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DEEF-Blog 2012: Haaallooo! Halloooo?!? - Telefonieren im Zug in Österreich

Autor: Dr. Michael Populorum, 27.6.2012

Die ÖBB setzen - zumindest in Werbespots - auf Businesskunden, die die Zugfahrt zum Arbeiten nutzen können (sollten) - die 1. Klasse oder das Business-Coupe als rollendes Büro. Das ist grundsätzlich ein guter Ansatz - wie ich auch schon mehrfach zum Thema "Zusatznutzen beim Bahnfahren anbieten und kommunizieren" geschrieben habe - doch erstens (auch schon oft aufgezeigt) gibt es leider in Österreich (im Ggs. zu CH und D) keine durchgehenden Transportketten mit 1. Klasse oder gar Business und zweitens scheint man bei den ÖBB nicht geschnallt zu haben, dass Arbeiten heutzutage in immer stärkerem Maß aus Kommunikation besteht.

Notebook und Mobiltelefon ersetzen immer öfter Stand PC und Festnetztelefon, man arbeitet und kommuniziert beruflich wie privat immer öfter auf der Fahrt vom Arbeitsplatz nach Hause und vice versa oder zwischen den Terminen. Neben Managern grosser Konzerne sind es vor allem auch die boomenden Klein- und Kleinstunternehmer (EPU´s), die mit Notebook und Handy als Betriebsmittel so gut wie immer und überall erreichbar sein möchten bzw. müssen.

Während man bspw. in der Schweiz darauf längst reagiert hat und auch in Altbau-Tunnels das Telefonieren und Surfen tw. möglich ist - bei Neubautunnel ist das sowieso selbstverständlich - stellt sich in Österreich die Situation diesbezüglich wahrlich vorsintflutlich dar:

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In Altbautunnels generell kein Empfang

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Selbst entlang der Paradestrecke Salzburg -  Wien fährt man von einem Funkloch ins nächste

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In den Neubautunneln, die bis dato befahren werden - welch´ Peinlichkeit der ÖBB-Infrastruktur - NULL Empfang

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WLAN wird nun dank des Mitbewerbers WestBahn nun sukzessive in den Railjets angeboten, ein Praxistest meinerseits war aber mehr als ernüchternd - laufend Probleme beim Einloggen und wenn das dann endlich mal klappte dann war die Geschwindigkeit so elends langsam, dass an Arbeiten oder gar Surfvergnügen nicht zu denken war - ich hängte daraufhin wieder mein I-Phone an, mittels "Internet Tethering" war ich Lichtjahre schneller, natürlich nur bis zum nächsten Funkloch oder Tunnel versteht sich.

Ausblick: Um Milliarden Euro (Steuergelder) werden Löcher in die Berge und Hügel der Alpenrepublik gegraben, ja selbst in der Ebene (Unterinntal, Westbahn) wird man zukünftig das "Reisevergnügen" wie in einer U-Bahn haben. Doch während man auf allen Wiener U-Bahn-Linien besten Handyempfang hat scheint es aufgrund des bisherigen Handelns der ÖBB mehr als fraglich, ob an dieses Problem erstens gedacht wird und zweitens, ob diesbezüglich dann im Sinne der Fahrgäste gehandelt wird.

Forderungen:

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Durchgehender Empfang in Neubautunnels ist state of the art und ein MUSS - bei den zig Milliarden, die für den Bau verausgabt werden, sind das Beträge, die aus der Portokassa gezahlt werden können

Aufzählung

Entlang der Hauptachsen und internationalen Magistralen (bspw. Westbahn) ist ein lückenloser Empfang aller inländischen Funktnetzbetreiber sicherzustellen

Aufzählung

Auf allen anderen Strecken ist der Empfang sukzessive zu verbessern, Bahnstrecken müssen prioritär hinsichtlich der Netzabdeckung definiert und ausgebaut werden

Nachsatz: Während des Verfassens dieser Zeilen wurde ich geschäftlich angerufen - zwischen Linz Hbf und St. Valentin - wahrlich keine gebirgige oder schluchtenreiche Gegend - ist das Telefonat mangels Empfang 5x abgebrochen!

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Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF;  Erstmals Online publiziert: 27. Juni 2012; Ergänzungen: :

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Last modified  Samstag, 02. Mai 2015 11:23:41 +0200
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