|
||||||||||||||
Wie komme ich aktuell aufgrund des Flüchtlingschaos von Salzburg nach Freilassing?? Auf keinen Fall so schnell und einfach wie gewohnt, fahren doch weder Fernverkehrszüge noch die S-Bahn über die Grenze, und zwar in beiden Richtungen.
Während man seitens der Öffentlichkeit offenbar alles nur erdenkliche für die Flüchtlinge tut (wohlgemerkt Wirtschaftsflüchtlinge zu 100%), so sieht der Informationsfluß für die Fahrgäste und Touristen doch deutlich weniger gut aus.
Wenn man sich durchfrägt am Schalter (warum gibt es keine ordentlichen Plakate) so ist bei den ÖBB und DB zu erfahren, dass es keinen Schienenersatzverkehr gibt. Man wird auf die Buslinie 24 (Betreiber Albus) verwiesen sowie als Zubringer vom Bahnhof die Obuslinie 2 (Betreiber Salzburg AG). Das groteske daran: Im Autobus Nummer 24 braucht man nichts zu zahlen, die Bahnfahrkarte wird anerkannt, während man für die Zubringerfahrt mit dem Obus ganz normal zahlen muß. Wie man von wem dann die 2,50.- pro Fahrt rückerstattet bekommt ist nicht zu erfahren!
Im Bus Nr. 24 werden Zugtickets anerkannt, im zubringendem Obus allerdings nicht > kundenunfreundlich!
Ich habe mich heute morgen erkundigt am DB Schalter in Salzburg, wie das so ist, wenn ich mir ein Bayernticket kaufe (das ja ab Salzburg gilt) und ich um fahren zu können, erst ja mal nach Freilassing kommen muß. Denn alle Züge ins Deutsche Netz beginnen und enden ja in Freilassing. Kann ich da mit dem Taxi rüberfahren und die Rechnung dann der DB schicken? Der Schalterbeamte, von dem ich weiß, dass er sich normalerweise gut auskennt, sagt mir, es gebe keine Anweisungen seitens der Obrigkeit, er kann es nicht sagen. Überhaupt habe man bis vorgestern in München noch Fahrkarten und Reservierungen über die Grenze ausgestellt, offenbar weiß man nicht mal mehr in München was ein paar Kilometer entfernt in Freilassing und Salzburg los ist. Das war bis vor ein paar Tagen auch bei den ÖBB so, dort hat man in Wien laufend Fahrkarten für die Asylanten nach München ausgestellt, obwohl schon tagelang keine Fahrten mehr möglich waren. Und sich dann in Salzburg Schlagen an der Kasse bildeten, weil man massenhaft Fahrpreise rückerstatten mußte. Soweit zur altbekannten katastrophalen Kommunikation im ÖBB Konzern, dort versteckt man sichpräventiv gleich hinter Hochglanzflyern "Menschlichkeite fährt Bahn" und bitte alle Fahrgäste um Verständnis und lobhudelt an jeder passenden und unpassenden Stelle, wie gut man doch Alles meistert.
Eine Salzburgerin, die sich aktuell um die Touristen bemüht, Frau Ingrid L, hat unserer Redaktion geschrieben, wie wenig man sich seitens der ÖBB und DB um die Touristen kümmert. Während es für die Flüchtlinge Dolmetscher, Einweiser etc. gibt und Infos auf Arabisch verteilt werden, werden den Touristen nur Zettel auf Deutch in die Hand gedrückt und diese dann ihrem Schicksal überlassen. Frau L. fordert zu Recht, dass man den Touristen zumindest auch Zettel auf Englisch geben sollte, denn viele der Touristen kommen aus Übersee und wollen bspw. von Salzburg zum Flughafen nach München. Frau L. berichet weiter, sie habe beobachtet, dass die Touristen scharenweise in den Obus Nr. 2 einstiegen, aber in die falsche Richtung und der Obusfahrer ihnen Fahrkarten verkaufte und sie dann in die falsche Richtung fuhren. Dieser Kritik von Frau L. können wir nur zustimmen und fordern von der DB und ÖBB sowie den Obus/Autobusdiensten:
Mehrmals schon gesichtet habe ich selbst Autobusse der Fa. Albus mit der Fahrtzielanzeige "SEV Freilassing Salzburg Hbf" - es gibt also einen SEV von Freilassing nach Salzburg, eine Information dazu konnte ich allerdings nicht erhalten, am Bahnhof bei den ÖBB weiß man darüber nichts :-(
Fazit: Wieder einmal hapert es an einer ordentlichen und durchlaufenden Informationskette bei der Eisenbahn. Es kann nicht sein, dass man zwar für die Wirtschaftsflüchtlinge Dolmetscher bezahlt und Flugzettel auf Arabisch austeilt, für die Geschäftsreisenden und Touristen nicht mal Plakate bzw. Flugzettel auf Englisch parat hat und das nach 2 Wochen, wo es diese Sperre des internationalen Verkehrs schon gibt. Da besteht dringender Handlungsbedarf Ihre Meinung? redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org
Zur Übersichtsseite DEEF-Blog >>>
Alle Beiträge geben die Meinung des jeweiligen Autors wieder. Beiträge (Blogs) von anderen Autoren (Bloggern) sind gerne willkommen. Die Beiträge dienen dazu, die Öffentlichkeit zu informieren und zu sensibilisieren. Der investigative Journalismus soll zu einer Verbesserung der Dienstleistungen im Eisenbahnsektor Anstoß geben und ist nicht Selbstzweck sondern dem Wohle der Eisenbahn verpflichtet Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF; Erstmals Online publiziert: 25. September 2015; Ergänzungen: - |
Last modified
Freitag, 25. September 2015 09:18:29 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
Railway Research Austria 2009-2020