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REX Preßburg-Wien gezogen von einer Hercules 2016, dahinter ein Wagen der Slowakischen Eisenbahn sowie CityShuttles westlich von Siebenbrunn-Leopoldsdorf im fruchtbaren Marchfeld am 16. Juli 2018 Die Eisenbahnverbindung zwischen den heute "Twin Citys" genannten Städte Wien und Bratislava - damals Wien und Preßburg - via Marchegg erfolgte in 2 Phasen:
Auf dieser Strecke verkehrte einst der berühmte Orient Express und die Strecke war zweigleisig. Heute ist die Strecke auf österreichischem Gebiet (noch) großteils eingleisig, (noch) nicht elektrifiziert und 54 km lang (Abzweigung im Stadlauer Frachtenbahnhof von der Laaer Ostbahn bis Bratislava). Die Gleise verlaufen durch das Marchfeld schnurgerade wie mit einem Lineal gezogen, die Streckenhöchstgeschwindigkeit beträgt dennoch nur 120 km/h.
Die Züge der Marchegger Ostbahn beginnen im neuen Wiener Hauptbahnhof - Ausfahrt eines REX nach Bratislava im Juli 2018
Die Stationen:
Ein REX mit Steuerwagen voran fährt von Bratislava kommend in den Bahnhof Wien Erzherzog Karl-Straße ein (15.9.2012)
Die neue Station Wien Hirschstätten noch im Bau (Juli 2018)
Ein Provisorium die Haltestelle Wien Hausfeldstraße im Juli 2018
Ein staatliches Aufnahmsgebäude in Raasdorf, die einfachen Schüttbahnsteige noch auf kurzem Weg oberirdisch zu erreichen - es ist leider abzusehen, wann die ÖBB-Bahnhofsoffensive auch hier die Idylle zerstört
schnurgerade ziehen die Gleise durchs Marchfeld, im Hintergrund sieht man schon den Turm des Lagerhauses in Siebenbrunn-Leopoldsdorf
Ein idyllisches Bahnhofsensemble, das Aufnahmsgebäude ist im Juli 2018 eingerüstet und wird offenbar runtergemalen. Der Bahnof ist noch mit einem FDL besetzt, es gibt einen funktionellen und beheizten Warteraum im Anbei und auch WC-Anlagen. Am unteren Bild ein REX mit Destination Preßburg Hbf
2016 024 schiebt den Wendezug am 16.7.2018 aus dem Bf Siebenbrunn-Leopoldsdort weiter Richtung der Slowakischen Hauptstadt
Streckenende der hier einst abzweigenden Lokalbahn nach Engelhardsstetten - nach dem Prellbock hat man vor wenigen Jahren die Schienen rausgerissen
Der Grenzbahnhof Marchegg im Jahr 2012 - rechts das Bahnhofsgebäude mit vorne dem Zugang zum beheizten Warteraum mit Sanitäranlagen. Links 2016 012, daneben 5047 032-7 am Gleis 2 sowie rechts auf Gleis 1 5047 053-3 am 16.9.2012
5047 032-7 im 2012 noch nicht umgebauten Bf Marchegg. Es ist wirklich ein herrliches Gefühl, mit einem 5047er bei offenen Fenstern durch das Marchfeld zu düsen - da merkt man erst, was unsere Jenbacher drauf haben, heißa :-)
Höhenmarke
Der Warteraum
Eine "Taucherbrille" zieht einen Zug mit Neuwagen aus der Slowakei kommend in den Bf Marchegg (16.9.2012)
Die Bahnhofsoffensive hat stattgefunden - Beton und Glas dominieren. Am 17.7.2018 wartet 5047 041-8 auf Gleis 1 auf seine Abfahrt nach Gänserndorf.
Erfreulich dass es 2018 wieder ein Bahnhofsrestaurant in Marchegg gibt, 2012 war es geschlossen
Nach der Abfahrt des 5047ers nach Gänserndorf kam ein Jenbacher-Doppel aufs Gleis 1, von wo er dann nach der Abfahrt des verspäteten REX aus Bratislava als R Richtung Wien Hbf aufbrechen wird. Führend 5047 049-1, am neuen Betonmittelbahnsteig wartet der REX Richtung Bratislava (schiebend 2016 030) auf den verspäteten REX aus Bratislava. Denn die Strecke ist hier noch immer eingleisig (17.7.2018). Apropos Glaskobel (Unterstand) am Mittelbahnsteig - dieser wurde nicht einmal wetterdicht ausgeführt, oben und unten klafft eine Lücke, wo es im Winter herrlich die eisige Luft nach innen blasen wird - was denkt man sich eigentlich dabei??
