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Als vor einigen Monaten der neue Verkehrsminister Stöger (SPÖ) seine Tätigkeit aufnahm, war von ihm zu hören, dass er Autoreisezüge und Nachtzüge sehr wichtig und ausbauenswert findet. Die Antwort der Staatsbahn ÖBB kam prompt: Der letzte am Tag verkehrende Autoreisezug wurde vor wenigen Tagen mit Fahrplanwechsel eingestellt. Und mit den Autoreisewagen verlor der Intercity Wien - Bregenz (IC 860) und retour (IC 961) auch noch gleich den Speisewagen. Dieser wurde schon mit einige weiteren nach Tschechien verscherbelt, da wird es wohl wieder in der Gehaltstüte der ÖBB PV AG Managerinnen klingeln. So desaströs läuft also Verkehrspolitik in Österreich ab, eine Hüh- und Hott-Politik. Und das Sagen hat offenbar nicht derjenige, der zahlt sondern die vom Staatsbürger via Ministerium beauftragte und hoch bezahlte Firma (ÖBB) fuhrwerkt herum als wie wenn sie Auftraggeber und nicht die Auftragnehmer wären.
IC 860 mit Autoreisezugwaggons kommt am 19.7.2014 aus dem Arlbergtunnel heraus und passiert die Alfenzbrücke
Nachdem zum letztjährigen Fahrplanwechsel die Autoreisezugverbindung Wien - Lienz von der Staatsbahn gekillt wurde, hat es nun die letzte bestehende Tagesverbindung Wien - Innsbruck - Feldkirch erwischt. Und gleichzeitig fährt man im IC seither ohne Businessabteile und den Speisewagen hat man - offenbar weil es eh "wurscht" ist, gleich mit abgehängt und zwischenzeitlich schon nach Tschechien verscherbelt. Dank der unfähigen Mangerinnen der ÖBB PV AG müßte man sich wohl jetzt dann eine Fahrkarte für Tschechien kaufen, denn dort fahren jetzt wahrlich komfortable Züge bei der CD und Regio.Jet.
Fazit: Wieder einmal wird was Erfolgreiches von der Staatsbahn eingestellt statt ausgebaut. Der nächtliche Zug Wien - Feldkirch hat keinen Halt mehr zum Abladen in Innsbruck und mir wurde zugetragen, die ÖBB haben allen Ernstes an die Innsbrucker Kunden kommuniziert, dass diese in der Nacht nach Feldkirch fahren mit dem Zug und dann mit dem Auto über den Arlberg retour nach Innsbruck. Solch´ein Schwachsinn kann wohl nur Schreibtischtäterinnen aus Wien einfallen. Und dass als Draufgabe noch im bestehenden IC der Speisewagen abgehängt wird, ist wohl das Tüpfelchen auf dem I.
Forderung: Zum wiederholten Male "Speisewagen für jeden Intercity" (wie früher gehabt und in Deutschland und der Schweiz nach wie vor vorhanden).
So macht zugfahren Spaß
Autoreisezüge nicht ausdünnen sondern optimieren - man kann nicht nur Geschäfte machen wo man sich die Hände nicht schmutzig macht, manchmal muß eben rangiert und gekuppelt werden. Warum hat man im neu errichteten Salzburger Hbf. keinen Autoverlad mehr errichtet, das war doch geplant gewesen?! Offenbar gibt es keinen Masterplan und jedes Jahr wird einfach herumgewurschtelt. Dafür gab es in Wien Matzleinsdorf eine gut funktionierende Anlage, die man demoliert hat um ein paar Kilometer weiter eine völlig neue und wie mir gesagt wurde überdimensionierte Anlage um viele Steuermillionen hinzupflanzen?? Das Ministerium täte gut daran, den ÖBB peinlich genau auf die Finger zu schauen und bei Bedarf ordentlich auf die Finger zu klopfen. Und die schon jahrelang anhaltende Kritik des Rechnungshofes an den ÖBB zu diversen Themen muß auch mit Sanktionen unermauert werden können! Ihre Meinung? redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org
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Samstag, 02. Mai 2015 11:23:53 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum #
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