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DEEF-Blog 2014: ÖBB Baustellenfahrplan und Korridorsperre 2014 bzw. Arlbergsperre

Ende Oktober bis Anfang November holen die Deutschen Eisenbahner das nach was sie Jahrzehnte versäumt haben - sie sanieren wie seit Jahren schon die Maximiliansbahn von Salzburg gen München bzw. Kufstein. Daher müssen ÖBB- Züge über innerösterreichisches Gebiet über Zell am See und Kitzbühel (Giselabahn + Brixentalbahn) umgeleitet werden, was mit einer Fahrzeitverlängerung von ca. 70 Minuten verbunden ist.  Soweit so gut und unerlässlich, man goutiert ja Investitionen in die Zukunft. Doch die Umsetzung könnte hinsichtlich Kundenzufriedenheit doch deutlich besser gestaltet werden, u.a. gibt es folgende Verbesserungspotentiale:

 

Dass es einen eigenen Baustellenfahrplan gibt dient primär nicht dem Kundennutzen sondern die Staatsbahner von der ÖBB wollen ihre Verspätungsstatistik schönen und obendrein den Kunden, die de facto mit 70 Minuten Verspätung in Bregenz oder in Wien ankommen, keine Verspätungspönale zahlen. Ehrlicher wäre die Züge mit + 70 Minuten im Fahrplan zu führen als pünktlich anhand des Sonderfahrplans.

 

Was bei ähnlichen Ereignissen in der Vergangenheit schon negativ aufgefallen ist dass man seitens der ÖBB PV AG die Bildschirme mit den Enddestinationen der Züge verändert - so wird ein Railjet, der von Wien/Salzburg nach Zürich fährt und im Abschnitt Ötztal-Bludenz im SEV geführt wird, an den Monitoren der PV AG mit Ziel Ötztal angegeben, die Infra AG, welche die Monitore im Bahnhof betreut, wird das Ziel mit Zürich angegeben. Die Konsequenz: Fahrgäste bspw. in der Lounge zu Salzburg sind verwirrt und fragen immer wieder, wann der Zug nach Zürich geht und der MA in der Lounge muß immer wieder sagen, sie müssen in den Zug ausgewiesen mit Ötztal einsteigen. Hier versucht offenbar die ÖBB PV AG besonders "klug" zu sein und präsentiert sich aber de facto als besonders dumm: Die Enddestination der Verbindung ist Zürich und nicht Ötztal oder Landeck oder Bludenz, unabhängig wohin die gegenständliche Zuggarnitur fährt.  Detto wie eben beobachtet wenn Züge nach Berchtesgaden von Bischofswiesen bis Berchtesgaden im SEV geführt werden und die PV AG auf ihren Schirmen dann Bischofswiesen angeben oder bei Zügen nach München einen SEV bis Übersee angeben. Die Infra ist da gescheiter und gibt die tatsächlichen Enddestinationen an, denn ein Ortsunkundiger kennt weder Bischofswiesen noch Übersee oder gar Ötztal.

 

Wie schon vor einem Jahr bei einer ähnliche Sperre kritisieren zu Recht Kunden folgende Tatsache: Der IC aus Innsbruck oder Bregenz ist 70 Minuten (Baustellenfahrplan) verspätet. Dh. der IC, der bspw. normal um 9.12 in Salzburg nach Wien abfährt, fährt erst um ca. 10.15. Rund um 9 Uhr gibt es also keinen IC Richtung Wien, während es dann um 10 Uhr plötzlich 2 Intercitys nach Wien gibt, die im Abstand von 3!! Minuten nach Wien fahren (Plan-IC ab Salzburg und der verspätete ab Innsbruck). Fahrgäste müssen also 2 Stunden warten und dann haben sie plötzlich 2 Möglichkeiten. Dafür Note "Nicht genügend" an die Fahrplangestalter. Die Lösung liegt auf der Hand, ich muß sie daher wohl kaum hier ausführen.

 

Noch etwas: Wenn der RJ umgeleitet wird über Zell am See und Kitzbühel, dann scheint das Navigationsgerät, dessen Output an den Monitoren angezeigt wird, völlig überfordert zu sein - der Pfeil wandert immer über eine "terra incognita", keinerlei Orts- und Flurnamen werden dargestellt. Das nenne ich peinlich! Bei einem so kleinen Land wie Österreich sollte es der Staatsbahn wohl möglich sein, Landkarten noch dazu von einigen der wichtigsten touristischen Destinationen Österreichs einzuspielen. Sollte man das nicht schaffen, dann sollte man die Monitore abschalten, so ist es doch bitte nur mehr peinlich!

 

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Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF;  Erstmals Online publiziert: 27. Oktober 2014; Ergänzungen: -

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Last modified  Samstag, 02. Mai 2015 11:23:51 +0200
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