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DEEF-Blog 2015: ÖBB Henry am Zug - Schinkenfleckerl und Gnocchi

Im letzten Beitrag zum Thema "Henry am Zug" hat der Pfannengucker "Indisches Huhn Tikka Masala", "Mexikanisches Chili con Carne mit cremigem Maispüree" sowie "Marokkanisches Gemüse Cous Cous mit Gemüseeintopf" verkostet und bewertet.

 

Als Ergänzung hat der Pfannengucker diesmal aus der Winterkarte - die eigenartigerweise das gleiche Covermotiv wie die abgebildete Sommerkarte aufweist - 2 weitere Gerichte verkostet, nämlich "Überbackene Schinkenfleckerl" sowie "Gnocchi de Paris". Beide Gerichte serviert mit einem kleinen Salat.

 

foto bild picture image Henry am Zug ÖBB Speisewagen

Sommerkarte 2014 - die Winterkarte ziert das gleiche Foto

 

Zur Verkostung der "Überbackenen Schinkenfleckerl" bedurfte es 2 Anläufe: Beim ersten Mal im RJ 567 von Feldkirch nach Salzburg bestellte ich gleich nach dem Einstieg in Feldkirch - das gratis Businessgetränk, ein Paulaner Hefeweissbier kam prompt, hinsichtlich der Schinkenfleckerl meinte der ungarische Kellner, das dauert ein bisschen weil der Ofen sei momentan ohne Strom. Ein Restaurant ohne funktionierendem Ofen, nicht gerade gut. In Langen am Arlberg sagte der Schaffner, er schaue jetzt dann nach der Sicherung - lang hat das gedauert, von Bregenz bis zum Arlberg. Dann hiess es, der Ofen funktioniere, 10 Minuten später nach St. Anton war es mit der Herrlichkeit vorbei. Dann kurz vor Landeck kam der Kellner wieder mit der Botschaft, der Ofen funktioniere zwar jetzt, aber die Schinkenfleckerl seien schon bei der Hinfahrt ausgegangen und frische Ware gibt es erst dann ab Innsbruck. Aus Protest gegen solch´unprofessionelles Vorgehen bestellt ich an diesem Tage nichts mehr beim Henry am Zug sondern aß meinen ganzen Strutzen Weißbrot auf, den ich beim Mangold in Feldkirch gekauft hatte.

 

2 Tage später ebenfalls im RJ 567 auf gleicher Strecke klappte es dann und ich kriegte meine Schinkenfleckerl. Und sie mundeten mir recht gut, vor allem die Konsistenz mit dem Käse und Ei erfreute mich. Der kleine Blattsalat dazu ist allerdings zum Vergessen - dieses kleingeschnipselte Salatallerlei schmeckte extrem bitter und das Dressing ist anstatt wie früher zu essighaltig nun deutlich zu ölig. Dabei wäre doch wohl nichts einfacher als ein gschmackiges Dressing herzustellen und mitzugeben! Der Preis von 8,90 Euro ist akzeptabel. Nicht akzeptabel allerdings, dass das Messer aus Plastik war. Begründung: Diesmal ist nicht der Ofen kaputt sondern der Geschirrspüler. Was kauften die ÖBB da wohl für Schrottmaschinen für ihren Paradezug, den Railjet?

 

 

Ein paar Tage später ebenfalls in der Businessklasse des Railjet bestellte ich Gnocchi, die beim Henry am Zug die Zusatzbezeichnung "Café de Paris" führen. Gnocchi würde ich zwar eher mit Italien assoziieren aber Café de Paris klingt auch gut und weckt das Reisefieber in mir. Dazu ebenfalls ein kleiner Blattsalat, exakt so bitter und nicht wohlschmeckend wie der als Beilage zu den Schinkenfleckerln, also ein Beweis "gleichbleibender Qualität" wie in der Convenience-Küche üblich.

 

Konsistenz (Bissfestigkeit) und Geschmack der Gnocchi in Ordnung, die Sauce dazu vielleicht optisch nicht so ansprechend weil recht dunkel aber recht gschmackig und doch von einiger Schärfe. Also sieht man vom Salat ab durchaus eine Bestellung wert, allerdings sollte der Hunger nicht allzu groß sein. Der Preis mit 8,90 der gleiche wie bei den Schinkenfleckerl. Das Symbolfoto in der Speisekarte zeigt die Sauce übrigens deutlich heller als sie tatsächlich dann am Teller daherkommt.

 

 

Da ich nach den Gnocchi noch Hunger verspürte, bestellte ich dann noch ein Sandwich und zwar mit Emmentaler und Ajvar (Paprika-Auberginenmus lt. Speisekarte). Das Toastbrot war kein ganz helles und leichtes, welches man mit der Zunge lustvoll zerdrücken konnte, sondern ein dunkles Vollkorn, wenngleich saftig und gut. Aber ein Sandwich muß für mich aus einem ganz zarten hellen Toastbrot bestehen, einem Buttertoast. Etwas zu kalt wurde das Sandwich serviert, sodaß der Käse, der auch noch etwas Pfeffer vertragen hätte, geschmacklich kaum zur Geltung kam, er blieb blaß. Und der Ajvar entpuppte sich nicht etwa als frische Sauce, die den Käse bedeckte, sondern als harte Masse, die wie eine Butter auf das Toastbrot aufgebracht war. Diese Ajvar-Paste kam geschmacklich gar nicht zur Geltung, in Summe enttäuschend. Kosten 3,10 Euro. Da war e-express, der ehem. Caterer der ÖBB, doch deutlich besser.

 

Fazit: In Summe doch enttäuschend, wirklich liebevolle oder kreative Küche sieht anders aus, auch hinsichtlich der Art und Weise, wie die Speisen dem Gast kredenzt werden, nämlich steril ohne Deko.

 

Links: Henry am Zug www.henryamzug.com

 

DEEF: Henry am Zug 2014 >>>

DEEF: Der Untergang des Abendlandes oder: Kein Schnitzel mehr im ÖBB Speisewagen >>>

DEEF / Der Pfannengucker Testbericht Henry am Zug 2012 >>>

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Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF;  Erstmals Online publiziert: 25. Jänner 2015; Ergänzungen: -

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Last modified  Samstag, 02. Mai 2015 11:23:54 +0200
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