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Wie alle Jahre wieder naht Mitte Dezember der Fahrplanwechsel und Insider haben da meist schon ein mulmiges Gefühl im Bauch, was denn (entgegen der euphorischen ÖBB-Propaganda) wieder alles schlechter werden wird. Und auch, ob mal wieder an der Preisschraube gedreht wird.
Beschränken wir uns auf den Preis: Natürlich sind moderate Anpassungen des Preises auch im Bereich des zu fördernden Öffentlichen Verkehr notwendig und zu akzeptieren, aber die Anpassungen sollen wirklich moderat (also nicht über der allgemeinen Teuerungsrate liegen) und sie sollen ehrlich und transparent erfolgen.
Wie schon letztes Jahr lautet die Headline der ÖBB-Presseaussendungen auch 2015: "Moderate Preissteigerung von durchschnittlich 1,1%". Dann liest man weiter, daß für 30-50% der Preis gleich bleiben wird. Aber dann kommts, ganz unten natürlich - da werden die Premiumkunden, die Stammkunden zur Kassa gebeten. In meinem Fall als Inhaber einer Österreichcard 1. Klasse (Classic) bedeutet das, daß ich 5%!! mehr zahlen darf, in absoluten Zahlen 115.- Euro per Anno. Und das nun zum 2. Mal hintereinander, denn auch im Dezember 2014 wurden die Preise für die Österreichcard 1. Klasse um 5% angehoben. Also 10% Preissteigerung innert 1 Jahr.
Man fragt sich natürlich, was denn
erstens da moderat sein soll (Antwort: das ist NICHT moderat)
zweitens was denn billiger wird (wenn im Mittel eine Steigerung von 1,1% erfolgt, 30-50% gleich viel zahlen und die Stammkunden 5% mehr zahlen, dann müßte ja nach Adam Riese etwas billiger werden - wird es aber NICHT, also eine Falschaussage!) und natürlich
drittens, was sich denn leistungsmäßig für die Inhaber der Öcard 1. Klasse so verbessert hat oder verbessern wird? Zur Leistung kann gesagt werden, daß sich diese in den letzten beiden Jahren massiv verschlechtert hat und nicht verbessert, das ist der einheitliche Tenor vielen Stammkunden.
Dazu sei hier angeführt:
Man fragt sich also, wie sind die Preiserhöhungen gerechtfertigt?
Antwort: Sie sind nicht zu rechtfertigen, vor allem nicht über etwaige zusätzliche Leistungen die man geniessen kann. Aber vielleicht kommt das noch?? Besserer Wein in der Club Lounge oder gar frischen Prosciutto mit Oliven? Man wird ja noch träumen dürfen....
Wie schon zahlreiche Stammkunden in der Club Lounge laut hörbar sagten, zahlen wohl nun die Stammkunden die Zeche für die "großzügige" Geste von ÖBB General Kern, der ja bei den Flüchtlingstransporten den großen Samariter raushängen ließ aber nun wohl doch irgendwer die Zeche zahlen muß dafür.
Da ist der Herr Kern wohl ein wahrer Sozialist, ist es doch diese Spezies (und die Grünen), die für Projekte in ihrem Sinn ohne viel nachzudenken großzügig beim Geldausgeben sind - allerdings nicht mit ihrem eigenen sondern mit dem Geld anderer Leute. Das ist mit ein Grund, warum ich diese Spezies nicht mag.
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Last modified
Freitag, 27. November 2015 16:00:41 +0100
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
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