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DEEF-Blog 2017: ÖBB Bahnhöfe - wo sind denn die Schließfächer geblieben?? Und die Kofferkulis??

Folgenden Kommentar auf einer Webseite einer touristischen Einrichtung im Salzburgischen Bischofshofen zum Thema Schließfächer auf Bahnhöfen habe ich gestern entdeckt. Geschrieben von der "BAG inneralpine Bahnlinien" und meiner Leserschaft möchte ich den Kommentar hier wörtlich wiedergeben:

 

"Ja, Cafés, Restaurants und Gasthöfe gibt es einige an der Bahnhofstraße in der Stadt Bischofshofen, und an ihrer Verlängerung, der Straße nach Gastein. Früher, zur Zeit der Postkutschen, sind die Reisenden nach Gastein eingekehrt und haben sich restauriert. Heute fahren sie durch, die Autobahn ist weit weg, auf der anderen Talseite, immerhin die Eisenbahn ist noch in der Nähe.

Wenn also doch einmal ein-e Bahn-Reisende-r in „B’hofen“ einen Halt einlegen will, um sich das Stadtle anzuschauen, den Hof des Bischofs, die Kirche, oder ein anständiges Mittagessen einnehmen will, oder einen Kaffee mit Kuchen, oder weil er / sie die Apotheke aufsuchen muß, dann hat er seine Schwierigkeiten mit dem Gepäck.

Es gibt am großen Bahnhof Bischofshofen KEINE Gepäckschließfächer! – Das ist ein Rückschritt zu früheren Serviceleistungen der Wiener ÖBB. Welch ein Virus mag wohl in die Gehirne der ÖBB Infrastruktur AG gekrochen sein, so etwas abzuschaffen? – Wahrscheinlich um die Gehälter der Direktoren zu steigern.

So bleibt nur noch die Intervention der Stadtgemeinde B’hofen im Sinn der Bahnreisenden und der Cafés, Restaurants und der Apotheke, in Wien einige Gepäckschließfächer für ihren Bahnhof zu erknien. Am besten am Bahnsteig, oder wenigstens in der Unterführung, ähnlich wie im Bahnhof Landeck."

 

Fazit:

Die Staatsbahn ÖBB hat in vielen Bahnhöfen Österreichs, auch größeren mit starken Frequenzen und Tourismusverkehr, Schließfächer entfernen lassen. Oftmals geschah das im Gefolge der sogenannten "Bahnhofsoffensive", wo man Bahnhöfe zwar barrierefrei gestaltete, aber jeglicher sonstiger Komfort (beheizter Warteraum, WC, Wasseranschluß, Buffet etc.) nun meist der Geschichte angehört. Von klassischen Gepäckaufbewahrungen, wo Menschen arbeiten, ist sowieso seit langem nichts mehr zu bemerken. Auch die Kofferkulis werden immer weniger, diese verschwanden beispielsweise nach dem Umbau des Salzburger Hauptbahnhofes völlig.

 

Zuletzt bei meinem Aufenthalt in der Schweiz, in Lugano, sah ich am dortigen frisch umgebauten Bahnhof, in der Unterführung, Schließfächer, es waren fast 100 an der Zahl und sie waren gut genutzt. Warum die ÖBB solche und andere kundenfeindliche Aktivitäten setzt bleibt vielen Eisenbahnexperten und Touristikern ein Rätsel, jedenfalls schädigen die Maßnahmen auch die Standortqualität unseres Landes. Speziell die Touristiker, aber auch Politiker und Fahrgäste sind aufgefordert, sich regelmäßig und nachhaltig (via Medien) über diese kunden- und tourismusfeindlichen Aktionen der Staatsbahn ÖBB zu beschweren und sich dabei auch kein Blatt vor den Mund zu nehmen!

Ihre Meinung?  redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org

  ÖBB Schließfächer Salzburg Hauptbahnhof  

Der neue Salzburger Hauptbahnhof hat neben dem Wartekobel für die Reisenden zwar ein paar Schließfächer bekommen, technische Pannen waren nach der Inbetriebnahme 2014 jedoch an der Tagesordnung, sodass auch eine Komplettsperre verhängt werden mußte - sehr zum Leidwesen der zahlenden Fahrgäste

 

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Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF;  Erstmals Online publiziert: 31. März 2017; Ergänzungen: -

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Last modified  Dienstag, 04. April 2017 16:38:05 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung # Railway Research Austria 2009-2020 

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