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"Na endlich habens sie´s kapiert", dachte ich mir, als ich heute die Salzburger Haus- und Hofpostille, die Salzburger Nachrichten, aufschlug. Einen Masterplan für den Verkehr wollen sie für Salzburg. Und das innert eines Jahres. Doch nicht Politiker sind es die das fordern, sondern Privatpersonen, im SN-Artikel als die "3 Musketiere" bezeichnet. Ein ehem. ÖBB-Manager, ein pensionierter Vorstand des örtlichen Energieversorgers und Expolitiker sowie ein ehemaliger Lehrer, seines Zeichens auch noch Sprecher der örtlichen Verkehrsplattform. Aber macht ja nichts, Hauptsache es kommt endlich ein Masterplan, der den Namen auch verdient.
Doch jäh schwanden meine Hoffnungen daran als ich weiterlas. Ein Konzept wird gefordert, das mit wenig Geld und dann noch in kurzer Zeit realisiert werden kann. Oje, dachte ich mir, wieder ein paar selbsternannte Experten, die von einem Masterplan reden aber wohl noch nie darüber nachgedacht haben was das denn ist. Und was mich besonders ärgerte, daß sie die seit 20 Jahren versprochene und für das Wohl der Stadt unbedingt notwendige Regionalstadtbahn als eine schöne aber unfinanzierbare Vision abtun. Die in der Verkehrsplattform zusammengefaßten Organisationen schäumen vor Wut, ist doch die Aussage des dritten Musketiers und Plattformsprechers keinesfalls mit den Organisationen abgestimmt wie man mir sagte - die hatten ja eben eine Unterschriftenaktion Pro Stadtbahn gestartet. Das wird die untätigen Politiker freuen, wenn nun auch die diversen Organisationen untereinander uneins sind. "Getrennt marschieren, vereint schlagen" (Gen. Moltke) sieht wohl anders aus.
Was ist nun ein Masterplan? "Schlag nach bei Populorum" dachte ich mir, habe ich doch bereits 1996 an der Universität Salzburg am damaligen Institut für Geographie eine Vorlesung und Übung "Masterpläne" gehalten. Und mit Alfred Kyrer gemeinsam an Masterplänen gearbeitet und auch publiziert. Nachfolgend daher ein paar Hinweise zum Wesen von Masterplänen. Was ist Planung? „Planung bedeutet vorausschauendes, systematisches Durchdenken und Formulieren von Zielen, Handlungsalternativen und Verhaltensweisen, deren optimale Auswahl sowie die Festlegung von Anweisungen zur rationellen Realisierung der ausgewählten Alternative“ (Zangenmeister 1970).
Politiker kommen und gehen, Masterpläne bleiben bestehen! (Kyrer/Populorum 2013)
Somit müssen wir in Salzburg wohl noch weiter auf einen wirklichen Masterplan warten - derweilen passiert nach wie vor - wenn überhaupt - Stückwerk, bis zur nächsten Wahl warscheinlich hauptsächlich Stillstand und dann geht alles wieder von vorne los. Sisyphos läßt grüssen! Wien wird sich freuen und baut dann nach der U2 nun die U5 mit Salzburger Geldern.
Engagierte Kämpfer PRO Regionalstadtbahn Salzburg - Pamp, Fuchs, Weiser, Golth (v.l.)
Links: Salzburg: Unterschriftenaktion pro Stadtbahn macht Politikern Dampf Verkehrspolitik Salzburg: Hurra, wir sind pleite! Jetzt müssen wir nix tun! Desaströse Verkehrspolitik Salzburg - Vergasung und Vergiftung der Menschen
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Samstag, 02. Mai 2015 11:23:50 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum #
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