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DEEF-Blog 2012:

ÖBB investieren in die Zukunft - Neue Servicehalle Innsbruck

Autor: Dr. Michael Populorum, 13.4.2012 (Nachbericht, Text-Quelle ÖBB, Fotos Dr. Michael Populorum, DEEF)

Äußerst gut angelegt scheinen die 8,7 Millionen Euro, die die ÖBB für die neue Servicehalle 2 am Innsbrucker Westbahnhof investiert haben. Denn dadurch werden die Service- und Wartungsarbeiten u.a. auch für die Wagen des Italienverkehrs in Innsbruck erledigt, Arbeitsplätze und Wertschöpfung finden also im Inland und nicht in Italien oder Deuschland statt. Nachfolgend der ÖBB Pressetext zur feierlichen Eröffnung, wo auch ich mich vor Ort von Details der getätigten Investition überzeugen konnte.

Modernste ÖBB-Servicehalle in Westösterreich geht in Betrieb
ÖBB investieren 8,7 Mio. Euro in neue Halle am Innsbrucker Westbahnhof – 37 Tiroler Zuggarnituren sowie 50 Fernverkehrswaggons für Italienverkehr werden gewartet

Am Innsbrucker Westbahnhof startet mit der Eröffnung der neuen Servicehalle 2 die modernste Zugwartungshalle Westösterreichs ihren planmäßigen Betrieb. Das neu errichtete Gebäude auf einer Fläche von 2.500 m² ist ein wichtiger Bestandteil für das Gesamtkonzept zur professionellen Wartung von Zuggarnituren und Reisezugwagen. So werden am neuen Standort die 37 Tiroler Nahverkehrszüge „Talent“ sowie 50 Fernverkehrswaggons die zwischen München und Verona im internationalen Einsatz stehen im fixen Intervall überprüft. In der modernen Halle sind insgesamt 60 ÖBB-Facharbeiter beschäftigt.

Eröffnung ÖBB Servicehalle 2 Innsbruck Westbahnhof 2012. DEEF / Dr. Michael Populorum

Aussenansicht der neuen Halle von Westen

An sieben Tage die Woche wird eine durchgehende Serviceschleife umgesetzt. Dabei werden alle Arbeitsschritte von der Reinigung über die Wartung bis zur Wiederinbetriebnahme im Taktverfahren erledigt. Der wirtschaftliche Einsatz der Fahrzeuge bedeutet für die Servicetechniker auch Nachtschichten. Die Wartungen werden vor allem dann umgesetzt, wenn weniger Zugverkehr stattfindet.

Moderne und effiziente Instandhaltung durch Serviceschleife auf drei Etagen

Die 90 Meter lange und 10 Meter hohe Servicehalle 2 bietet genügend Platz um die Nahverkehrszuggarnituren „im Ganzen“ zu warten. Die Wagenhalle ist mit drei Servicegleisen ausgestattet und damit das letzte Puzzle im Gesamtkonzept. Die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Schienenfahrzeuge wird durch den effizienten Arbeitsablauf gesteigert. Mit der Fertigstellung des Gebäudes können nun alle relevanten Schritte in einer durchgehenden Serviceschleife erledigt werden. Der Start erfolgt mit der Reinigung in der Waschanlage im Außenbereich.

An der nächsten Station werden die Vakuum WC-Anlagen der Waggons und Züge umweltfreundlich entleert. Zuletzt erfolgt die Einfahrt in die Halle, wo Servicecheck und Wartung auf drei Ebenen durchgeführt werden. Die tiefste Etage ist mit Arbeitsgruben ausgestattet, die es erlauben sämtliche Tätigkeiten im unteren Bereich der Fahrzeuge wie etwa einen Achstausch umzusetzen. Im ebenerdigen Bereich werden Wartungen und Reparaturen an den Türen oder der Elektronik durchgeführt. Über ausfahrbare Rampen in vier Meter Höhe gelangen die Techniker problemlos und sicher auf das Dach der Fahrzeuge. Mit dieser modernen Anlage sind künftig keine aufwendigen Umstellarbeiten auf andere Gleise notwendig. Die Prozesse und Arbeitsschritte sind effizienter und einfacher.

