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DEEF-Blog 2014: Der 365 Euro Jahreskarten-Bluff

Als regelmässiger Wien-Besucher war ich heute sehr erstaunt und dann verärgert, dass die Wiener Einkaufskarte und das 24 Stunden-Ticket nach der letztjährigen Erhöhung nun schon wieder teurer geworden sind. 6,10 Euro statt 5,40 kostet nun das Einkaufsticket, wahrlich ein stolzer Preis. Und warum? Ganz einfach, das populistische Prestigeprojekt der Grünen zu Wien mit der Griechin! V. an der Spitze kostet eben seinen Preis, den nun die Nutzer anderer Karten blechen dürfen.

 

Wie soll das weitergehen? Kostet in 2 Jahren dann vielleicht die Einkaufskarte 10 Euro und die Tageskarte 15 Euro, nur weil man von dieser magischen Zahl von 365 Euro nicht weggehen mag und eingesteht, dass dieser Populismus eine Schnapsidee ist??

 

Vor der Einführung dieser 365 Euro Jahreskarte gab es zu diesem Thema einen Vortrag der ÖVG (Österreichische Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft), wo Vertreter der Wiener Linien und zahlreiche "Kapazunder" (Knoflacher, Sammer..) zu diesem Thema Stellung bezogen. Einheitlicher Tenor: Ein grosser Unfug mit zahlreichen Nachteilen für das Unternehmen Wiener Linien, die Steuerzahler und die Fahrgäste.

 

Nachteile u.a.:

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Die Karte an sich ist zu billig, geringere Einnahmen

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Die Anzahl der Jahreskarten in Wien ist bezogen auf die Bevölkerung schon sehr hoch, große Zuwächse sind nicht zu erwarten mit dieser Aktion

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Durch die Kartenverbilligung deutlich weniger Einnahmen, Investitionen daher schwerer machbar

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Gleichzeitig bei geringer Zunahme an Fahrgästen durch die Aktion Kapazitätsprobleme, aber wie gesagt weniger Mittel für Investitionen vorhanden

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Es zeigte sich bereits, dass in manchen Strassenbahnen (ULF) Sitze ausgebaut wurden, um die Kapazität durch mehr Stehplätze zu erhöhen - ein deutlicher Qualitätsverlust

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Migration bei den Fahrkarten, weniger Monats- und Wochenkarten, mehr Jahreskarten verbunden mit weniger Einnahmen

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Um diese Karte zu finanzieren wird zum einen Steuergeld verwendet und zum anderen kommen die Fahrgäste zum Handkuss, die mit teureren Einzel- und Mehrfahrtenkarten diese Schnapsidee finanzieren dürfen

 

Wie man sieht nur Nachteile durch diesen Populismus pur. Und nun kommen auch andere Kommunen auf diese Schnapsidee, bspw. in Oberösterreich und in Salzburg. Statt in Salzburg endlich ein attraktives Angebot zu bieten (u.a. die seit 20 Jahren geplante und versprochene Regionalstadtbahn anzupacken) versucht sich der Herr Landesrat M. mit solchen unnachhaltigen Maßnahmen zu profilieren.

 

bild foto image Wiener Strassenbahn Bim Praterstern DEEF

Sitze ausgebaut um mehr Kapazität zu haben - ULF in Wien Praterstern

 

Solche populistischen weil nicht nachhaltigen Hauruck-Aktionen sind entschieden abzulehnen!

Ihre Meinung?  redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org

    

 

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Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF;  Erstmals Online publiziert: 18. Juli 2014; Ergänzungen: -

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Last modified  Samstag, 02. Mai 2015 11:23:51 +0200
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