|
||
Autor: Dr. Michael Populorum, 30.3.2012 Nach 2 Geschäftsterminen in Wien geht es mit dem letzten Railjet des Tages (RJ 42 Budapest - Salzburg) Richtung Heimat. Außer 3 kleinen und hastig verzehrten Brötchen vom Tresznjewski am Nachmittag hatte ich noch keine Gelegenheit zur Nahrungsaufnahme. Also was lang näher, die Rückfahrt zum Abendessen zu nutzen und wohl auch zum letzten Mal die Küche von e-express zu testen. Denn mit 1. April heißt der Caterer bei den ÖBB Do & Co und nicht mehr e-express. Bei der schüchtern wirkenden aber sehr höflichen ungarischen Serviertochter gab ich meine Bestellung auf und ich aß am Platz in der "First", denn dieser Railjet war auch noch nicht umgebaut worden und hatte immer noch sein nett anzusehendes aber unfunktionales Bistro statt einem Speisewagen.
Die als "NEU" gekennzeichnete Minestrone (3,80) war durchaus in Ordnung, nein sie schmeckte eigentlich sehr gut. Sie war auf Gulaschsuppenbasis zubereitet, also keine klare Gemüsesuppe mit Einlage. Das Gemüse war bißfest und nicht zerkocht, man hatte wirklich den Eindruck, was Gesundes und Frisches zu essen. Die Pastaeinlage war allerdings eher mini, größere Orecchiette hätten auch optisch für mehr Pepp gesorgt. Was mir immer schon auffiel, es gibt relativ viel Personal von
e-express an Bord, ganz im Gegensatz zu den Zugbegleitern, wo ja auf
ÖBB-Strecken nur ein einziger an Bord ist.
Das Schnitzel war goldgelb gebräunt, die Farbe paßte bestens. Dazu
kleine runde Petersilienerdäpfel, das allesamt nach einer Priese Salz aus
den mitgebrachten Briefchen bestens mundete. Sicher, der Herr Essl im
Weiserhof macht noch bessere Schnitzel, aber mit einem durchschnittlichen
Wirtshaus kann das e-express-Schnitzel locker mithalten. Vorausgesetzt,
die Crew hat es richtig „zubreitet“, das ist nicht immer so gewesen mit
dem offenbar zu Dumpingpreisen angeheuerten ungeschulten Personal. Auch
Preiselbeeren gab es dazu, zwar von Darbo aus dem kleinen abgepackten
Becher aber immerhin, in vielen „traditionellen Wirtshäusern“ muß man
extra danach verlangen und extra dafür blechen. Wenn einem nicht schon der
Appetit vergangen ist, weil Schnitzel und meist dazu „gereichte“ Pommes
unter einer Ketchupschicht verschwunden sind.
Der Zweigelt vom Winzer Krems Sandgrube 13 ist ein Klassiker in den
österreichischen Speisewägen, ebenso wie der Veltliner. Der hat sogar wie
auch das Ottakringer die Einführung des Railjets überlebt. Der Preis von
3,20 für das Vierterl ist sehr positiv zu beurteilen, der neue Betreiber,
der in wenigen Tage die Speisewägen kommandieren wird, der wird sicher
auch nach diesem „Benchmark“ zu beurteilen sein. Die Weinflasche an sich
war übrigens wie das Foto auch zeigt perfekt mit „Serviettenmascherl“ dem
Gast gebracht worden. Ihre Meinung? redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org
Zur Übersichtsseite DEEF-Blog >>>
Alle Beiträge geben die Meinung des jeweiligen Autors wieder. Beiträge (Blogs) von anderen Autoren (Bloggern) sind gerne willkommen. Die Beiträge dienen dazu, die Öffentlichkeit zu informieren und zu sensibilisieren. Der investigative Journalismus soll zu einer Verbesserung der Dienstleistungen im Eisenbahnsektor Anstoß geben und ist nicht Selbstzweck sondern dem Wohle der Eisenbahn verpflichtet Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF; Erstmals online publiziert: 30. März 2012; Ergänzungen: : |
Last modified
Samstag, 02. Mai 2015 11:23:36 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum #
Unterstützung & Sponsoring
DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung # Railway Research Austria 2009-2020 Impressum/Copyright