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Bei meinem letzten Besuch in Ischl signalisierten blaue Sonnenschirme und blaue Logos mir sofort, dass sich beim Bahnhofsrestaurant etwas geändert haben muß. Und tatsächlich, aus dem Chlumecky ist das HB München am Kaiserbahnhof Bad Ischl geworden.
Und das ist gut so, denn schon seit einiger Zeit hatte man im alten Chlumecky den Eindruck, der Wirt weiß nicht so recht was er eigentlich will. Zu guter Letzt wurde das Bahnhofsresti noch mit dem Zusatz Steakhouse versehen. Und ich erinnere mich noch ganz gut an einen heissen Sommertag, wo ich am Nachmittag durstig von einer Wanderung von der Hoisnradalm am Bahnhof Ischl ankam und mich auf ein Bier freute. Doch es war geschlossen, obwohl es eigentlich ein Öffnungstag war und auch die Uhrzeit passte - aber in einer Fußnote war erwähnt, dass bei Sonnenschein das Restaurant erst abends öffne. Das nenne ich wahrlich nicht gerade kundenorientiert.
Aber damit sollte es jetzt vorbei sein. Nach dem Augustiner im Zentrum Ischls nun eine zweite Münchner Dependance direkt im alten ehrwürdigen Ischler Bahnhof, vom Hofbräuhaus München, sehr löblich. Die Gaststube wurde auf typisch bayerisch gemacht, wirkt für diese Örtlichkeit auch besser als die eigenartigen Sofas, die vor ein paar Jahren ins Chlumecky reinkamen.
Gemütlich wie in einer bayerischen Wirtschaft ist es im Innenbereich. So ähnlich sah es schon einmal aus, ist aber sicher 10 Jahre her....
Und die Karte erfreulich bayerisch - Bayerische Brotzeiten, bayerisch-österreichische Küche, Mittagsmenüs und natürlich dazu Gerstensaft vom Hofbräuhaus in München.
Obwohl ich eigentlich einen Gusta auf eine Brotzeit hatte, bspw. auf einen kalten Brotzeitteller oder einen Obazdn, wählte ich aus der Mittags-Menükarte aus. Dabei wird eine Vorspeise bzw. Suppe pro Woche angeboten sowie eine Wochen-Nachspeise. Dazu dann jeden Tag 3 unterschiedliche Hauptspeisen zur Auswahl. 2 Gänge kosten 8,90, 3 Gänge 9,90.
Vorspeisen waren diese Woche ein Salat bzw. eine Karotten-Ingwer Suppe, letztgenannte bestellte ich. Sie war mit einer megagrossen Schlagportion versehen, ich hatte Mühe, diese in die Suppe unterzurühren. Die Suppe schmäckte sämig und war in Ordnung, wenngleich ich eine Karotten-Ingwer Suppe schon oft beim Krimpelstätter in Salzburg gegessen hatte und diese mir dort doch besser schmeckt. Aber durchaus in Ordnung.
Als Hauptgang nahm ich eine mit Semmelknödlmasse gefüllte Hendlkeule, dazu Sauce mit Reis. Durchaus in Ordnung, etwas viel Salz in der Hendl-Kruste. Als Nachspeise dann noch ein sehr gelungenes Kürbisparfeit.
Gefülltes Hendlhaxl mit Sauce und Reise, dazu ein erfrischendes Weißbier aus München
Als Durstlöscher an diesem heißen Sommertag natürlich ein HB-Bier, ich entschied mich fürs leckere Weißbier, wobei der Preis von über 4 Euro doch etwas heftig ist - halt österreichisch, hier wird der Kunde ja gerne beim Einkauf und Restaurantbesuch ausgenommen, mehr als in Deutschland.
Wie schon beim alten Resti gibt es noch an den einzelnen Wochentagen spezielle Angebote, die auf Schiefertafeln ausgezeichnet sind, so einen Schnitzeltag oder einen Bratltag.
Die Tagesangebote - richtig, der Montag fehlt, da ist nämlich Ruhetag
Schade dass man nach wie vor nicht unter der Veranda am Hausbahnsteig sitzen kann sondern nur strassenseitig vor dem Bahnhof, wo es lauter ist, die Sonne am Nachmittag hinheizt und manch ein Taxler in seiner stinkenden Karosse dort mit laufendem Motor auf Kundschaft wartet.
Gastgarten oben strassenseitig, ein erfrischender Anblick. Der überdachte Bereich am Hausbahnsteig wäre auch sehr gut geignet, wird aber nach wie vor nicht bespielt
Alles in allem eine erfreuliche Neuerung im Ischler Gastronomieangebot. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Besuch, dann werde ich sicher eine kalte Spezialität verkosten. Ihre Meinung? redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org
Bad Ischl ehem. Chlumecky - das alte Bild aus der Kaiserzeit blieb erhalten
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Sonntag, 16. August 2015 22:11:07 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
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