz Linien GmbH stellte auf einer seiner letzten
Folien die berechtigte Frage auf:
Wenn es stimmt, dass….
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das Verkehrsangebot vom Zentrum in die Region zu entwickeln ist,
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das Verkehrsangebot sich nach den Verkehrsströmen und nicht nach
politischen Grenzen oder Systemgrenzen richten soll,
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Bedarfsorientierung als Gebot der Stunde zu sehen ist,
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Zusammenarbeit, Vertrauen, Offenheit über politische und fachliche Grenzen
und Zuständigkeiten hinaus, gepaart mit dem Willen zur Umsetzung die
Grundvoraussetzungen für ein gutes Gelingen sind,
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der Stadt-Umland-Verkehr größter Wachstumsmarkt der Zukunft ist,
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….Warum orientiert man sich nicht daran?
Ihre Meinung? redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org
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die Öffentlichkeit zu informieren und zu sensibilisieren. Der investigative
Journalismus soll zu einer Verbesserung der Dienstleistungen im Eisenbahnsektor
Anstoß geben und ist nicht Selbstzweck sondern dem Wohle der Eisenbahn
verpflichtet
Bericht von: Dr.
Michael Populorum, Chefredakteur DEEF; Erstmals Online publiziert:
30. April 2017; Ergänzungen: -
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