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DEEF-Blog 2014: Eisenbahnaffiner Wander- und Einkehrtip - durchs Koppental von Bad Aussee nach Obertraun zum Gasthaus Koppenrast

Eine wirklich schöne Wanderung mit anschließenedem Einkehrschwung kann ich meiner geschätzten Leserschaft empfehlen und zwar eine Wanderung durch das Koppental von Bad Aussee nach Obertraun. Hier wurde vor einigen Jahren ein Wanderweg ausgebaut, der 2013 auch noch für Radfahrer adaptiert wurde.

 

foto bild picture image Koppentalwanderweg Salzkammergutbahn Bad Aussee - Obertraun. Gasthaus Koppenrast. DEEF Dr. Michael Populorum

 

Da am Ende einer schönen und erfolgreichen Wanderung meiner Meinung nach immer ein gelungener Einkehrschwung stehen soll empfehle ich die Wanderung von Bad Aussee in Richtung Obertraun anzutreten. Vor ein paar Jahren hätte man ja noch im Bahnhofsbuffet im Bahnhof Bad Aussee einkehren können, doch die ÖBB Immobilien GmbH hat ja auch das Buffet geschlossen und das Gasthaus hinter dem Bahnhof gibt es auch nicht mehr - gastronomisches Nirvana also in Aussee. Nicht so in Obertraun!

 

Aus Richtung Ischl-Goisern kommend, vom Land ob der Enns, hat man seit ein paar Jahren auch nur mehr die Möglichkeit anstatt stündlich nur mehr alle 2 Stunden anzureisen - das Kirchturmdenken in der Politik und die ÖBB-Manager lassen grüssen.

 

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Das harmonische Bahnhofsgebäude von Bad Aussee - Buffet leider geschlossen

 

Im Bahnhof Aussee angekommen geht man vom Bahnhof raus nach links, folgt kurz der Koppenpaßstrasse und vor dem Eisenbahnschranken rechts geht es vorerst entlang der Bahnstrecke vorbei an der Kläranlage und dem kleinen Kraftwerk eben dahin. Dann wird die Koppentraun überquert und nun geht es bergan. So ca. 15 Minuten bis zum Ortsteil Sarstein, Gemeinde Bad Aussee. Hier kann der hungrige und durstige Wanderer einkehren bei 2 Mostschänken, einer größeren und einer kleineren. Beim kleineren Betrieb war der Most gut aber sehr rass, Wanderern mit sensiblem Verdauungstrakt sei Vorsicht geboten. Hier in der Hochebene schreitet man erhaben einher, saftige Wiesen und den Blick auf den Hohen Sarstein. Eine idyllische Gegend.

 

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Im Ortsteil Sarstein

 

Dann geht es so ca. 10-15 Minuten eben auf einem Forstweg weiter, der dann nach links unten wieder zur Koppentraun führt. Diese wird auf einer Hängebrücke überquert und nun folgt der Wanderweg großteils dem alten Bahntrassee, das aber nur sporadisch erkennbar ist.

 

Lawinen spielten der Salzkammergutbahn in diesem Abschnitt oft übel mit und so verlegte man schon frühzeitig im Koppental das Trassee deutlich höher. Aber auch das bot keine hunderprozentige Sicherheit wie man vor ein paar Jahren zur Kenntnis nehmen mußt, als das in diesem Abschnitt um 10 Meter höher gelegte Trassee komplett verschüttet wurde und nur die Spitzen der Oberleitungsmasten noch aus den Schneemasten herausschauten. Schienenersatzverkehr für 2 Wochen war die Folge. Mehrere durch Eisenbahner besetzte Lawinenposten entlang der Strecke dienten zur Sicherheit der Strecke als Sicht- und Horchposten. Angeblich so wurde mir gesagt werden sie nach wie vor bei großer Gefahr in Verzug besetzt. Die Posten sind auch vom Wanderweg aus zugängig.

 

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Talent beim Lawinenposten Nummer 5 bei Eisenbahnkilometer 35,300 (August 2010)

 

Labungsmöglichkeit gibt es auch in diesem Bereich, eine Hütte bietet kleine Köstlichkeiten an. Interessant hier auch eine Mappe, wo man Interessantes über die Geschichte der Salzkammergutbahn nachlesen kann. Daneben ein "Platz der Sinne" wo man der Kontemplation frönen kann. Oder man einen Badeausflug in die frische Koppentraun wagen kann.

 

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Jausenhütterl im Koppental

 

Nachdem man eine Kapelle, die an den Bahnbau erinnern soll, passiert hat, kommt man kurz vor dem Ziel in Obertraun am markantesten Relikt der alten Trasse durch den Koppen vorbei, einem kurzen Tunnel durch einen Felssporn.

