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Autor: Dr. Michael Populorum, 22.9.2012 Als ich neulich mit einem Freund bei einem Bier zusammensaß und wir ob der immer sichtbarer und spürbarer werdenden Mängel in der Qualität beim Eisenbahnfahren über meine Bemühungen zur Qualitätssicherung in diesem Bereich sprachen meinte er plötzlich: "Du wärst der richtige General-Groß-Schienen-Visitator". Ich mußte lachen aber irgendwie merkte ich, der Kollege meinte das nicht nur im Spaß und auch ich faßte es nicht nur als Spaß auf. Habe ich doch von zahlreichen Menschen schon die Rückmeldung bekommen, die sich auch mit meiner Selbsteinschätzung deckt, daß ich noch ein Mensch bin, der Qualität, Schönheit und Ästhetik sowie Perfektion zu schätzen aber auch das Fehlen selbiger Faktoren zu tadeln und aufzuzeigen weiß. Unzweifelhaft ist für mich, daß wir aktuell nicht gerade in einer Zeit leben, wo man im Großen wie im Kleinen bemüht ist, das Leben lebens- und liebenswert, ästhetisch zu gestalten. Etwas ästhetisch oder liebenswert, schön, zu gestalten, ist ja nicht wirklich eine Frage des Geldes, eher des Gefühls und des Wollens. Was wird die Geschichte wohl über diese wahrlich "schiarche" und lieblose Architektur, die kühlen und seelenlosen Bauten, Einrichtungen, Orts- und Landschaftsgestaltungen sowie Ersetzung des Menschen durch Automaten im Servicebereich irgendwann mal berichten? Wenn die Geschichte nur von einem halbwegs sensiblen Menschen geschrieben werden wird so muß das Urteil vernichtend ausfallen. Aber zurück zum General-Gross-Schienen-Visitator. In der Tat ist es mir ein Anliegen, den Kulturverfall bei der Eisenbahn (und nicht nur dort) nicht einfach hinzunehmen wie ein Lemming sondern dagegen anzugehen, Mißstände aufzuzeigen und zu kommunizieren. Es bedarf immer öfter eines "Kindes", der den Politikern oder Managern ganz direkt wie bei "des Kaisers neue Kleider" sagt, daß "sie "nackert" sind. Männer (und natürlich auch Frauen) die Ehre haben, die nicht nur den Profit und den Mammon über alles stellen und denen sonst alles wurscht ist, sind nicht allzu zahlreich zu finden heutzutage, aber ich denke, viele sehnen sich innerlich nach einer Wende aber es bedarf eines Anstosses, eines Vorbildes, wie es beispielsweise ein "General-Groß-Schienen-Visitator" sein kann. Bei der Eisenbahn gilt es viele Mißstände aufzuzeigen - eigentlich wäre es ja die Pflicht jedes Unternehmens und deren hochbezahlten Managern, daß sie sich selbst regelmässig ein Bild von der Lage machen, dafür werden sie ja bezahlt. Aber wer von den ÖBB-Managern fährt überhaupt mit der Eisenbahn und wer hat überhaupt eine Ahnung wie eine Eisenbahn funktioniert bzw. wie sie funktionieren sollte? Wohl wenige, denn sonst bedürfte es keiner externen Visitatoren, die ehrenamtlich die Aufgaben der Manager übernehmen. Leider ist zu beobachten, daß bei der Staatsbahn ÖBB kritische Kunden, die Vorschläge zur Verbesserung geben (sprich diese mailen oder faxen) fast immer - so überhaupt eine Rückmeldung kommt - mit standardisierten Antwortmails abgespeist werden. Ich werde die "Ernennung" seitens des Freundes zum General-Groß-Schienen-Visitator also als zusätzlichen Motivator sehen, mich für eine menschlichere und qualitativere Eisenbahn" einzusetzen.
Ein Danke an den guten Freund, daß er mit seinem Sager vom "General-Groß-Schienen-Visitator" neue Kräfte in mir mobilisiert hat, Kräfte und Energien, die eigentlich jeder von uns zur gemeinsamen lebenswerten Gestaltung unserer Zukunft aufbringen sollte. Haben Sie Verbesserungsvorschläge unsere österreichische Eisenbahn bzw. den öffentlichen Verkehr betreffend? Wenn ja, dann freut sich der G-G-S-V auf ein Mail von Ihnen oder Dir! Ihre Meinung? redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org
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Alle Beiträge geben die Meinung des jeweiligen Autors wieder. Beiträge (Blogs) von anderen Autoren (Bloggern) sind gerne willkommen. Die Beiträge dienen dazu, die Öffentlichkeit zu informieren und zu sensibilisieren. Der investigative Journalismus soll zu einer Verbesserung der Dienstleistungen im Eisenbahnsektor Anstoß geben und ist nicht Selbstzweck sondern dem Wohle der Eisenbahn verpflichtet Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF; Erstmals online publiziert: 22. September 2012; Ergänzungen: : |
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Samstag, 02. Mai 2015 11:23:43 +0200
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