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Die Bahnstrecke Cadenazzo-Luino ist eine 31,2 km lange, eingleisige, mit 15 kV 16,7 Hz elektrifizierte und von den SBB und RFI gemeinsam betriebene Eisenbahnstrecke, die große Bedeutung für den Güterverkehr Italien - Schweiz hat. Sie wurde von der Gotthard Gesellschaft als südliche Zulaufstrecke für den Gotthard Verkehr gebaut, sie sollte dem Gotthard-Verkehr von/nach Genua dienen, während die Strecke über Chiasso den Verkehr von/nach Mailand bewältigen sollte. Die Bahnstrecke wurde wie die Gotthardstrecke im Jahr 1892 eröffnet und war eine der letzten mit Dampf betriebenen Strecken der SBB, bis im Juni 1960 die Elektrifizierung erfolgte. Auch ist die Strecke eine der letzten der SBB, die im Personenverkehr nur einen 2-Stunden-Takt aufweist.
Quelle Wikipedia gemeinfrei, user Arbalete Besonderheiten: Der Betrieb der Strecke erfolgt durch die SBB sowie die RFI, wobei die Gleisanlagen und Fahrleitung auf Schweizer Boden den SBB, auf Italienischen Boden der RFI gehören und diese auf ihren Abschnitten auch für die Wartung der Strecke sowie der Bahnhöfe zuständig sind. Der Fahrbetrieb obliegt auf der Gesamtstrecke den SBB, deren Betriebsvorschriften auch auf der Gesamtstrecke Gültigkeit haben. Der Betrieb der Strecke ist durch einen Staatsvertrag geregelt. Bezüglich Zulassung von Fahrzeugen gibt es Strittigkeiten im Bahnhofsgelände von Luino. Die Kilometrierung des Schweizer Abschnitts beginnt am Beginn der Gotthardstrecke in Immensee (km 0,0) und endet an der Staatsgrenze zwischen den Stationen Ranzo-Sant’Abbondio (CH) und Pino-Tronzano (I) bei km 175,87, die Kilometrierung des Italienischen Abschnitts beginnt in Mailand (km 0,0) und endet an der Staatsgrenze bei km 65,57. Der Personenverkehr erfolgt wie auf allen S-Bahnstrecken im Tessin durch Triebwägen (aktuell von Stadler) der TILO (Treni Regionali Ticino Lombardia), die Strecke ist als S 30 im Verkehrsverbund des Tessin integriert. Der Laufweg der S 30 umfasst oftmals die Relation Bellinzona - Cadenazzo - Luino und weiter zum Mailänder Flughafen Malpensa. Die meisten Gotthard-Güterzüge verkehren über diese eingleisige, von engen Kurvenradien und Tunnels geprägten Strecke (u.a. wegen Umfahrung Mailand) und so müssen trotz der nahenden Eröffnung des Monte Ceneri Basistunnels an dieser Strecke Ausbaumaßnahmen vor allem in Form von zusätzlichen Ausweichen getätigt werden. Insgesamt 10 Tunnel gibt es auf der Strecke, der längste ist der Tunnel (Galleria) Maccagno superiore mit einer Länge von 711 m. Die Stationen:
Bahnhof Cadenazzo am 15. März 2017 bei frühsommerlichem Wetter - auf Gleis 2 wartet ein Containerzug der SBB Cargo gezogen von 474 016 auf der Weiterfahrt Richtung Luino, auf Gleis 3 ein Triebwagen der SBB der S-Bahn Tessin Linie 20 nach Locarno
Auf Gleis 2 wartet immer noch der Containerzug der SBB Cargo auf die Weiterfahrt - er muss dem TILO Triebwagen nach Mailand Malpensa Terminal 2 via Luino der Vortritt lassen, der auf Gleis 1 für die Abfahrt bereitsteht
Modernes Innenleben des Stadlertriebwagens, vor allem auch großzügig Plätze in der 1. Klasse - ein großes Manko, dass das in Österreich von den ÖBB nicht angboten wird
Modernes Display ist in den Schweizer S-Bahnen selbstverständlich, auch Anschlüsse wie Busse werden bei jeder Haltestelle perfekt angezeigt
Das kleine aber gemütlich wirkende Bahnhofshütterl der Haltestelle Quartino
Die Fahrt entlang des Lago Maggiore (dt. Langensee) mit Blick über den See gen Locarno ist durchaus sehr reizvoll
In diesem Bereich gab es vor ein paar Jahren ein Zugsunglück, als eine Mure einen Güterzug der DB zum Entgleisen brachte
Hier würde sich ggf. Platz für eine Ausweiche bieten
Staatsgrenze Schweiz/Italien, km 175,9 (ab Immensee) / 65,6 (ab Mailand)
Rückblick im Bahnhof Pino-Tronzano auf das Portal des 359 m langen Pino Tunnels, wo vor dem Tunnel die Staatsgrenze passiert wurde. In der S-Bahn fuhren zahlreiche Grenzer/Polizisten mit und kontrollierten - auch hierher hat es schon die Illegalen aus dem Orient und aus Afrika verschlagen
Kurz vor dem Bahnhof Luino befindet sich der Luino-Tunnel mit einer Länge von 686 Meter
Luino in der Provinz Varese (Lombardei) ist mit 14.786 Einwohner die größte Stadt am Ostufer des Lago Maggiore und hat ein nette Altstadt sowie einen netten Hafen und Seeuferbereich. Hier ergießt sich auch der Fluß Tresa aus dem Luganersee in den Lago Maggiore. Bekannt ist der Wochenmarkt mittwochs, wo sogar ein extra Zug von Bellinzona nach Luino und zurück (Regionalexpress) verkehrt.