Eröffnung ÖBB Servicehalle 2 Innsbruck Westbahnhof 2012. DEEF / Dr. Michael Populorum Eröffnung ÖBB Servicehalle 2 Innsbruck Westbahnhof 2012. DEEF / Dr. Michael Populorum

Wartung von Nahverkehr und Fernverkehr (Italienverkehr) in Innsbruck sichern Arbeitsplätze und schaffen Wertschöpfung

Innsbruck als Kompetenzzentrum für Wartung von Zuggarnituren

Adaptiert wurde zudem die unmittelbar anliegende Servicehalle 1, in der die Wartung von Reisezug- und Güterwagen durchgeführt wird. Gemeinsam mit der neuen Servicehalle ist der Standort Innsbruck nun ein Kompetenzzentrum für die Wartung von Zuggarnituren. Pro Jahr werden in Tirol 6,7 Mio. Zugkilometer im Nah- und S-Bahn Verkehr gefahren. Diese große Beanspruchung der Fahrzeuge bedarf einer professionellen und effizienten Wartung. Auch die modernen ÖBB-EC Züge der Linie München – Verona, wo jeder Waggon bis zu 300.000 km pro Jahr abspult, absolvieren die Servicechecks in der neuen Halle. „Mit dem neuen Bauwerk schaffen wir ein Kompetenzzentrum für moderne Wartung von Zügen. Dabei spielen Wirtschaftlichkeit und optimaler Fahrzeugeinsatz eine wichtige Rolle“, so Engelbert Mayr, der Geschäftsführer der ÖBB Technische Services GmbH.

Landeshauptmann Stellvertreter Anton Steixner sieht den klaren Nutzen für den Personennahverkehr: „Über 40.000 TirolerInnen sind jeden Tag in den 360 Zügen unterwegs. Qualität und verlässlicher Fahrzeugeinsatz sind mit dem Bauwerk sichergestellt.“ Für Innsbrucks Vizebürgermeister Franz Xaver Gruber steht die Standortsicherung im Vordergrund: „Diese neue Servicehalle sichert Facharbeiterplätze in Innsbruck. Solche Investitionen sind nicht zuletzt deswegen sehr erfreulich.“ Für den Inhaber der Fahrzeuge, der ÖBB-Personenverkehr AG, sieht Alexander Jug den Kundenvorteil: „Durch die neue Servicehalle steigt die Verfügbarkeit der Fahrzeuge. Wir treiben unser Vorhaben, die Qualität beim Kunden zu steigern, effizient voran.“

Eröffnung ÖBB Servicehalle 2 Innsbruck Westbahnhof 2012. DEEF / Dr. Michael Populorum

Eröffnung ÖBB Servicehalle 2 Innsbruck Westbahnhof 2012. DEEF / Dr. Michael Populorum

Schlüsselübergabe von links Vzbgm. Franz-Xaver Gruber, Stefan Schubert (ÖBB), Teamleiter Clemens Waibl, Alexander Jug (ÖBB), GF Engelbert Mayr und LHStv. Anton Steixner Eröffnung - Zerschneiden des Bandes, von links GF Engelbert Mayr, LHStv. Anton Steixner, Vzbgm. Franz-Xaver Gruber, Teamleiter Clemens Waibl, Alexander Jug (ÖBB) und Stefan Schubert (ÖBB)

ÖBB Technische Services – Partner für sichere und moderne Schienenfahrzeuge

Die Technische Service GmbH ist der ÖBB-Fachbereich für Service, Wartung sowie Reparatur von Schienenfahrzeugen. Am Standort in Innsbruck sind rund 60 Facharbeiter beschäftigt, viele von ihnen kommen aus der ÖBB-Lehrwerkstätte, die direkt neben der Servicehalle liegt. Mit modernsten Anlagen wie Hebebühnen für Loks, einer Elektronikwerkstätte oder einer Hochspannungsprüfanlage für Schienenfahrzeuge die im österreichischen und italienischen Stromnetz fahren, ist der Standort am Innsbrucker Westbahnhof bestens aufgestellt.

Pro Jahr werden von den Facharbeitern in Innsbruck und Wörgl rund 6.000 Servicechecks an Lokomotiven, 4.000 an Güter- und 3.000 an Reiszugwagen durchgeführt. Mit diesem enormen „Know-How“ sorgen die Facharbeiter für qualitativ hochwertige und sichere Fahrzeuge auf den Schienen der ÖBB.

Eröffnung ÖBB Servicehalle 2 Innsbruck Westbahnhof 2012. DEEF / Dr. Michael Populorum

Bewährte Moderation durch den Pressesprecher der ÖBB für Salzburg, Tirol, Vorarlberg, René Zumtobel

Zahlen – Daten – Fakten zum Projekt

Projektschritte: Sanierung der Servicehalle 1
Abriss der bisherigen alten Halle
Neubau der Servicehalle 2 (90 m lang, 27 m breit, 10 m hoch)
Servicehalle 2 als Kompetenzzentrum für Triebwageninstandhaltung
Umsetzung Serviceschleife zur Wartung von 37 „Nahverkehrszügen“ sowie von 50 Fernverkehr-Reisezugwagen für den Italienverkehr
Investitionssumme: 8,7 Mio. Euro

Eröffnung ÖBB Servicehalle 2 Innsbruck Westbahnhof 2012. DEEF / Dr. Michael Populorum

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Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF;  Erstmals online publiziert: 13. April 2012; Ergänzungen: :

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