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In Belgrad, Sebiens Hauptstadt, soll zentrumsnah ein neuer Stadtteil entstehen - Belgrade Waterfront. Dort wo heute noch entlang des Flusses Save unbebaute Flächen, Ruinen sowie die ausgedehnten Gleisflächen des Belgrader Hauptbahnhofs liegen, soll in den nächsten Jahren die neue Skyline von Belgrad aus dem Boden wachsen. Geplant sind Gebäude mit Büros, Geschäften, Luxusappartements, 8 Hotels, eine Shopping-Mall, überragt von einem über 200 m hoher "Wolkenkratzer". Insgesamt sollen 5.700 Wohneinheiten sowie 2.200 Hotelzimmer errichtet werden.
Plakat vor dem Belgrader Hauptbahnhof
DIe Kosten für die Errichtung des neuen Stadtteils betragen über 3 Milliarden Euro und sollen gemeinsam mit Investoren aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gestemmt werden. Projekttreiber ist die Firma Eagle Hills aus Abu Dhabi, die in Belgrad in einem innerstädtischen Palast das Projekt bei freiem Eintritt allen Interessierten präsentiert.
Links: Eagle Hills >>> Belgrad Waterfront >>>
Im Rahmen dieser Stadtentwicklung soll auch der im Zentrum von Belgrad gelegene Hauptbahnhof mit seinen ausgedehnten Gleisanlagen stillgelegt werden. Wobei das unter Denkmalschutz stehende herrliche Aufnahmsgebäude natürlich erhalten bleiben soll. Als neuer Hauptbahnhof soll dann in einigen Jahren der Bahnhof Beograd Centar (auch Beograd Prokop genannt) fungieren, der heute nur als S-Bahn Station genutzt wird. Bereits 1977 wurde mit den Baumaßnahmen dort begonnen, dann stand die Baustelle jahrelang still. Nun soll in einem 2. Anlauf der Bahnhof endlich fertiggestellt werden. Bei meinem Besuch in Belgrad im Frühjahr 2015 waren die Bauarbeiten im vollen Gange.
Nachfolgend ein paar Fotos von meinem Besuch der Ausstellung "Belgrade Waterfront", vom bestehenden Belgrader Hauptbahnhof sowie von der Baustelle von Beograd Centar / Beograd Prokop.
Der neue Stadtteil im Modell
Sicher interessant und ein Leuchtturmprojekt für Belgrad und ganz Serbien,
Der Ort der Präsentation
Cafe und Restaurant im gediegenen Palais wo die Präsentation stattfindet
Das Save-Ufer jetzt
Desolate Häuser und Brache, teilweise hausen hier auch Menschen (keine Einheimischen)
Auf Grund gelaufenes Schiff - ob das vom Nato-Terrorbombardement herrührt?
Schon entwickelt sich eine Freizeit- und Flaniermeile am Ufer
Hippe Lokale im alten Magazin
Noch Platz für weitere Locations
Im hinteren Teil des langen Magazins führen Gleise durch -
Die Gleise werden auch befahren - ob des desolaten Zustands allerdings in Schrittgeschwindigkeit
Der bestehende Hauptbahnhof
Blick vom Hotelzimmer aus, links das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude, daneben die weitläufigen Gleisanlagen, rechts im Vordergrund der Busbahnhof
Einer der beiden Ausgänge
Imperiales Ambiente
Abends im "Innenhof" des Bahnhofs, rechts das gut frequentierte Bahnhofsbuffet. Die Bahnsteige sind allerdings kaum beleuchtet, die Abfahrtsanzeigen am Bahnsteig funktionieren nicht und selbst in den zur Abfahrt bereitgestellten Nachtzügen ist es meist dunkel, abgesehen vom Taschenlampenschein der Bettsuchenden - direkt gespenstisch, aber interessant und gut vom Gastgarten aus zu beobachten
Der neue Hauptbahnhof für Belgrad: Belgrad Centar / Beograd Prokop
Bereits seit Mitte der 1970er Jahre eine Baustelle - nun wird nach Jahren des Stillstands wieder weitergebaut
Noch ist viel zu tun. Aktuell werden 2 Gleise durch die S-Bahn genutzt, geplant sind 5 Bahnsteige mit 10 Gleisen
Der Bahnhof dient bis dato als Station für die Belgrader S-Bahn Beovoz, die vor und nach der Station in einem Tunnel verschwindet. Eingesetzt werden in Russland gebaute Triebwägen
Der Knackpunkt wird sicher sein, den einige Kilometer vom Zentrum entfernten Bahnhof optimal an die Stadt anzubinden. Aktuell ist ein längerer Fußmarsch zur Tram angesagt
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Jelen, ein gutes und süffiges serbisches Pivo. Wird im Bahnhofsbuffet bestens vom Faß gezapft
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Last modified
Donnerstag, 15. Oktober 2015 16:06:24 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
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