Angekommen im "Grenzbahnhof" Luino, immerhin 15 km von der eigentlichen Grenze entfernt. Der Grund dafür: Im Grenzbereich an der Strecke gab es schlichtweg nicht genug Platz, einen adäquat großen Bahnhof zu errichten. Im Bahnhofsgelände wurde aktuell 2017 sehr viel umgegraben und saniert. Der Bahnhof hat 4 Gleise für den Personenverkehr mit Bahnsteigen sowie 7 Güterverkehrsgleise und 5 Abstellgleise. Das Areal ist sehr groß, auch finden sich zahlreiche große Hallen (tw. desolat). Am Foto sieht man auf Gleis 2 den Triebwagen nach Ollegio sowie auf Gleis 3 die Tessiner S-Bahn Linie 30 von Cadenazzo, die zum Mailänder Flughafen weiterfahren wird
Das Aufnahmsgebäude ist riesig! War doch hier der Ausbau einer internationalen Strecke weiter nach Genua geplant
Prächtige Hallen, tw. aber ohne Nutzung
Der riesige Bahnhof hat auch eine sehr große Bar und ein der Größe des Bahnhofs angepasstes Restaurant
Ein Teil des großen Speisesaals im Bahnhofsrestaurant Luino. So sollten die Fahrgäste begrüßt und verwöhnt werden!
Eisenbahnmuseum Luino Am Bahnhofsareal ist auch ein Eisenbahnmuseum beheimatet (Museo Ferroviario del Verbano), leider sind die Öffnungszeiten eher eingeschränkt. Das Museum hat auch einige betriebsfähige Dampf- und Elektrolokomotiven sowie Nostalgiewaggons, mit denen ab und an Sonderfahrten angeboten werden (Verbano Express).
Auch Platz für ein Dopolavoro ("nach der Arbeit") bietet der riesige Bahnhofskomplex, der Freizeitverein der italienischen Eisenbahner Die Regionalbahn Ponte Tresa - Luino: In der Bahnhofsrestauration von Luino hängt das folgende Bild mit der Aufschrift "Luino Lago Maggiore - Ferrovia Pontetresa-Varese". Auch ältere Gäste in der Bar konnten zu diesem zweiten Bahnanschluss in Luino keine Angaben machen - wie schnell doch damals so wertgeschätzte Einrichtungen im Lauf der Zeit in Vergessenheit geraten. Jedenfalls gab es von 1885 bis 1948 eine 13 km lange Eisenbahnverbindung von Ponte Tresa nach Luino, bis 1924 in der Spurweite 850 mm, ab 1924 in der Spurweite 1.100 mm, seit 1924 auch elektrifiziert mit 600 Volt Gleichstrom. Das Foto zeigt 2 Triebwägen in der Station Luino Lago, wo Übergang zur Schifffahrt auf dem Lago Maggiore bestand. Im Ort Luino gab es noch einen weiteren Bahnhof, Luino Varesina. Das rührt daher, dass es von Luino eine weitere Verbindung nach Varese gab, die Ferrovia del Valganna, welche auf einem Streckennetz von 25 km mit einer Spurweite von 1.100 mm von 1903/05 bis 1953/55 von Luino nach Ghirla und weiter nach Varese fuhr. In Ghirla gab es eine Abzweigung nach Ponte Tresa. Man sieht, damals war die Schweizerisch - Italienische Grenzregion bestens mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf der Schiene vernetzt. Heute gibt es Busse, aber hin und wieder tauchen ob des überbordenden Verkehrs auf den Straßen wieder Pläne auf, die eine oder andere ehem. Regionalbahn neu erstehen zu lassen.
So sieht der ehem. Bahnhof Luino der Regionalbahn Pointe Tresa - Varese heute aus - er beherbergt eine Bar Ristorante (Cafe de la Gare) mit Blick auf den See und den Schiffsanleger und wird offenkundig von Asiaten geführt Links: DEEF Beitrag Lugano - Ponte Tresa Bahn >>> TILO Tessiner S-Bahn >>>
Auch sehr positiv, dass in der Schweiz/Italien viele Schiffsbetriebe auch im Winter verkehren und nicht Winterschlaf halten wie in Österreich. Hier das Ausflugsschiff "Daino" nach dem Anlegen in Lunio. Die Daino fährt unter italienischer Flagge Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info > redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur Railway Research Austira / DEEF; Erstmals Online publiziert: 16. Juli 2017; Letzte Ergänzung: |
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Mittwoch, 06. Juni 2018 08:01:29 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
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