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DEEF-Blog 2016: Nachwehen vom Fahrplanwechsel - ÖBB schaffen beliebte EURegio-Tickets ab

Jahrelang hat man seitens der ÖBB und der Touristiker die sogenannten EURegio-Tickets erfolgreich beworben und erfolgreich verkauft. Das Motto dabei lautete "Günstig mit der Bahn zum Nachbarn auf Entdeckungsreise gehen". Die Destinationen lagen in Ungarn, Slowakei, Tschechien und bis vor 2 Jahren auch in  Slowenien. Dazu noch ein Tagesticket Euregio Bodensee, das es nach wie vor gibt.

 

Ohne "Vorwarnung" (auch die Mitarbeiter der ÖBB waren überrascht) wurden diese allseits beliebten Fahrkarten zum Fahrplanwechsel abgeschafft. Kommunikation diesbezüglich gab es wieder einmal keine, auch Nachfrage wurde - ohne nähere Erläuterungen - auf neue grenzüberschreitende Nahverkehrskarten verwiesen.

 

Man wird da aber deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen, wie ein Bekannter am Beispiel des Donau-Moldau-Tickets mit Destination Volary errechnete - Bis Samstag kostete dies EUR 20,- und man konnte damit mit allen zur Verfügung stehenden Zügen z. B. von Linz nach Volary mit Fahrrad hin + retour reisen. Jetzt kostet diese Fahrkarte (nach SCIC Tarif) EUR 55,60 + EUR 24,- für das Fahrrad, was eine Preissteigerung von 398 % bedeutet.

Sehr beliebt waren auch die EURegio Tickets nach Bratislava ("Bratislover").  Dieses gibt es als einziges Überbleibsel noch, aber nur mehr auf der Gesamtrelation Wien-Bratislava (Preßburg) und somit für Kunden, die bspw. entlang der Strecke wohnen oder eine Österreich Card haben völlig uninteressant. Und die Normalfahrkarte bspw. von Marchegg nach Preßburg ist teurer als das ehem. EURegioticket und beinhaltet auch kein Tagesticket für den Öffentlichen Verkehr in Preßburg.

 

Fazit:

Wieder einmal wurde durch die ÖBB etwas Beliebtes und Erfolgreiches abgeschafft. Es ist zu befürchten, daß im Ausflugsverkehr zu den Nachbarstaaten viele Reisende wieder auf das Auto zurückgreifen werden und nicht mehr den Zug benutzen werden. Bei den Destinationen wie bspw. Znaim ist anzunehmen, daß die Besucherzahlen deutlich zurückgehen werden und die Touristiker dort etwas zum Jammern haben werden.. Die Vermarktung normaler Tickets für spontane Ausflugsfahrten wird sicher auch schwieriger sein - da waren sicher die EURegio-Tickets tolle Aufhänger. Schade, das System Eisenbahn erleidet durch solche Aktionen wiederum einen Dämpfer und die Eisenbahnreisenden müssen entweder tiefer ins Börsel greifen oder daheimbleiben oder mit Auto oder Autobus (wohl die günstigste Variante - siehe ÖBB Postbus) den Ausflug planen.

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  euregio ticket öbb foto bild picture  

 

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Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF;  Erstmals Online publiziert: 19. Jänner 2016; Ergänzungen: -

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Last modified  Donnerstag, 21. Januar 2016 15:25:31 +0100
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung # Railway Research Austria 2009-2020 

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