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"175 Jahre Pferdeeisenbahn 2011"

1. Mai 1836 - 1. Mai 2011 - Prolog

Zur Einstimmung auf das Jubiläum und Festakt "175 Jahre Pferdeeisenbahn" (Samstag 7. Mai 2011 in Gmunden) konnte Chefredakteur DEEF, Dr. Michael Populorum, ein Interview mit dem Pferdeeisenbahnspezialisten Konsulent Dr. Elmar Oberegger vom Infobüro für Österreichische Eisenbahngeschichte führen. Ein Auszug aus dem Interview soll den geschätzten Online-Lesern von DEEF nicht vorenthalten werden:

DEEF: Geschätzter Herr Kollege Dr. Oberegger, heute am 1. Mai 2011 ist ja ein grosser Ehrentag für die Pferdeeisenbahn, der ältesten oder zweitältesten Eisenbahn in Kontinental-Europa.

Dr. Oberegger: Leider nur der zweitältesten Eisenbahn Kontinentaleuropas. Die älteste wurde 1827 in Frankreich eröffnet und verlief von St.Etienne nach Andrezieux; das ist übrigens diese Lyoner Gegend. Die Budweiser Pferdeeisenbahn war aber in ihrem Nordteil die "Erste Eisenbahn" des "Deutschen Bundes" bzw. des "Deutschen Sprachraumes", wenn man will also die "Erste Eisenbahn Deutschlands". Und sie war auch in technischer Hinsicht viel anspruchsvoller als diese bis heute hochgejubelte "Nürnberg-Fürther-Bahn", dieser simplen Geraden in der Landschaft. Die Budweiser-Bahn war nicht nur länger, sondern überwand auch eine Wasserscheide.

DEEF: Können Sie für die Leserschaft von DEEF die GENESE und BEDEUTUNG der Pferdeeisenbahn kurz in 5-6 Sätzen skizzieren?

Dr. Oberegger:

Satz 1: Am Anfang stand das Problem, das Salz vom Salzkammergut nach Böhmen zu bringen, wo es zwar vielerlei Rohstoffe gab, nur eben kein Salz.

Satz 2: Vom Salzkammergut bis zur Donau bei Mauthausen stand hier der Wasserweg zur Verfügung, von Mauthausen bis zum böhmischen Budweis jedoch nur der Landweg.

Satz 3: Dieser Landverkehr Mauthausen-Budweis wurde mittels bäuerlicher Fuhrwerke abgewickelt, welche nur saisonal verfügbar waren.

Satz 4: Diese nur saisonale Verfügbarkeit führte zu "Staus" auf dem Landweg.

Satz 5: Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, einen "Kanal" zwischen Moldau und Donau anzulegen.

Satz 6: Prof. Franz Joseph von Gerstner wies 1807 nach, dass die Anlage einer "Eisen-Bahn" ökonomischer sei; sein Sohn Franz Anton realisierte dieses Projekt schließlich.

DEEF: Gibt es überhaupt noch Relikte heutzutage von dieser epochalen Leistung?

Dr. Oberegger: Ja, derer gibt es etliche, sowohl in Budweis, in Linz als auch in Gmunden und ferner an der ehemaligen Strecke. Hierbei handelt es sich um Gebäude, alte Dämme, alte Brunnen oder auch Fundamente von Wächterhäusern. In Linz erinnert besonders der "Südbahnhofmarkt" an die alte Bahn. In der Gunskirchener Gegend(Südstrecke) ist noch besonders gut ein Damm erhalten. Besonders imposant sind aber die Überreste der Edlbrucker Brücken im Mühlviertel.

DEEF: Geschätzter Herr Kollege, vielen Dank für das interessante Interview auch im Namen der zahlreichen Leserschaft von DEEF. Bis zum nächsten Samstag dann in der Traunseemetropole!

>>> Bericht vom Festakt am 7. Mai 2011 in Gmunden >>>

              

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Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF;  Erstmals online publiziert: 3. Mai 2011; Änderungen: -

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Last modified  Sonntag, 24. Mai 2015 22:13:40 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung # Railway Research Austria 2009-2020 

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