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DEEF-Blog 2014: Das ÖBB-Railjet Achsen-Desaster - Verwechslung und Vertuschung

Ein Skandal, ausgelöst durch die Staatsbahn ÖBB, ließ die letzten Wochen die Wogen hochgehen in Österreich. Was war geschehen? Zunächst nur als Gerücht gehandelt und von einem Eisenbahnforum auf der Webseite veröffentlicht entpuppte sich der dann in den Medien veröffentlichte Verdacht als wahr, daß die ÖBB in Teilen ihrer Railjetflotte falsche Achsen montiert hatten. Nämlich solche, die nur für 160 km/h zugelassen waren und für die "Wieselzüge" vorgesehen waren. Und nicht für die bis zu 230 km/h schnellen Railjets.

 

Und wiederum war es peinlich zu sehen, wie unprofessionell die Staatsbahn Krisenmanagement und Kommunikation betrieb. Anfangs wurde dementiert, auch noch, als der Kurier das Desaster aufdeckte und die Eisenbahnbehörde sich einschaltete. Dann wurde ein Gutachten eines pensionierten Professors aus Graz aus dem Talon gezogen, das auf 2 Seiten!!  belegen sollte, dass nie Gefahr für Leib und Leben der Passagiere bestanden hat und die RJ auch mit diesen "Wieselachsen" fahren können ohne daß etwas passiert. Dann war von ein paar Garnituren die Rede, wo dieses Missgeschick passiert ist und die fahren seitdem auf der Südbahn bis die Achsen getauscht werden, hieß es von der Konzernkommunikationsabteilung. 

 

 

Aber wie es so schön heißt "Lügen haben kurze Beine" - es kam die Wahrheit ans Tageslicht, dass nicht wenige sondern 34 Garnituren monatelang mit falschen Achsen unterwegs waren. Trotz der Tatsache, plötzlich als Lügner dazustehen, zeigte man sich von ÖBB-Seite irritiert darüber, dass die Behörden hinkünftig eine rigorosere Überprüfung der Staatsbahn durchführen wollen.

 

Fazit: Zum Glück ist nichts passiert, mein erster Gedanke war Eschede, wo 1998 aufgrund eines gebrochenen Radreifens ein ICE entgleiste und 101 Menschen den Tod fanden. Verwechseln, dann versuchen zu vertuschen um dann als Lügner entlarvt zu werden und sich dann noch irritiert zu zeigen ob der öffentlichen Kritik - die ÖBB glänzt mal wieder mit negativen Bestleistungen. Es ist zu fordern, dass unabhängige Stellen hinkünftig der Staatsbahn genau auf die Finger schauen und bei Bedarf sofort auf die Finger klopfen. Es kann nicht sein, dass die Staatsbahn weiter quasi als Staat im Staat herumfuhrwerkt ohne wie jeder normale Betrieb Rechenschaft ablegen zu müssen und ohne regelmässig kontrolliert zu werden. Auch das Ministerium ist angehalten, der Staatsbahn zu signalisieren, wer Herr im Hause ist!

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Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF;  Erstmals Online publiziert: 21. Dezember 2014; Ergänzungen: -

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Last modified  Samstag, 02. Mai 2015 11:23:52 +0200
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