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DEEF-Blog 2012: Leserbrief zur Ybbstalbahn

Harte aber wohl wahre Worte

Autor: H.U. und H.H., zusammengestellt von Dr. Michael Populorum, 20.3.2012

Gestern am Abend bekam ich per Mail den wöchentlichen Newsletter von den engagierten Kämpfern für die Reaktivierung der Thayatalbahn zugestellt. Dieses Mal wurde ein Leserbrief eines gebürtigen Ybbstalers wiedergegeben, der harte aber wohl wahre Worte zur (geplanten) Vernichtung der Ybbstalbahn durch die "Pröll-Administration" beinhaltet. Diesen Leserbrief möchte ich meiner geschätzten Leserschaft keinesfalls vorenthalten - vielleicht tragen diese direkten Worte ja dazu bei, daß im Ybbstal noch nicht alles zu spät ist.

Der Leserbrief (Quelle: Thayatalbahn - der wöchentliche Leserbrief vom 19.3.2012)

Vielen Dank für all die Mühe und die Information! Ich lese Ihre Nachrichten immer wieder gerne.
Als Kind der Stadt Waidhofen - allerdings an der Ybbs - weiß ich die Worte des Pröll sehr wohl zu würdigen! Seine Verlogenheit und Wortbrüchigkeit kam genau so im Ybbstal zur Geltung, wo man auch drauf und dran ist, die dortige Bahn zu zerstören. Natürlich nicht, ohne für Millionen einen Radweg zu bauen, auf dem - wie auch auf dem Radweg der Thörlerbahn - kaum jemand fahren wird.
Die ÖVP-Bürgermeister sind hündisch genug, ihre Bürger in das Abenteuer von Millionenfinanzierungen zu stürzen, für die es niemals einen Return on Investment geben wird, aber an denen die Raiffeisenbankster an den Krediten ewig verdienen werden.

Die Worte dieses Politikers sind völlig wertlos, er wird von der Frächterlobby bezahlt (der er mit Steuererleichterungen helfen läßt) und hat die Aufgabe, die von unseren Vorvätern geschaffene Infrastruktur so zu zerstören, daß seinen Freunden das Geschäft in alle Zeit gesichert ist. Unter Vollkostenrechnung ist eine Bahn IMMER billiger als eine Straße. Natürlich nicht, wenn der Betreiber ÖBB heißt und kein Transportunternehmen ist, sondern eine Gewerkschaft, die sich einen Gleiskörper hält.

Ein Bild aus weniger kulturlosen Zeiten - ein mit 2095 bespannter Regionalzug im Bahnhof Lunz am See abfahrbereit Richtung Waidhofen. Ein ganzer Wagen ist für die Radler reserviert - der NÖ-Totengräber Pröll will dies alles vernichten...Foto DEEF 2008

Als Mensch, der Politik als Hobby betreibt (und der Meinung ist, dass Politik sehr wohl ein Qualitätsprodukt sein kann) wundere ich mich allerdings darüber, wie jemand wie dieser Pröll, der die Infrastruktur seiner Heimat zerstört, das Volk in Zinsknechtschaft stürzt, ekle Afterkünstler hofiert und seine Daseinsberechtigung als Steigbügelhalter der Bankster sieht, sich einer absoluten Mehrheit erfreuen kann.

Da in einer Demokratie nichts ohne den Willen der Mehrheit passiert, muss man leider annehmen, dass die absolute Mehrheit der Niederösterreicher nichts dabei findet, einen Wortbrüchigen, der keine Verträge einhält, der in seinem Leben außer Funktionärsjobs keine Arbeit vorzuweisen hat, zu ihrem Idol und Landesvater zu wählen. Sie sehen also, ich weiß, was Niederösterreich an diesem Menschen hat und verhalte mich dementsprechend. Wie sie sehen, bin ich kein Freund der schwarzen Diktatur und werde es auch nie sein. Doch genug der Politikerschelte.

Gibt es Ideen, das Anliegen breiter bekannt zu machen? Leserbriefe in Massen, Pressekonferenzen oder ähnliches? Hat schon jemand versucht, die diversen Initiativen gegen Bahnzerstörung in NÖ zu koordinieren? Mir scheint, alle sind auf sich allein gestellt!

Es wird Zeit, der freien Wirtschaft zur Entfaltung zu verhelfen, denn war die Bahn seinerzeit wirtschaftlich darstellbar so ist sie es heute auch. Denn Holz muss noch immer - und mehr als je - transportiert werden. Bei Kostenwahrheit MUSS der LKW verlieren!

P.S.: Ich bin - wie viele andere - an dem Punkt angelangt, wo ich sage: Soviel Ahnung von dem, was sein soll habe ich auch, aber ich brauche für diese Erkenntnis keine korrupten Bonzen und Parasiten! Wir alle haben einen gesunden Verstand und wissen wo oben und unten ist. Und das muss reichen! Woher nehmen ein paar dahergelaufene Politiker, die niemals in ihrem Leben etwas gearbeitet haben - die nur politische Funktionen für viel Geld erfüllt haben - die Frechheit, uns unsere Infrastruktur unter der Hand zu zerstören?!

Die Bahnen sind von unseren Altvorderen gebaut und bezahlt worden, sie gehören UNS und ohne Abstimmung hat KEIN Politiker das Recht, unser Eigentum zu zerstören oder zu verschleudern, noch hat er das Recht durch unsinnige Projekte, die keinerlei Fruchtbarkeitsfortschritt bringen, unsere Urenkel noch in Zinsknechtschaft zu stürzen!

Das ist meine Meinung dazu. Nochmals ganz herzliche Grüße H. U.

Ihre Meinung?  redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org  

Am 22.3. bekam DEEF folgendes Mail von einem Leser:

In den fast 20 Jahren, die ich bis 2008 in Niederösterreich gelebt habe, kann ich mich dem Leserbriefschreiber nur anschließen, dabei ist er sogar noch relativ höflich geblieben, denn die lebende Scherzfrisur, die dem größten österreichischen Bundesland vorsteht, verdient ganz andere Worte – doch die finden sich immer häufiger unverblümt in den Medien. Tatsächlich ist dieses schöne Bundesland mittlerweile total durchdrungen vom Pröll’schen Netzwerk. Man merkt es vor allem dann, wenn sich dort und da ein Skandal auftut und ganz zufällig sehr oft ein Pröll-Vasall beteiligt ist. Unterm Strich: schade um die Ybbstalbahn und herzliche Gratulationen den niederösterreichischen Frächtern und Banken, die sich alle miteinander „g’sundstessen“.
H.H. (Name der Redaktion bekannt)
 

                 

 

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Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF;  Erstmals online publiziert: 20. März 2012

Letzte Ergänzung: 22.3.2012

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Last modified  Samstag, 02. Mai 2015 11:23:35 +0200
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