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DEEF-Blog 2015: Die ÖBB und ihre grotesken "Baustellenfahrpläne"

Immer mehr Bahnkunden der ÖBB wundern sich darüber, dass immer öfter auf den Anzeigentafeln in den Bahnhöfen statt RJ, IC oder EC von SRJ, SIC oder SEC zu lesen ist. Der Vielfahrer weiß: Aha, es gibt mal wieder wo eine Baustelle und die ÖBB bezeichnen dann Züge, die ein paar Minuten früher abfahren oder ankommen oder in einem Bahnhof gar durchfahren als "Sonder-Railjet", "Sonder-Intercity" oder als "Sonder-Eurocity".

 

Man weiß es zwar wundert sich aber doch, denn diese Umbenennungen führen oftmals zur Verunsicherung der Reisenden. Warum macht man sowas überhaupt?

 

Während vor noch nicht allzu langer Zeit diese Züge einfach bspw. mit ein paar Minuten Verspätung angeschrieben waren, werden jetzt einfach neue Fahrpläne erstellt und so getan, als wären die Züge dann pünktlich. Der Fahrgast kommt de facto aber mit ein paar Minuten Verspätung an, denn eigentlich gibt es ja einen verbindlichen Fahrplan, den alle Bahnen in Europa einzuhalten haben und der ist 1 Jahr (von Dezember bis Dezember) gültig. Der Verdacht drängt sich natürlich aus Kundensicht auf, dass man einfach durch solche Maßnahmen die Verspätungsstatistik schönen will.

 

Es fehlt gerade noch, dass man in diesen chaotischen Wochen auch noch kurzfristig "Flüchtlingsfahrpläne" herausgibt, um die Verspätungen, hervorgerufen durch die Völkerwanderung aus Afrika und den damit verbundenen anarchistischen Zuständen, damit zu kaschieren.

 

Besonders kundenunfreundlich wird es, wenn diese temporären Baustellenfahrpläne keinerlei Rücksicht auf normal bestehende Anschlußverbindungen nehmen. Ein Beispiel:

 

Bis vor 1 Jahr fuhr der IC 118 um 7 Uhr morgens von Salzburg über Innsbruck, Bregenz... nach Münster. Dann wurde (aus betrieblichen Gründen??) die kundenunfreundlich Maßnahme gesetzt, dass dieser Zug nur mehr ab Innsbruck verkehrt. Von Salzburg gibt es aber in gleicher Fahrplanlage einen "Zubringer-Railjet", der erstens Fahrgäste nach Innsbruck bringt sowie eben Fahrgäste zum IC 118. Immerhin, aber doch ein Qualitätsverlust wenn man weiß, daß Umsteigen nicht gerade zu den erfreulichsten Lustbarkeiten der Eisenbahnreisenden zählt.

 

Lt. Baustellenfahrplan kommt der Zubringer-Railjet (RJ 962) um 9.06 in Innsbruck an, also wenige Minuten später als normal.  Wer jetzt glaubt, dass der IC 118 auf den Zubringer RJ warten wird, der hat nicht mit der Kundenferne der ÖBB gerechnet. Der IC 118 fährt stur um 9.02 ab. Will man von Salzburg nach Bregenz oder wie ich nach Lindau, dann kann man erst eine Stunde später in Salzburg abfahren und muß noch dazu in Feldkirch umsteigen und mit einem Regionalzug Richtung Bregenz oder Lindau zuckeln :-(

 

Das nenne ich wahrlich am Kunden vorbei geplant - eine ganz große saure Zitrone für die Staatsbahn!

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Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF;  Erstmals Online publiziert: 13. September 2015; Ergänzungen: -

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Last modified  Sonntag, 13. September 2015 13:21:55 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung # Railway Research Austria 2009-2020 

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