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Mit dem TGV bin ich ja noch nicht so oft gefahren, eigentlich nur vor ca. 8 Jahren, als ich einen Freund in Aix- en-Provence besuchte. Die Fahrt hatte ich nicht so toll abgespeichert, die damals benutzte 2. Klasse war eng, voll, bei Hin- und Rückfahrt hatte der Zug Verspätung und trotz verpflichtender Sitzplatzreservierung lungerte und lag Gesindel aus den ehem. Kolonien in Nordafrika (Maghreb) am Boden herum, auch zwischen den Waggons und vor dem Klo.
TGV Atlantique in Doppeltraktion im Bahnhof Angers St. Laud zur Weiterfahrt nach Paris Montparnasse
Dieses Mal reiste ich 1. Klasse zurück vom Weltkongress der Journalisten, der in Angers stattfand. Einzig der Eisenbahnerstreik beunruhigte mich etwas, der auch meine Hinfahrt empfindlich gestört hatte - ich mußte auf den Flixbus umsteigen, nachdem ich in Lyon gestrandet war. Bezüglich der anderen Mißständen, die mich damals geärgert hatten, blieb ich gelassen, hinsichtlich der Enge gab es zwischenzeitlich ja den Railjet bei uns, Verspätung gibt es auch oftmals, obwohl sich die ÖBB rühmen, die pünktlichste Bahn der EU zu sein und auch wegen dem Gesindel aus Nordafrika machte ich mir keine Gedanken, ist dieses doch aufgrund eines Komplettversagens der Politik zwischenzeitlich auch in Österreich und in Österreichs Zügen anzutreffen.
Die Fahrt von Angers nach Salzburg erfolgte in 3 Etappen: Etappe 1: Fahrt mit dem TGV von Angers nach Strasbourg mit Halt in Le Mans, Massy TGV, Marne la Vallée-Chessy, Champagne-Ardenne und Lorraine. Die Fahrzeit betrug 4 Stunden und 54 Minuten, wir waren pünktlich, der Zug war nicht überfüllt trotz dass viele Züge bestreikt wurden, es gab keine herumlungerndes Gesindel, ach ja gekostet hat die Fahrt in der 1. Klasse Normalpreis 115 Euro und es war nicht eng sondern eher luxuriös.
Zum Einsatz kam eine Garnitur des TGV Typs Réseau und wir fuhren eine Maximalgeschwindigkeit von 322 km/h. Die 1. Klasse ist wie ein Wohnzimmer im Vergleich zum tristen Grau im Railjet. Da liegen Welten dazwischen!
Hinterer Triebkopf Nr. 549 des TGV Réseau nach der Ankunft im Endbahnhof Strasbourg am 11.6.2016
Etappe 2: Mit dem Doppelstock-TGV (TGV Duplex) von Strasbourg nach Stuttgart mit Zwischenhalt in Karlsruhe. Fahrzeit 1 Stunde und 17 Minuten, max. erreichte Geschwindigkeit 250 km/h.
Hinterer Triebkopf des TGV Duplex Nr. 4706, mit dem ich von Strasbourg nach Stuttgart fuhr, kurz nach der Ankunft in Stuttgart Hbf. Der Laufweg des TGV war übrigens Paris Est - Strasbourg - Stuttgart
Etappe 3: "Konventionell" mit EC 117 über München nach Salzburg.
Was ich mir zur Fahrt mit dem TGV notiert hatte:
Gefällt mir gut
TGV Réseau in der 1. Klasse
Wagenübergang, wirkt wie ein Schott in einem Uboot
Bar im TGV Réseau, man kann nur stehen oder an der Wand lehnen
TGV Duplex - herrlicher Plüsch. Wohnzimmeratmosphäre pur, gemütlich
mit Tischlampe am Tisch
Digitalanzeige im TGV Duplex - im älteren TGV Réseau gibt es sowas nicht
Nicht so toll:
Die Bar ist Duplex ist ebenfalls futuristisch aber eher unbequem und für ein stilvolles Essen ungeeignet
Fazit: Herrliches Reisegefühl. Wenn man dann zuhause wieder in der RJ einsteigt, das ist wahrlich dann ein „Abstieg“…. Ihre Meinung? redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org
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Last modified
Montag, 04. Juli 2016 10:03:13 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
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