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Nachdem im benachbarten Böhmen (Tschechien) und im Mühlviertel schon seit Jahren das Erbe gepflegt und auch touristisch vermarktet wird, beginnt man sich nun langsam auch im Südteil der Strecke auf das historische Erbe zu besinnen. Allerdings waren es nicht die offiziellen politischen oder touristischen Stellen, die hier Pionierarbeit leisteten, sondern es waren private Initiativen, Einzelpersonen, die sich um das Nicht-Vergessen und um den Erhalt der noch vorhandenen, aber leider auch in den letzten Jahren noch unverantwortlicherweise dezimierten Relikte von der Strecke verdient gemacht haben. Dabei sticht ein Mann besonders heraus, Konsulent Manfred Reingruber aus Gmunden. Ihm gebührt auch an 1. Stelle das Lob dafür, daß am 7. Mai der Festakt 175 Jahre Pferdeeisenbahn mit viel Politprominenz, allen voran LH Dr. Pühringer, begangen wurde. Von dieser gelungenen und bei herrlichem "Kaiserwetter" über die Bühne gegangenen Auftaktveranstaltung zum Jubiläumsjahr, zu dem auch der Chefredakteur von DEEF, Dr. Michael Populorum nachfolgend ein kurze Foto-Doku. Zuvor noch das offizielle Programm lt. Veranstalter: Am 1. Mai 2011 jährt sich zum 175. Mal das Ereignis der Eröffnung der Pferdeeisenbahn Gesamtstrecke Budweis – Gmunden. Damals wurde das angestrebte Ziel, einen kostengünstigen Transport des Salzes zu erwirken, endgültig erreicht. Dieses Jubiläum wird am Samstag, 7. Mai 2011 im Rahmen eines Festaktes gebührend gewürdigt.PROGRAMM: 10.00 Uhr : Empfang der Festgäste durch die Gmundner Trachtenvereine, dem Infanterieregiment Nr. 42 Herzog von Cumberland sowie einem Platzkonzert der Stadtkapelle Gmunden10.30 Uhr: Eröffnung der Jubiläumsausstellung „175 Jahre Pferdeeisenbahn" durch Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Bürgermeister Heinz Köppl 10.45 Uhr: Eröffnung der Briefmarkenausstellung und Präsentation der Sonderbriefmarke durch den Vorstandsdirektor der Österr. Post AG Herrn Dr. Herbert Götz Grussworte des geistigen Vaters des Jubiläums, Konsulent Manfred Reingruber 11.30 Uhr: Festvortrag von DI Günter Kleinhanns zum Thema Pferdeeisenbahn Gmunden im K-Hof 14.30 Uhr: Führung auf dem Dampfschiff Gisela (Anmerkung: Dieser Programmpunkt entfiel leider, die alte Dame schwächelte an diesem Tag ob eines defekten Ventils) Ausstellungsdauer: Samstag, 7. Mai 2011 bis Sonntag, 30. Oktober 2011
Fazit Ein gelungener Startschuss für das Jubiläumsjahr der Pferdeeisenbahn bei prächtigen Rahmenbedingungen. Der Ausstellung sowie den weiteren Aktivitäten im Festjahr (u.a. Eröffnung des neuen Pferdeeisenbahn-Wanderweges, Sonderfahrt nach Budweis, Symposium im Herbst in Schloss Orth) wünscht DEEF viel Erfolg in Form vieler Interessenten und einer zahlreichen und positiven Berichterstattung in den Medien. Dieser Meilenstein in der Eisenbahngeschichte wird hierzulande immer noch in seiner Bedeutung unterschätzt und stiefmütterlich behandelt. Als Tourismusexperte sehe ich ein nicht zu vernachlässigendes Potential für das Projekt Pferdeeisenbahn, allerdings nur dann, wenn das Projekt ganzheitlich ausgebaut und vermarktet wird. Die Südstrecke hat da noch deutlichen Nachholbedarf, hier hat man viel verschlafen in den letzten Jahren. Idealerweise sollte am Ende des Jubiläumsjahres 2011 grünes Licht für ein "Pferdeeisenbahnmuseum Südstrecke" im Bahnhof Engelhof gegeben sein, und zwar nicht in Form unverbindlicher Absichtserklärungen seitens der Politik sondern ein konkreter Zeit- und Kostenplan mit kräftiger finanzieller Beteiligung seitens Land und Gemeinde. Wie sprach LH Pühringer schneidig bei seiner Festrede ins Mikrofon: "Geschichtslos sein heißt gesichtslos sein". Voila, man möge diesen schon oftmals aus dem Munde des Landeshauptmanns gehörten Worten Taten folgen lassen, das Land muß in die Pflicht genommen werden, sich am (Tourismus-) Projekt "Pferdeeisenbahn Südstrecke" adäquat zu beteiligen. Abschliessend möchte ich mich im Namen meiner Leserschaft bei Konsulent Reingruber für die Einladung sowie die Fachgespräche bedanken, die abschliessend beim nachmittäglichen Mittagessen im Restaurant Schiff stilgerecht mit herrlicher böhmischen Küche ausklangen.
Links: Ein "Güterwaggon" der Pferdeeisenbahn. Rechts: Eine Signalstange als Mittel der Verkehrsleitung bei den Ausweichen auf der sonst eingleisigen Strecke Sollten Sie Anregungen zu den Projekten
haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir
uns auf eine Kontaktaufnahme. redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF; Erstmals online publiziert: 11. Mai 2011; Änderungen: - |
Last modified
Sonntag, 24. Mai 2015 22:13:40 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
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