Unmittelbar vor der Brücke über die March noch auf österr. Gebiet
Staatsgrenze Österreich - Slowakei (seit 1919) bei km 37,9
Nach der Einmündung in die zweigleisige elektrifizierte Bahnstrecke Skalica - Devinska Nova Ves begnet unserem REX ein Autozug mit Neuwagen - in Devinska Nova Ves gibt es ein VW-Werk
heute faktisch eine Trabantenstadt von Bratislava mit zahlreichen Plattenbauten aus der kommunistischen Ära, Devinska Nova Ves, hier der Bahnhof
Etwas unterdimensioniert ist der Preßburger Hauptbahnhof. Im 1. Stock gibt es ein besuchenswertes Bahnhofsrestaurant. Ab hier verkehren Straßenbahnen und Obusse ins Zentrum
Kunstbauten: Ein Tunnel, der Tunnel Lamac, direkt vor dem Preßburger Hauptbahnhof mit einer Länge von 593 Metern.
die beiden markanten engen Tunnelröhren Lamac, oben aus Ri Devinska Nova Ves, unten Rückschuss aus dem Bahnhofsbereich des Hauptbahnhofs von Bratislava
Imposant auch das Eisenbahnviadukt über die March zwischen Marchegg und Devinska Nova Ves, worauf sich auch die Staatsgrenze befindet.
Verkehr heute: Die Strecke durch das Marchfeld läuft teilweise kilometerlang schnurgerade wie mit dem Lineal gezogen durch die landwirtschaftlichen Felder. In Leopoldsdorf befindet sich die große Agrana-Zuckerfabrik, wohin gerade zur Ernte zahlreiche Rübenzüge verkehren. Der Personenverkehr ist erstaunlich gut entwickelt: Wochentags verkehren stündlich REX-Züge von Wien Hbf nach Preßburg (ÖBB CS-Wendezüge mit meist einem Waggon der Slowakischen Eisenbahn), dazwischen stündlich Regionalzüge, die meist bis Marchegg oder bis Raasdorf verkehren, wobei da Jenbacher Triebwägen 5047 eingesetzt werden. Die Verbindungsshuttles Marchegger Ostbahn <> Nordbahn von Marchegg nach Gänserndorf verkehren stündliche, am Wochenende 2-stündlich.
Die vom Wr. Hauptbahnhof abfahrenden REX-Züge nach Bratislava halten auch im Bahnhof Wien Simmering, wo Anschluß an die U3 der Wiener Linien besteht. 2016 016 zieht am 30.3.2016 ihren REX Richtung Preßburg Die Fahrzeit von Wien Hbf nach Preßburg Hbf mit dem REX beträgt planmäßig 1 Stunde und 6 Minuten (als Vergleich über Kittsee nach Bratislava Petrzalka (Preßburg Engerau) 59 Minuten). Nach Machegg dauert die Fahrt mit dem REX 43 Minuten. Die Zukunft: Es ist nun 29 Jahre her, dass der ehem. Eiserne Vorhang gefallen ist und sich ein reger Personen- aber auch Güterverkehr zwischen den beiden Hauptstädten von Österreich und der Slowakei entwickelt hat. Was den Schienenverkehr betrifft hat man aber jahrelang geschlafen, jetzt 29 Jahre nach dem Wegfall der Grenzen ist die einst zweigleisig errichtete Strecke nach wie vor eingleisig und eine Elektrifizierung gibt es immer noch nicht! Man schaue einmal in die Schweiz - dort gibt es seit Jahren keine einzige Strecke mehr bei den SBB, die nicht elektrifiziert ist. Aber immerhin passiert nun endlich der Ausbau der Strecke - ob es dazu eine "Hochleistungsbahn" braucht, sei dahingestellt, aber man ist momentan (2018) am Bauen am Stadtrand von Wien, hier sollte bis Jahresende ein elektrischer Verkehr auf 2 Gleisen möglich sein.
Nun scheint es zügig voran zu gehen - Ausbau zur Hochleistungsbahn hier im Raum Wien Hausfeldstraße im Juli 2018 Auch im Bahnhof von Marchegg stehen schon Betonmasten für die Oberleitung herum, die Bahnhofsoffensive mit Schließung von Warteraum und WC im alten Bahnhof und dafür einen betonierten Mittelbahnsteig mit nicht mal winddichtem Glaskobel hat der Bahnhof schon hinter sich. Der neue Ressortchef im BMFIT, einmal zur Abwechslung kein Roter sondern ein Blauer, scheint das Potential dieser Bahn erkannt zu haben und so soll der Ausbau nicht erst 2023 sondern schon 2020 abgeschlossen sein.
Begegnung mit einer Slowakischen E-Lok BR 240 124-8 am 16.9.2012 im Bereich Devinska Nova Ves Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info > redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur Railway Research Austira / DEEF; Erstmals Online publiziert: 20. Juli 2018; Letzte Ergänzung: |
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Freitag, 20. Juli 2018 23:05:33 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
Railway Research Austria 2009-2020