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Am Samstag 5.12.2015 veranstaltete die ÖGEG Adventfahrten im Salzburger Flach- und Tennengau. Quasi als Ersatz für die traditionellen Nikolo- und Weihnachtsfahrten mit Dampf auf der Strecke der SLB, die heuer leider nicht angeboten wurden.
Höchst erfreulich bei dieser Ausfahrt war die Tatsache, daß etwas beherzter aus dem großen Fuhrpark der ÖGEG ausgewählt wurde als sonst und insgesamt 3 Altbau-E-Loks zum Einsatz kamen. Es waren dies:
Die 4 2-achsigen Spantenwagen (davon 1 Buffetwaggon) wurden zuerst mit der 1245 518 nach Steindorf bei Straßwalchen und retour gezogen werden, dann von Salzburg nach Hallein kam die frisch aufgearbeitete ehem. Verschublok der ÖBB 1161 019 zum Einsatz. Nach einem Aufenthalt von ca. 1,5 Stunden, die man u.a. zum Besuch des Halleiner Adventmarktes nutzen konnte, zog die 1161 019 die Komposition zurück nach Salzburg, und zwar auf das Gelände des Gnigler Frachtenbahnhofs. Dort setzte sich dann die über 100 Tonnen schwere 1670 09 vor die Wagen und zog sie in den Salzburger Hauptbahnhof. Einige Reisende, die das Tagesticket (Preis günstige 20.- Euro) noch ausnutzen wollten, fuhren dann noch mit dem "SR - Sonder Regionalzug" nochmals nach Steindorf bei Straßwalchen, diesmal gezogen von der 1670 09.
Planmässig wird die Nostalgiegarnitur in den Salzburger Hbf. Bahnsteig 2 geschoben
Die Zuglok für die 1. Etappe, die 1245 518
SR Planabfahrt 10.21
Außerplanmäßig macht es einen ordentlichen Schnalzer, ein Lichtbogen, Teile des demolierten Porzellanisolators sausen durch die Luft, ein Kabel bleibt in der Oberleitung hängen. Nichts ist es mit einer püntlichen Abfahrt
Ein Turmwagen der ÖBB kommt nach gut 30 Minuten
Nach Stromabschaltung und Erdung mittels Bügel und Stange schwenkt der Korb mit den 2 Arbeitern aus
Die Leitung wird vom Kabel befreit
Gemütliche Holzeinrichtung im Waggon der 3. Klasse
Zugchef Lukas Dupal kurz vor der Abfahrt mit gut 1 Stunde Verspätung
Bei Prachtwetter hat die 1245 in Steindorf bei Straßwalchen umgesetzt und nachdem die S-Bahn abgefahren ist kommt auch unser Sonder-Regionalzug dran
Zwischenhalt im Bahnhof Seekirchen am Wallersee zwecks Überholung durch den Railjet. Dahinter das prächtige unter Denkmalschutz stehende Aufnahmsgebäude von Seekirchen
Zurück in Salzburg Hbf. kommt sogleich die ehem. Verschublok 1161 019-3 vor den Sonderzug der ÖGEG. Die 1940 gebaute Lok wurde in der ÖBB Werkstatt in Salzburg herrlich restauriert
Gleich gehts los - die Verschublok hat allerdings nur eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h
Die 1245 518 bleibt im Salzburger Hauptbahnhof zurück
In Hallein hatten die Fahrgäste des Sonderzuges ca. 1,5 Stunden Zeit, um bspw. zum Christkindlmarkt der Salinenstadt zu gehen
Neben dem kleinen Adventmarkt in der Innenstadt am Unteren Markt gibt es in Hallein einen "Indoor-Adventmarkt" in der ehemaligen Saline. Eine gute Gelegenheit, die sonst nicht öffentlich zugänglichen Monumente Altsalzburger Industriearchitektur zu besichtigen. Ansonsten Trubel und Gedränge wie auf den meisten Adventmärkten im Land
Sonderzug bereit zur Rückfahrt, es dämmert bereits leicht
Kurzer Halt in der S-Bahn Haltestelle Parsch. Die vorausfahrende S-Bahn bremst uns ein (spricht nicht unbedingt für die Reisegeschwindigkeit der Salzburger S-Bahn)
Am Gnigler Rangierbahnhof geht die 1161 vom Zug
Lichter in der Ferne kündigen unsere neue Lok an
Taurus und 1670 in Parallelfahrt nebeneinander
Ein Prachtstück dieses über 100 Tonnen schwere Kaliber (Baujahr 1929)
Ankunft Salzburg Hbf. gegen 17 Uhr. Jahreszeitbedingt ist es schon finster, keine gute Zeit für Fotographen
Die 1670 ist schon wieder bereit zur letzten Etappe des Tages nach Steindorf und retour
Fazit: Es war ein sehr netter Tag, den die ÖGEG hier organisiert hat.
Es ist für die Zukunft zu wünschen, daß wieder öfter im Raum Salzburg und generell im Westen mehr Nostalgiefahrten auf Schienen stattfinden und dabei auch den Eisenbahnfreunden Abwechslung aus dem großen Fundus der ÖGEG geboten wird. Die schönen Eisenbahnstrecken Österreichs liegen nun mal (von Ausnahmen abgesehen) nicht im Osten der Republik sondern weiter westwärts und hier möchten die Eisenbahnfreunde auch die Oldtimer auf Schienen sehen und hautnah erleben. Dafür sind sie auch bereit, in ihre Geldschatullen zu greifen.
Es ist zu hoffen, daß endlich auch das Krokodil (1189) von Wien wieder heimkehrt in die Mitte und den Westen Österreichs, denn dort war auch ihre ursprüngliche Heimat und nicht in der Ebene des Ostens!
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Alle Beiträge geben die Meinung des jeweiligen Autors wieder. Beiträge (Blogs) von anderen Autoren (Bloggern) sind gerne willkommen. Die Beiträge dienen dazu, die Öffentlichkeit zu informieren und zu sensibilisieren. Der investigative Journalismus soll zu einer Verbesserung der Dienstleistungen im Eisenbahnsektor Anstoß geben und ist nicht Selbstzweck sondern dem Wohle der Eisenbahn verpflichtet Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF; Erstmals Online publiziert: 6. Dezember 2015; Ergänzungen: - |
Last modified
Sonntag, 06. Dezember 2015 12:15:21 +0100
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
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