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DEEF-Blog 2014: ÖBB Fahrplan 2014/15: Wenig Verbesserungen aber unverschämte Preiserhöhungen

Wie alle Jahre wieder droht Ungemach wenn die Staatsbahn ÖBB zur Pressekonferenz zwecks neuem Fahrplan im Dezember lädt. Ich war zwar auch geladen, aber allein schon aus der Beginnzeit der Pressekonferenz der Staatsbahn lässt sich ableiten, wie wilkommen Pressevertreter aus den Bundesländern sind: 9 Uhr am Hauptbahnhof zu Wien sind eine Frechheit, selbst bei 2.22 von Salzburg nach Wien (West wohlgemerkt) müßte man da um 6 Uhr abfahren und um 5 Uhr oder früher aufstehen. Nein danke kann ich da nur sagen.

 

Wie erwartet keine großen Würfe mit dem neuen Fahrplan, sieht man von der ICE-Verbindung zum Flughafen Schwechat via Neuem Hauptbahnhof ab. Die ganzen Railjetverbindungen aus dem Westen fahren ja nach wie vor zum Westbahnhof und nicht zum Hbf. -  man war wohl nicht fertiggeworden am Hauptbahnhof, ein Trauerspiel. Natürlich wird alles wieder in bewährter Art und Weise schöngeredet von der Staatsbahn, 2015 ist ja auch noch ein Jahr und man hat dann auch wieder was zu feiern.

 

Die Headline der Presseaussendung: Mit Fahrplanwechsel am 14. Dezember gleichen die ÖBB ihre Haustarife an ...

Am 14. Dezember tritt europaweit der neue Fahrplan in Kraft. ÖBB-Kunden profitieren von einem besseren Angebot, kürzeren Fahrzeiten und mehr Verbindungen. Gleichzeitig passen die ÖBB ihren Haustarif an.

Die ÖSTERREICHCARD wird geringfügig angepasst...

 

Fazit: Wo bspw. in meinem Umfeld im Raum Salzburg mehr Verbindungen und ein besseres Angebot zu finden sind ist mir schleierhaft. Das Angebot ist teilweise desaströs wie in einer Bananenrepublik, Regionalverkehr ins Gasteinertal und Fritztal gibt es nach wie vor gar nicht oder unzureichend. Die Tourismusregion Pinzgau hat nur sporadisch Anschluß an einen modernen IC-Verkehr. Die S-Bahn S2 fährt nach wie vor nur im 1!! Stundentakt, Städteverbindungen nach Graz und Klagenfurt haben nach wie vor nur einen 2! Stundentakt. 1. Klasse abseits der Hauptstrecken gibt es nach wie vor nicht, im Vergleich zur Schweiz und Deutschland desaströs. Im Intercity gibt es mit Fahrplanwechsel überhaupt keine Businessabteile mehr, ein deutlicher Rückschritt also.

 

Und gleichzeitig wird - entgegen der Behauptung von "moderaten Anpassungen unter der Inflationsrate" - der Preis für die Österreichcard 1. Klasse (die auch ich mein Eigen nenne) um 5% erhöht! Haben wir in Österreich eine Inflation von über 5%??? Was rechtfertigt diese Preisexplosion?? Schlechtere Leistung und Qualität dafür höhere Preise, das ist offenbar das Rezept der Damen von der ÖBB PV AG. Die Österreichcard 2. Klasse wird nur 2% teurer - kriegen die Reisenden 1. Klasse dann um 3% mehr Leistung in Form von Gratisgetränken oder ähnlichem?? Wahrscheinlich nicht, diese "Tarifanpassung" (in Wirklichkeit eine willkürliche Preiserhöhung) dient event. für noch höhere Boni-Zahlungen an die Managerinnen (Wagner, Kauper..) der ÖBB PV AG. Hier tut der Rechnungshof gut daran, regelmässig und intensiv zu prüfen und schonungslos Mißwirtschaften zum Nachteil der zahlenden Kundschaft und der Steuerzahler aufzudecken.

 

Übrigens ist es auch vorbei mit dem günstigen "Upgraden" von der 2. auf die 1. Klasse um 7.- Euro (wenn man eine Öcard 2. Klasse hat) - nun werden satte 50% der Fahrpreisdifferenz in Rechnung gestellt. Schöngeredet a la Staatsbahn heißt das warscheinlich auch "Tarifoptimierung im Sinne unserer Kunden" :-(

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Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF;  Erstmals Online publiziert: 12. November 2014; Ergänzungen: -

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Last modified  Samstag, 02. Mai 2015 11:23:52 +0200
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