 

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Kapelle zur Erinnerung an den Bahnbau

 

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Tunnelrelikt der alten Trasse (2010)

 

Mußte man bis letztes Jahr nach Unterquerung der Eisenbahnbrücke zur Koppenbrüllerhöhle hinaufsteigen und dann wieder bergab zum Ziel in Obertraun gehen, so ist das seit 2013 deutlich angenehmer gelöst - auf einer neuen Brücke parallel zur Eisenbahnbrücke (imposanter Eisenkasten) überquert man die Koppentraun und geht parallel zur Traun und zur Bahn (welche nach der Brücke den 201 m langen Sarsteintunnel durchquert) dann eben zum Ziel in Obertraun Koppenwinkel.

 

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Talent auf der mächtigen Eisenbrücke über die Koppentraun hat gerade den 201 m langen Sarsteintunnel verlassen. Man erkennt links unten das Gerüst für die im Bau befindliche Brücke für den Wanderweg (August 2010)

 

Dort lockt der Einkehrschwung ins Gasthaus Koppenrast. Alternative: Weiterwandern bis Obertraun (ca. 40 Minuten) und dort Einkehr im Gasthof Höllbräu bei gutbürgerlicher Küche.

 

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Gasthaus Koppenrast

 

Das Gasthaus Koppenrast hat nur im Sommerhalbjahr geöffnet, im Winter ist dort tote Hose und die Strasse über den Koppenpaß auch oft wegen Lawinengefahr gesperrt. Im Sommer aber ist dort reger Betrieb - Kanuten und Schlauchbootfahrer, Wanderer durch das Koppental, Besucher der Koppenbrüllerhöhle, Auto- und Motorradfahrer vor oder nach dem wilden Anstieg vom/zum Koppenpaß, Jugendliche vom nahen Lager, Wanderer vom Koppenwinkel oder auch Gäste, die extra zum Essen hierher fahren. Und das zahlt sich aus, seit die jungen Wirtsleute das Haus seit einigen Jahren führen und auf Haubenniveau kochen, hier im letzten Winkel Oberösterreichs, was man nicht vermuten würde.

 

Nach dem Marsch durchs Koppental kehrte ich gerne ein und genoß 3 Gänge.

 

Zuerst klassisch eine Fritattensuppe, eine ordentliche Rindsuppe so wie sie sein sollte.

 

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Dann gibt es sonntags immer ein Bratl, also wollte ich die Gunst der Stunde nutzen. Beim Bratl bin ich ja sehr heikel und das zu Recht, sind doch 99 von 100 Schweinebraten (speziell in den Städten) zum vergessen - Grundübel ist sie sind zu kurz im Rohr. Ein Bratl soll am besten bei mittlerer Hitze (max. 150 Grad) im Rohr seinem Genuß entgegenbraten und zwar am besten so ca. 3 Stunden. Nicht 1 Stunde bei 200 oder mehr Grad und dann noch eine Kunstsauce als Wunder der Biochemie dazukippen.  Bauch und Schopf entsprachen bestens, dazu 2 kleinere Semmelknödel sowie ein Krautsalat, den der Pfannengucker allerdings nachsalzen mußte (ein Salzburger im Salzkammergut, na da salzt man gut...).

 

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Danach gönnte ich mir noch eine von der Chefin hausgemachte Erdbeerroulade, leicht und fruchtig, keine magenbeschwerende Kalorienbombe.

 

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Dazu trank der Pfannengucker 2 gespritzte herrlich süffige Mosthalbe, die ein besseres Glas als eines für eine Limonade verdient hätten.

 

Schon tags zuvor besuchte ich die Koppenrast und da speiste ich etwas leichteres und feineres. Zuerst eine Parmesanschaumsuppe mit einer Garneleneinlage. Herrlich gschackig, das Salz blieb im Streuer. Herrlich knackig auch die schmalen grünen Streifen Zuckererbsenschoten.

 

Danach bestellte ich ein Tafelspitzsülzchen mit Eierschwammerlvinaigrette. Dazu Handgebäck. Einfach herrlich, besonders lecker erwies sich auf der Zunge und Gaumen der feine Temperaturunterschied zwischen dem kühleren Sülzchen und den lauwarmen Eierschwammerl.

 

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Und das Ganze genossen an meinem Lieblingsplatz unter dem Balkon, also wettergeschützt wie ein Feldherr auf seinem Thron.

 

 

 

Alle 2 Stunden gibt es dann die Verbindung mit dem REX nach Bad Aussee - Stainach-Irdning oder zurück ins Oberösterreichische nach Obertraun-Goisern-Ischl-Atnang.

 

Fazit: Leckerer kreative Küche, zumindest eine Gault Millau Haube wert, preislich leistbar aber nicht billig. Alternative wie oben erwäht der Höllwirt direkt in Obertraun.

 

Link: Testbericht Gasthaus Koppenrast vom Pfannengucker >>>

 

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Haltestelle Obertraun Koppenbrüllerhöhle - die Taurauslok des REX "Salzkammergut" steht auf der Strasse damit alle Waggons dahinter einen Bahnsteig haben (August 2014)

 

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Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF;  Erstmals Online publiziert: 16. August 2014; Ergänzungen: -

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Last modified  Samstag, 02. Mai 2015 11:23:51 +0200
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